Mit Alice ins Wunderland

von Sebastian Seefeldt

Fantasy ist eine Droge, die süchtig macht. Durch sie gelingt die Flucht in eine Scheinwirklichkeit mit strahlenden Helden, Elfen, Drachen und klaren Gesetzen. Die Medienpsychologie kritisiert mithilfe der Eskapismus-These diese Flucht vor dem Alltag als „Verweigerung gesellschaftlicher Zielsetzungen und Handlungsvorstellungen“. Doch welche Auswirkungen hat das Abtauchen in fremde Welten wirklich?

Flucht in andere Welten

Der Eskapismus ist ein Begriff der Medienpsychologie und beschreibt das bewusste oder unbewusste Nutzen eines Mediums, um dem Alltag zu entfliehen. Dies gilt nicht nur für das Fantasygenre, sondern auch für andere fiktive Werke, die den Mediennutzer in eine andere, bessere(?) Welt eintauchen lassen.

Durch dieses Eintauchen versuchen Rezipienten, laut der Eskapismus-Theorie, Bedürfnisse des echten Lebens zu stillen. Ein solches Bedürfnis kann von dem Verlangen nach einer Welt, in der Menschen noch in Einklang mit ihrer Welt leben, bis hin zu sexuellem Verlangen reichen.

Katz und Foulke formulieren ihr „Escape-Konzept“ wie folgt. Menschen bauen in ihrem Alltag Spannungen auf. Beispiele sind Mobbing, ein nerviger Uni-Tag oder einfach die alte Dame an der Kasse, die wieder etwas länger braucht. Sie alle bauen Spannung auf, die wir abbauen müssen. Um dies zu tun, bedienen wir uns an den Medien, die gezielt die jeweilige Spannung abbauen. Typische Motive für Eskapismus sind das Entfliehen und Vergessen von eigenen Problemen und das Ablenken von der harten Wirklichkeit. Die Fantasy erlaubt es dem Rezipienten wie kein anderes Genre, die reale Welt zu vergessen. In einer fiktiven, fantastischen Wirklichkeit gibt es klare Gesetze, in ihr sind  Gut und Böse klar getrennt.

Vormoderne Magie

Eskapismus funktioniert immer, sagt Kulturhistoriker Stefan Zahlmann im Interview mit dem ORF. Betrachtet man die Eskapismus-These, ist auch klar wieso. Menschen versuchen immer, Spannungen abzubauen. Jeder möchte ab und an durch sein eigenes Mittelerde wandern.

Die „klassische“ Fantasy unterscheidet sich bei diesen Eintauchprozessen im Wesentlichen durch das Moment der Magie. Die typische Fantasywelt (mit populären Ausnahmen wie Harry Potter) ist an der mittelalterlichen Zeit angelehnt, die Magie fügt sich hier als etwas „völlig Vormodernes, Unwissenschaftliches und Untechnisches“, so Zahlmann, ein. Der Einzug der Technik hält sich in Grenzen, die Menschen arbeiten für ihr eigenes Glück und Auskommen und statt für eine Firma. Mithilfe der Magie kann erklärt werden, was sonst in der Welt nicht zu erklären ist. Sie spricht die Sehnsucht nach Lösungen allgemeiner Probleme an. Aber kommt es wirklich darauf an, in welcher Welt eine Geschichte erzählt wird und welche Rahmenbedingungen sie hat? Schon Fantasy Autor G.K. Chesterton sagte: „Märchen sind mehr als nur wahr – nicht deshalb, weil sie uns sagen, dass es Drachen gibt, sondern weil sie uns sagen, dass man Drachen besiegen kann.“ Ob Magie im Spiel ist, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass Probleme überwunden werden können – mit oder ohne Magie.

Die Moral der Fantastik

Begreift man die Fantasy nicht als Eskapismus-Literatur, sondern sieht sie wie jede andere Erzählung als eine „Auseinandersetzung des Menschen mit der Wirklichkeit“ (Helge Gerndt), rückt der eigentliche Kern der fantastischen Geschichten in den Mittelpunkt. Die Literatur leistet also nach dieser Theorie keine Fluchthilfe aus dem Alltag, sondern hilft sogar, ihn besser zu meistern. Die Erzählungen lehren wesentliche gesellschaftsrelevante Werte wie Treue, Freundschaft und Gnade. Die Drachen der Fantasy sind unsere persönlichen Endgegner: Sie sind die nächste Prüfung, ein wichtiges Projekt oder der anstehende Artikel.

Dass durch Fantasy eine Flucht aus dem Alltag vorgenommen wird, kann und soll nicht bestritten werden. Jeder weiß wie gut es tut, mal vor dem Alltag zu flüchten. So sagte “Herr der Ringe”-Autor J.R.R. Tolkien zum Eskapismus „why should a man be scorned if, finding himself in prison, he tries to get out and go home? Or if, when he cannot do so, he thinks and talks about other topics than jailers and prison-walls?“ Wir sollten definitiv in andere Welten eintauchen und sie genießen, nur sollten wir nicht in ihnen ertrinken.

 

 

Foto: „Lina Mardo“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc); flickr.com/kizette (CC BY-NC-ND 2.0)

Machinima – spielerisches Kino

von Marius Lang

Machinima macht aus Gamern Regisseure. Denn Machinima ist ein kreativer Ausdruck von Videospiel-Fans, die auf Grundlage von Spiel-Szenen Filme drehen. Dazu muss man aber nicht nur einen guten Film schreiben, sondern auch über technisches Wissen verfügen.

 

Philosophieren auf dem Schlachtfeld

Der Name Machinima ist ein Kofferwort, das sich aus „machine“ und „cinema“ zusammensetzt. Es bezeichnet Kino auf Basis von Videospielen. Ein Beispiel: Red vs. Blue, eine der weltweit erfolgreichsten Internetserien. In der ersten Folge unterhalten sich die Spartans, Soldaten innerhalb des Halo-Universums, in der Welt des Games über den Sinn des Lebens, Gott und ihren Auftrag. Die Verschmelzung von Spiel und Film entsteht durch die visuelle Basis von Halo selbst, in der die Charaktere von Rooster Teeth-Mitgliedern synchronisiert werden.

Auffällig ist, dass die Machinima-Szene sich stark von anderen Fan-Szenen unterscheidet, vor allem in der Hinsicht, dass Machinima-Schaffende zum Großteil männlich sind, während andere Fankulturen eher Frauen vorbehalten sind. Der Grund hierfür ist allerdings nicht, dass nur Männer Videospiele spielen. Machinima muss von Videospielen getrennt betrachtet werden, da der Anteil an weiblichen Gamern mittlerweile sehr groß ist und weiter wächst. Machinima dagegen bleibt Großteils Männersache. Hierfür gibt es vor allem zwei Gründe: Zum einen der Ursprung im First-Person-Shooter-Genre, einer Richtung, die bis heute stark von Männern dominiert wird. Zum anderen die Hacker- und Informatikerszene, auf die Machinima zurückzuführen und die ebenfalls durch einen hohen Männeranteil geprägt ist. So überrascht es nicht, dass auch Red vs. Blue von Männern entwickelt wurde.

Kreative Hacker

Die Red vs. Blue-Erfinder waren nicht die Ersten, die das Potential von Videospielen als Grundlage für kurze Clips, Filme und ganze Serien erkannten. Ursprünge der Machinima sind bereits in der Hacker-Szene der 80er Jahre zu erkennen. Begeisterte Fans modifizierten damals die Codierungen von Spielen, um sich und ihre Hacker-Gruppen in denselben zu verewigen, indem sie etwa ihre Namen in das Spiel schrieben.

Die Grundlage einer neuen Szene war geschaffen: Engagierte junge Hacker, denen es nicht genügte, Games nur zu spielen. Sie wollten auf Grundlage der gegebenen Materialien neue Dinge schaffen.

Demos von DOOM

1993 veröffentlichte die amerikanische Firma id Software den First Person Shooter DOOM. Die Entwickler der Software unterstützten den kreativen Eifer ihrer Spieler: „id Software didn’t stop there, the team of innovators also made  DOOM’s source code available to their fan base, encouraging would-be game designers to modify the game and create their own levels, or „mods“.“ (id Software, 2005) Den sogenannten  „Moddern“ war es von Seiten der Hersteller nicht nur gestattet, den Quellcode von DOOM nach ihrem Können und Willen zu verändern. Sie  unterstützten die Veröffentlichung der fangemachten Endprodukte, solange die Mods nicht kommerziell orientiert waren.

Für den Erfolg von Machinima trugen mehr als Mods jedoch die so genannten „Demos“ bei. Spieler von DOOM nahmen ihre Durchläufe auf, um sie mit der Community zu teilen.

Quake und das erste Machinima

1996 veröffentlichte id Software den First-Person-Shooter Quake. The Rangers, eine Gruppe von Gamern, Moddern und Hackern, veröffentlichten auf der Basis von Quake die den ersten Film, den man als Machinima bezeichnen konnte. Zu diesem Zweck veränderten sie den Quellcode des Spieles so, dass die Ego-Perspektive eines Spielers zu der Perspektive einer Kamera, wie im klassischen Film wurde und nicht mehr an einen Charakter gebunden war. Das Ergebnis war das Video Diary of a Camper. Hier gab es noch keine gesprochene Sprache, nur Untertitel stellten das dar, was die Figuren des Videos sagten. Es folgten unzählige Machinima, die sich auf unterschiedlichste Spiele berufen, wie etwa Portal, Mass Effect oder The Sims. Machinima greifen entweder in den Quellcode eines Games ein und verändern diesen oder bedienen sich direkt am gezeigten Bild des Spieles.

Die Szene wuchs unaufhörlich und 2002 wurde erstmals das jährliche Machinima Festival abgehalten.

Red vs. Blue: Eine Erfolgsgeschichte

Als im April 2003 die erste Folge von Red vs. Blue: The Blood Gulch Chronicles online ging, hatten die Macher nicht mit dem extremen Erfolg gerechnet. Die Serie Red vs. Blue, rund um einige Soldaten zweier verfeindeter Armeen in einem Bürgerkrieg, befindet sich mittlerweile in der zehnten Staffel. Die Folgen im Schnitt etwa fünf bis zehn Minuten lang. In den Jahren, die die Serie bereits hinter sich hat, hat sie sich auch gewandelt. Wie die meisten Machinima begann Red vs. Blue als bisweilen schwarze Comedy-Serie, die mit Gamer-Klischees und typischen amerikanischen Stereotypen spielte. Mittlerweile ist die Serie dazu übergegangen, ihren Schwerpunkt auch auf packende Action und Thriller-Elemente zu legen. Gerade der Erfolg von Red vs. Blue ist Ansporn für viele neue Machinima-Produzenten, ihr Hobby auf ein neues Level zu hieven und selbst Filme zu produzieren. Das passiert oft innerhalb der Fan-Community und dementsprechend unkommerziell, aber die Erfinder von Red vs. Blue werden inzwischen von den Machern von Halo unterstützt. All das nur, weil ein paar begeisterte Gamer ihr spielerisches und technisches Können mit der Community teilen wollten.

 

Quellen: Jones, Robert (2006) From Shooting Monsters to Shooting Movies. Machinima and the Transformative Play of Video Game Fan Culture. In Karen Hellekson und Kristina Busse (Hrsg.).Fan Fiction and Fan Communities in the Age of the Internet.

Dokumentation über Rooster Teeth Productions von machinima.com (Teil 1 von 2)

Fotos: flickr.com/State Farm (CC BY 2.0); Screenshot von Rooster Teeth ( © 2004-2013 Rooster Teeth Productions, LLC.)

Breaking Bad: Unglaublich. Und unterhaltsam.

von Alexander Karl

Breaking Bad ist auch bei deutschen Serienliebhabern längst Kult. Seit 2008 kocht der krebskranke Walter White die Droge Crystal Meth und wird – wie der Serientitel sagt – böse. Nun ist mit „Breaking Down BREAKING BAD“ ein Buch veröffentlicht worden, das sich mit der Dramaturgie und Ästhetik der Serie auseinandersetzt.

Unglaublich. Und unterhaltsam.

Mit Breaking Bad schuf Vince Gilligan eine Serie mit einem außergewöhnlichen Plot: Der Chemielehrer Walter White (Bryan Cranston) erkrankt an Krebs. Um seine Familie nach seinem Ableben finanziell abzusichern, steigt er ins Drogengeschäft ein und kocht Crystal Meth. Was in wenigen Worten völlig absurd klingt, entfaltet sich in fünf Staffeln zu einer atemberaubenden Story, die die Zuschauer in ihren Bann zieht. In den USA läuft die Serie seit 2008, der zweite Teil der fünften Staffel soll dort im Sommer 2013 ausgestrahlt werden. In Deutschland lief Breaking Bad zunächst auf AXN, einem Pay-TV-Sender, und im Free-TV auf ARTE. Aktuell zeigt RTL Nitro die Serie.

Rezension: „Breaking Down BREAKING BAD“

Nun ist in Deutschland mit Breaking Down BREAKING BAD. Dramaturgie und Ästhetik einer Fernsehserie“ im Wilhelm Fink Verlag ein Buch erschienen, das die Erfolgsserie aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. Wie der Titel des Buches bereits verrät, wird vor allem die Dramaturgie und Ästhetik von Breaking Bad untersucht. Dabei gehen die Autoren Christine Lang und Christoph Dreher auch auf die implizite Dramaturgie in Breaking Bad ein. Im Gegensatz zur expliziten – quasi sichtbaren – Dramaturgie betrachtet die implizierte Dramaturgie das Mitschwingende, das Subtile. Etwa die Bedeutung von Farben und Symbolen, die durch das kulturelle Hintergrundwissen des Zuschauers zu einer zusätzlichen Bedeutungsebene werden. Welche zusätzlichen Lesarten Breaking Bad über die bewusste Nutzung von Codes schafft, wird durch Beispielanalysen einzelner Folgen gezeigt. Sowohl der Pilot als auch die 2. Folge der 1. Staffel werden untersucht, aber auch die Fliegen-Episode aus der dritten Staffel.

Diese Analysen sind äußerst gelungen und enthalten schlaue Hinweise: So wird etwa die metaphorische Bedeutung von Walter Whites Spiel mit dem Feuer am Pool seines Hauses hervorgehoben – auf der audiovisuellen Ebene durch das Entzünden von Streichhölzern dargestellt. Denn Räume, Orte, ja die gesamte Mise-en-scène sind in einem durchkomponierten Werk wie Breaking Bad von Bedeutung. Der Zuschauer wird somit zum Mitdenken angeregt und wenn man als Breaking Bad-Zuschauer „Breaking Down BREAKING BAD“ liest, gibt es einige Aha-Effekte. Das liegt auch an der verständlichen Sprache; die Fachtermini zur Narration und Dramaturgie werden zusätzlich in einem Glossar erklärt. Lesenswert ist auch das Kapitel über ambivalente Figuren, das Breaking Bad in eine Beziehung zu den erfolgreichen (und ebenso anspruchsvollen) Serien The Sopranos und Dexter stellt: Sie alle haben keine moralisch einwandfreien Protagonisten, sondern Helden mit mörderischen Ecken und Kanten.

Ein Wermutstropfen bei „Breaking Down BREAKING BAD“ ist aber sicherlich, dass die letzte Staffel Breaking Bad noch nicht vollständig ausgestrahlt wurde und somit daraus resultierende Entwicklungen in dem vorliegenden Buch noch nicht berücksichtigt werden konnten. Außerdem verwundert es, dass auf Seiten mit Fußnoten die Seitenzahlen fehlen – ungeschickt für das wissenschaftliche Arbeiten.

Insgesamt ist aber ein lesenswertes Buch entstanden, das nicht nur Breaking Bad-Fans viele interessante Aspekte der Serie aufzeigt und sie mit wissenschaftlichem Fundament untermauert.

Christine Lang, Christoph Dreher: Breaking Down BREAKING BAD. Dramaturgie und Ästhetik einer Fernsehserie. 1. Aufl. 2013, 150 Seiten. 19,90 Euro. ISBN: 978-3-7705-5443-0

Buchcover: Copyright Wilhelm Fink Verlag; Bild: flickr/bjhale (CC BY-NC-SA 2.0)

„Medien durchdringen den politischen Alltag“

von Sanja Döttling

Herr Prof. Bernhard Pörksen hat zusammen mit 23 Studenten der Medienwissenschaft das Buch „Die gehetzte Politik“ auf den Markt gebracht. Es stellt in Interviews an Politiker und Journalisten die Frage: Wie funktioniert die Machtverteilung zwischen Politik und Medien?

Ein Interview mit Herr Prof. Pörksen und der Medienwissenschafts-Studentin Ildiko Mannsperger, die im Rahmen dieses Projektes unter anderem Sahra Wagenknecht und Walter Kohl interviewte.

 

media-bubble.de: Das Buch „Die gehetzte Politik“ ist, wie schon einige Bücher davor, in Kooperation mit Studentinnen und Studenten des Studiengangs Medienwissenschaft entstanden. Herr Pörksen, wie beschreiben Sie Ihre Rolle im Entstehungsprozess des Buches?

Pörksen: Ich glaube, dass sich ein solches Projekt nur stemmen lässt, wenn man in ganz verschiedenen Rollen unterwegs ist. Als Organisator, als jemand, der die nötigen Gelder einwirbt und natürlich in der Rolle eines Menschen, der früher einmal als Journalist gearbeitet hat und sich Gedanken darüber macht, wie Journalismus funktioniert. Aber auch in der Rolle eines Menschen, der andere Leute anregt, sie herausfordert, so dass sie in Kontakt kommen mit ihrer eigenen Kraft und ihren Begabungen.

Sie haben das Interviewtraining als „mit bewusster Schärfe inszeniert“ und „gelegentlich sicher sehr hart“ bezeichnet. Ildiko, wie ging es dir dabei?

Ildiko: Es wurde schnell deutlich, dass wir selbst eine gewisse Schärfe entwickeln sollen. Es wurde kein Kuschelkurs gefahren, sondern es wurde von uns erwartet, dass wir uns engagieren. Das war gut: Man lernte seine eigenen Grenzen kennen.

Wo waren deine persönlichen Grenzen?

Ildiko: Es war spannend, aber auch schwierig, sich in ein Feld einzuarbeiten, das man sonst nicht so kennt und das nicht mein Expertengebiet ist. Und es gab ein Interviewmit Walter Kohl in dem das Aufnahmegerät nicht funktioniert hat und ich alles aus dem Gedächtnis rekonstruieren musste. Dann musste ich Walter Kohl anrufen und ihm das gestehen. Das war für mich eine große Überwindung. Aber nun kann ich jedes Telefongespräch führen.

Was hat das Interviewtraining für dich für den Ernstfall gebracht?

Ildiko: Es hat mir geholfen, mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Du lernst, dass du das Gespräch als Interviewer in der Hand hast und die Fragen stellst. Wenn dann mal eine Gegenfrage kommt, dann lässt du dich nicht mehr verunsichern und bleibst in der Rolle. Auch die angesprochene Schärfe haben wir gelernt, dass man sich auch traut und nicht zu nett, sondern kritisch hinterfragt.

Wenn jetzt ein Kommilitone morgen Angela Merkel interviewen müsste, welchen Tipp würdest du geben?

Ildiko: Ich würde sie nicht als Angela Merkel, sondern als Mensch sehen. Und Ruhe bewahren, das ist das Wichtigste. Und vielleicht nicht so viel zu planen.So war es bei unserem Interview mit Sahra Wagenknecht, die den Interviewtermin mehrmals verschoben hat und dann nur noch die Hälfte der geplanten Zeit für uns hatte.

Wie lief die Themenwahl? „Die gehetzte Politik“ stellt die Beschleunigung der Berichterstattung durchs Internet, die Verknüpfung von Medien und Politik dar.

Pörksen: Es ist das fünfte Projekt dieser Art. Die letzten Bücher haben vergleichbare Themen behandelt. Schlüsselfragen waren: Wie funktioniert die Selbst- und Fremdinszenierung unter den aktuellen Medienbedingungen? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Medien und Prominenz? Wie funktioniert die Logik der Skandalisierung? Bei diesem Projekt lautet die Frage: Wie stellen sich Politiker dar? Wie werden sie von den Medien, getrieben, behandelt, misshandelt? Wenn Sie so wollen, ist das Buch Teil einer Serie, die sich dem Nachdenken über die Macht der Medien widmet.

„Die gehetzte Politik“ ist der Titel des Buches. Gehetzt wird die Politik von den Medien. Sind sie also an allem schuld?

Pörksen: Es wäre schön, wenn es so einfach wäre! Aber in der Tat ist die Frage: Wer regiert eigentlich wen? Wer ist mächtiger, Politik oder Medien? Ich würde sagen: Das ist in der Tendenz entschieden. Medien sind einflussreicher, Medien durchdringen den politischen Alltag in einer derart massiven Weise, dass man sagen kann, die medialen Einflüsse sind an erster Stelle zu setzen.

Können Politiker anders handeln?

Pörksen: Sie sind in jedem Fall aufgerufen, auf ihre eigene Autonomie, Ideen, Konzepte zu bestehen, abseits und jenseits der Medienlogik. Es ist eine Aufgabe von Politik heutzutage, ein Stück Medienverweigerung zu betreiben. Zu registrieren, dass die Zeit, die politische Entscheidungsfindung braucht, eine andere ist als die Zeit der Medien. Die Online-Schlagzeilen online wechseln im Extremfall alle halbe Stunde – das simuliert ein Tempo und eine Hektik von Politik, die es nicht geben kann. Auch der Zwang, dauernd Stellung zu nehmen, verändert Politik massiv.

Ist das ein Teufelskreis?

Pörksen: Man kann es als Teufelskreis und als einen in zweifacher Hinsicht gefährlichen Prozess. Zum einen ist die Beschleunigung zu massiv; sie passt nicht zu der Eigenzeit des Politischen und führt nach meinem Dafürhalten zu einem ständigen inneren Alarmzustand des Politikers. Zum zweiten gibt es auch eine zunehmende Angst vor der Sofort-Skandalisierung in der Politik.

Das führt dann du dem „Politiker-Deutsch“, so dass eigentlich gar nichts mehr gesagt wird.

Pörksen: Dann haben Sie Leute, die eine völlig distanzierte, rundgeschliffene Sprache verwenden, genau.

Gibt es noch eine Heilung für die Politik?

Pörksen: Es gibt da kein Rezept. Sicher ist nötig, dass wir klar machen, wie die aktuelle Mediengesellschaft funktioniert, und nach welchen Inszenierungsmustern gearbeitet wird. Das ist auch das Ziel der Bücher: Sie wollen die Hinterbühne medialer Inszenierung sichtbar machen und deutlich machen, wie ein ein womöglich auch ungesunder Wettlauf um dem nächsten neuen Skandal entsteht. Darüber aufzuklären, ist kein Allheilmittel, aber es ist ein Anfang des Bewusstmachens, wie massiv die Medien in den politischen Prozess eingreifen.

Das ist also das Ziel des Buches?

Pörksen: Ich würde sagen: Es gibt zwei Ziele. Zum einen gilt es, die Selbstaufklärung der Mediengesellschaft voranzutreiben. Zum anderen ist es auch ein Versuch, engagierten Studenten eine journalistische Visitenkarte zu verschaffen, sie vielleicht auch in Situationen zu bringen, die eine Herausforderung darstellen. Sie lernen ein gutes Interview mit jemandem zu führen, den man vielleicht erst wieder interviewt, wenn man Ressortleiter oder Chefredakteur ist. Es ist für mich sehr schön zu sehen, was aus diesen Projekten erwächst. Ich habe inzwischen ein Regal voll mit Büchern, die ehemalige Studierende selbst geschrieben haben – im Anschluss an derartige Seminare.

 

Das Buch „Die gehetzte Politik“ ist seit gestern im Handel erhältlich.

Foto: Copyright, Sanja Döttling

Professorin des Jahres – Eine Einladung zur Feier

von Sanja Döttling und Sandra Fuhrmann

Frau Professor Susanne Marschall wurde von Unicum Beruf zur Professorin des Jahres gekürt. Am Donnerstagabend um 18 Uhr c.t. findet deshalb eine Feier ihr zu Ehren statt. Studenten und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen.

Mitte September des vergangenen Jahres wurde an die Studenten und Mitarbeiter der Tübinger Medienwissenschaft eine E-Mail verschickt, die folgende Bitte enthielt:

„Nominieren Sie doch, wenn Sie mögen, unsere Kollegin Susanne Marschall zur Wahl für die Professorin des Jahres. Und wenn es gelingt, wäre das für Susanne Marschall gewiss eine wunderbare Überraschung.“

Einige Zeit später wurde klar, wie viele dieser Aufforderung nachgekommen sein mussten. Die Überraschung war gelungen: Susanne Marschall hatte den ersten Platz in der Kategorie „Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissneschaften“ erhalten.

Über den Wettbewerb

Jedes Jahr können bei Unicum Beruf Nominierungen für die einzelnen Kategorien „Naturwissenschaften/Medizin“, „Geistes- Gesellschafts- und Kulturwissenschaften“, „Ingenieurwissenschaften/Informatik“ und „Wirtschaftswissenschaften/Jura“ eingereicht werden. „Beste Chancen auf den Titel hat, wer seine Studenten vor allem durch die Aktivierung ihrer Eigenverantwortung optimal auf den Berufseinstieg vorbereitet, praxisnahes Studieren organisiert  und jobrelevante Fertigkeiten trainieren hilft, zum Beispiel Teamarbeit oder auch Verhandlungs- und Präsentationsgeschick.“ heißt es auf der Seite von Unicum Beruf. Fast 800 Bewerbungen waren für die Wahl 2012 bei der Redaktion eingegangen.

Zur Person

Seit Susanne Marschall ist seit 2010 Professorin am Tübinger Institut für Medienwissenschaft. Seitdem hat sie zahlreiche Projekte mit ihren Studenten und für sie organisiert. Beispielsweise einen Dokumentarfilm über die Scherenschnittkünstlerin Lotte Reiniger, den sie gemeinsam mit ihren Masterstudenten und weiteren Mitarbeitern des Instituts für Medienwissenschaft produzierte, der bei Filmfestivals für Aufsehen sorgte und bei ARTE ausgestrahlt wird. Susanne Marschall engagiert sich für internationale Projekte, was unter anderem ein sich derzeit in der Beantragungsphase befindendes Graduiertenkolleg zeigt. Gemeinsam mit indischen Partneruniversitäten soll hier Studenten die Möglichkeit zum internationalen Austausch geboten werden. Sie bringt ihre Studenten mit Dozenten aus der Praxis zusammen und hat das Medienkompetenzzentrum, in dem Studenten eigene Audio- und Filmbeiträge produzieren können, neu eingerichtet. Nicht zuletzt ist da media-bubble.de. Susanne Marschall hat den Blog 2011 gemeinsam mit Masterstudenten gegründet. Heute bietet er den Tübinger Studenten noch immer eine Plattform, um ihre Texte und Arbeiten für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und eigene Projekte zu realisieren.

Herzliche Einladung

Am morgigen Donnerstag findet zur Vergabe des Preises „Professorin des Jahres“ im Rahmen der Ringvorlesung „Kulturen im Medienwandel“ eine Feier statt. Beginn ist um 18.15 Uhr im  Raum 027 des Brechtbaus in Tübingen. Die Feier wird mit einem kurzen Vortrag von Frau Marschall beginnen. Als Abschluss ist ein gemeinsamer Umtrunk geplant. Dazu sind alle ganz herzlich eingeladen.

Schluss mit Krise!?

von Natalie Schaaf

Brauchst du dringend Geld? Willst du damit etwas Produktives anstellen? Was Journalistisches? www.krautreporter.de, eine neue Crowdfunding-Plattform sucht nach Leuten mit Ideen und welchen mit Geld.

Zeitungssterben, Krisen, überall Krisen und das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Wenn Zeitungen sich irgendwann alle nur noch mit Shops finanzieren können (ui, was gibt es da für tolle Dinge im ZEIT Shop. Eine Hario Skerton Kaffeemühle oder ein iPad Etui namens „Couch Potatoe“), dann werden Journalisten dankbar sein, wenn sie ihr Geld von anderer Stelle bekommen. Wie wäre es zum Beispiel mit Crowdfunding? Heute, am 29.1. startet eine neue Plattform. Sie heißt Krautreporter. Oh je, schon wieder? Reichen nicht www.startnext.de/ , www.visionbakery.com/, www.inkubato.com/de, www.pling.de/? Dazu sagt Sebastian Esser, der die Plattform mit Wendelin Hübner gegründet hat: „Krautreporter bietet ein Umfeld für Journalismus. Bei startnext und anderen Crowdfunding-Plattformen finden sich alle möglichen Projekte: Kinofilme, Gartenbauprojekte, Theaterstücke. Journalismus findet dort unter ferner liefen statt “. Eine Plattform, die sich auf Journalismus spezialisiert, könnte da also eine gewisse Ordnung in das Crowd-Kraut bringen. Leute, die Journalismus unterstützen wollen, müssen nicht erst bei einer altbekannten Plattform „Journalismus“ ins Suchfeld eingeben, sondern sie sollen gleich wissen, dass sie bei www.krautrepoter.de richtig sind. Aber Pluralität ist ja immer gut.

 So funktioniert´s

Der Reporter, Fotograf oder Dokumentarfilmer stellt sein Projekt auf der Plattform vor. In einem kurzen Video fasst er zusammen, was sein Ziel ist, wie viel Geld er bis wann benötigt und welche Prämie er seinen Unterstützern als Gegenleistung verspricht. Wenn die Summe nicht bis zum angestrebten Datum erreicht wurde, kommt das Projekt nicht zustande und die Geldgeber erhalten ihre gesamte Investition zurück. Wichtig ist, dass die Projekte mit einer gewissen journalistischen Professionalität durchgeführt werden. Die Macher müssen sich an den Pressekodex halten, transparent, unabhängig und faktisch korrekt arbeiten. So ist schon mal der Weg für qualitativ guten Journalismus geebnet.

Money, Money, Money

Finanziell unterstützen kann die Projekte jeder. Da kommt wieder die Frage auf: Bekommen dadurch die Reichen mehr Einfluss auf den Journalismus? Dazu Esser: „Die Gefahr halte ich für konstruiert. Menschen, die mit ihrem Geld in irgendeiner Weise Macht und Kontrolle ausüben wollen, würden das kaum über Crowdfunding machen.“ Dem fügt er noch schelmisch hinzu, dass er froh wäre, wenn sich Leute mit viel Geld melden würden. Dennoch: unterwerfen sich Journalisten damit nicht dem Diktat von Angebot und Nachfrage? – Davon sollten sie doch unabhängig sein. Und geht dadurch nicht Pluralität verloren, wenn am Ende immer nur die Projekte „gewinnen“, die die meisten Nachfrager gefunden haben? Oder ist gerade das besonders demokratisch?

Die Zukunft des Journalismus?

Das Allheilmittel für den am Hungertuch nagenden Journalisten, der seinen Schreibtisch bei der  Frankfurter Rundschau oder der dapd verlassen musste, ist Krautreporter nicht. Sebastian Esser erhebt auch gar nicht den Anspruch, dass seine Plattform die Zukunft des Journalismus ist. Sie sei nur eine von vielen Finanzierungsmöglichkeiten. Eine Ergänzung, die Reporter & Co. unabhängig  von Verlagen und Sendern macht.

Unter den ersten Projekten sind ein Dokumentarfilm, eine Auslandsreportage, ein Fotoprojekt, ein Fachbuch und ein hyperlokales Journalismusprojekt, also Lokaljournalismus auf noch kleinerer Ebene. Also Schluss mit Krise? Nun ja, ein bisschen!

 

Fotos: flickr/68751915@N05 (CC BY-SA 2.0); flickr/planeta (CC BY 2.0)

DJ Jedermann – legal Musikhören im Internet

von Sanja Döttling

Früher wühlten sammelwütige Studenten in verstaubten Plattenläden, bis sie ihren Schatz gefunden hatten. Heutzutage nimmt die persönliche Musiksammlung oft nicht einmal mehr realen Platz ein – sie befindet sich auf der Festplatte und ihre Maßeinheit heißt Gigabyte. Inzwischen gibt es im Internet sogar schlaue Angebote, die die Musiksammlung hinfällig machen. 8tracks.com oder Spotify bieten endlose Musikauswahl – zum Teil auch kostenlos.

Altmodisch-International: Das Radio

Obwohl das eingeschaltete Radio heutzutage meist nur noch als Hintergrundrauschen dient, ist die unrsprüngliche Idee hinter dem Radio lange nicht tot. Sie hat sich nur den Gegebenheiten des Internets angepasst. In der Medienwissenschaft spricht man vom Rieplschen Gesetz: Alte Medien werden niemals vollständig von neueren Medien verdrängt, sondern werden von ihnen aufgegriffen.

Das Internet erweitert den Rahmen des Radios: Heute kann man zum Beispiel auf Seiten wie radio.de Radiosender der ganzen Welt hören – je nach Gusto gibts hier Nachrichten oder Musik – teilweise mit überaschend wenig Werbung. Auch auf den Seiten der Sender selbst ist oft ein Livestream angeboten. Zum Beispiel SWR3 bietet außerdem die Möglichkeit, ausgewählte Sendungen nachzuhören.

Doch in dieser hochindivudualisierten Zeit des Internets sind solche Angebote nicht mehr ganz befriedigend: Denn kommt mal ein Song, den man nicht mag, hat man nicht die Chance, ihn einfach wegzuklicken. Und obwohl das Angebot an Radiosender fast unendlich ist, kann man die Musikauswahl als Rezipient nicht beeinflussen. Deshalb haben sich andere Angebote entwickelt, bei welchen der Rezipient mehr Selbstbestimmung hat.

 Genregebunden-Sozial: Die Playlist

Im Internet hat sich das Radio weiterentwickelt. Am bekanntesten ist Last.fm, die Seite bietet mehr als konventionelles Radio. Ist man dort angemeldet, bewertet das Programm den eigenen Musikgeschmack und schlägt neue Titel vor, die den eigenen Lieblingstitel entsprechen. So stellt Last.fm einen ganz individuellen Radiosender zusammen. Das Schöne: Der Rezipient ist mit neuen Titeln konfrontiert, die er selbst vielleicht nicht gefunden hätte. Nutzer werden hier auch in die soziale Community eingebunden, „musikalische Nachbarn“ mit ähnlichem Geschmack miteinander bekannt gemacht. Im Amerika, Großbritannien und Deutschland ist das Programm kostenlos – in anderen Ländern müssen die Nutzer einen bestimmten Betrag im Monat zahlen. Ähnlich funktionieren auch andere Programme, zum Beispiel Grooveshark oder deezer.com. Die Playlist wird persönlicher und trifft den eigenen Geschmack – das heißt aber auch, dass der Rezipient nicht mehr mit ihm völlig Unbekannten konfrontiert wird.

Ein anderes Beispiel für ein soziales Musikangebot bildet die Seite 8tracks.com. Sie bietet den Nutzern an, selbst Playlists zu erstellen – mit den Lieder aus der Lieblingssendung, in einer besttimmten Musikrichtung oder einen Mix für die nächste WG-Party. Die Playlists lassen sich auswählen und anhören – allerdings können die Lieder hier nicht einzeln angewählt werden. Das Springen zum nächsten Lied ist auch nur begrenzt verfügbar. Diese Einschränkungen erlauben es der Seite, als „Webradio“ zu gelten, während andere Streaming-Plattformen andere Verträge mit den Rechteinhabern der Musik aushandeln müssen.

Individuell-konsumorientiert: Streaming-Bibliotheken mit Flatrate

Vor fast einem Jahr ist der Streamingdienst Spotify auch in Deutschland angekommen. Spotify ist eine Bibliothek mit über 16 Millionen Songs, die nach Download und Anmeldung kostenlos angehört werden können.

Anders als bei Amazon oder iTunes werden die Lieder vom Rezipienten hier nicht gekauft, und sie gehören ihm auch nicht. In der kostenlosen Version von Spotify sind sie verfügbar, solange der Computer mit dem Internet verbunden ist. Manchmal werden sie durch Werbung unterbrochen, denn so finanziert sich das Programm. Nach einem halben Jahr wird die kostenlose Nutzung auf 10 Stunden im Monat beschränkt.

Im Premium-Paket zahlt der Rezipient 9,99 Euro monatlich – und kann Musik unendlich lang, offline und auf mobilen Geräten hören. Eine Flatrate für Musik, das ist die Idee hinter Spotify. Mit ihrem Preis unterbietet die Plattform das alte Modell – ein Lied für durchschnittlich Einen Euro.

Das Angebot klingt atemberaubend und deshalb fragt sich der ein oder andere: Ist das denn auch legal? Überraschende Antwort: Ja, ist es! Spotify hat es, im Gegensatz zu youtube, geschafft, mit der GEMA einen Vertrag auszuhandeln. Wie viel Geld Spotify der GEMA zahlt, ist nicht bekannt.

Doch Spofity ist mehr als nur eine riesige Musikbibliothek auf Abruf. Spotify macht Musikhören zum virtuell-sozialen Ereignis: Über das facebook-Konto angemeldet, kann man sämtliche gehörte Songs seinen Freunden mitteilen. Wer mehr will, kann sein eigener (und anderer Leute) DJ werden, indem er Playlists erstellt. Die können geteilt und von anderen Usern angehört werden.

Auch andere Musik-Streming-Anbieter locken. So zum Beispiel Simfy, Napster oder Rdio. Ihre Preise sind genauso hoch wie die von Spotify – zwischen fünf und zehn Euro im Monat – doch bei ihnen gibt es kein kostenloses Angebot.

 

Fotos: flickr.com/Radio von Fernando Candeias(CC BY-NC-ND 2.0); flickr.com/Jukebox von phphoto2010 (CC BY-ND 2.0)

Kulturen im Medienwandel

von Sandra Fuhrmann

Susanne Marschall ist Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen und Inhaberin des Lehrstuhls für audiovisuelle Medien, Film- und Fernsehen. Seit mehreren Jahren reist sie regelmäßig nach Indien und entwickelt Forschungsprojekte mit den dortigen Partneruniversitäten. Zusammen mit Professor Christoph Reinfandt vom Lehrstuhl für Neuere Englische Literatur hat sie für das laufende Semester eine Ringvorlesung mit dem Titel „Kulturen im Medienwandel – Changing Media, Changing Cultures“ organisiert. Im Gespräch mit media-bubble.de erzählt sie von Blickwechseln, verschiedenen Darstellungskulturen und davon, wie sie ihre Liebe zu Indien entdeckte.

mb: Könnten Sie uns zu Beginn erzählen, wie die Idee zu der Ringvorlesung entstand und welcher Gedanke dahinter stand.

Susanne MarschallIm Fokus der Vorlesung stehen globale Medienentwicklungen und ihre Bedeutung für verschiedene Kulturen. Nehmen wir als Beispiel den Subkontinent Indien. Bestimmte Medien breiten sich in bestimmten Regionen extrem schnell aus, während andere es allgemein schwer haben. Viele Menschen dort haben zum Beispiel keinen Zugang zum Internet. Unser Interesse gilt also der Frage: Was bedeutet der kulturelle Kontext für die Entwicklung der Medien und wie beeinflussen umgekehrt alte und neue Medien die Kultur? Es ist eine Frage, die die Medienwissenschaft immer wieder gestellt hat, die aber nicht endgültig beantwortet werden kann, weil sich dieser Wandel immer weiter vollzieht und Veränderungen immer wieder neu beobachtet werden müssen.

In der Vorlesung hatten wir bisher auch drei Dozenten aus Indien zu Gast. Dr. Madhavi Reddy, die den Wandel am Beispiel der wachsenden indischen Bloggerszene aufzeigte und Vishram Dhole, der über die Bedeutung von Hindi Musik in indischen Filmen gesprochen hat. Dann natürlich Kiran Nagarkar, dessen Bücher sowohl in Indien als auch in Deutschland bekannt sind. Bietet die unterkulturelle Zusammenarbeit gerade bei diesem Thema Vorteile?

Die Zusammenarbeit bietet hier sehr viele Vorteile, da sie verhindert, dass man mit einem Tunnelblick an das Thema herangeht. Wir denken meistens nur von unserer eigenen Kultur aus. Gerade der Zugang zum Internet, durch den man ganz einfach auch herauskriegen kann, wo das nächste Krankenhaus zu finden ist, kann in Afrika oder Indien lebensnotwendig sein. Das können wir uns kaum vorstellen, denn wir sind mit allem versorgt. Solche Möglichkeiten des Blickwechsels sind ungeheuer wichtig und produktiv. Sie korrigieren die Einseitigkeit von Ideen. Wir sitzen derzeit gemeinsam mit Madhavi Reddy und Vishram Dhole an einer Internetstudie. Dabei geht es um die Internetnutzung indischer und deutscher Jugendlicher. Wir haben dabei festgestellt, dass in Deutschland sehr viel im Internet eingekauft wird. In Indien bevorzugen die Leute das face-to-face Einkaufsverhältnis. In China wiederum wird eigentlich alles online erledigt. Warum agieren einzelne Kulturen so? Welche Faktoren sind dafür verantwortlich? Solche Fragen sind unglaublich spannend.

Sie haben bereits das Stichwort Blickwinkel genannt. Nun durften wir das Thema auch in der Vorlesung aus ganz verschiedenen Perspektiven kennenlernen. Welche Aspekte des Medienwandels betrachten Sie persönlich als bedeutend für die zukünftige Entwicklung von Kulturen?

Man kann zum Beispiel über die Auseinandersetzung mit den Filmen einer Kultur sehr viel über diese Kultur lernen. Ich kann aus den verschiedenen Filmkulturen Indiens Rückschlüsse auf Idealvorstellungen, Familienkonstellationen oder Veränderungen in den Gesellschaftsstrukturen ziehen. Oder politische Konflikte aus verschiedenen Perspektiven kennen lernen. Es werden einem aber auch die Augen für andere Darstellungskulturen geöffnet. Deshalb ist es spannend, aus indischer Perspektive erklärt zu bekommen, was in einem Bollywood-Song so alles drin steckt. Wir lernen, dass Gesang und Tanz zentrale Ausdrucksmittel sind – oft auch mit politischer Relevanz.

Was Sie jetzt sagen, drückt eine eher positive Sicht auf die Thematik aus. Zum Beispiel in Professor Guido Zurstieges Vortrag wurden auch viele negative Aspekte des Medienwandels deutlich. Gibt es bei dieser Entwicklung etwas, das Ihnen Angst macht oder vor dem Sie warnen würden?

Was ich in Bezug auf das Internet sehr schlimm finde, ist die Entindividualisierung von Kommunikation, die teilweise zur Folge hat, dass Menschen unglaublich brutal mit anderen Menschen umgehen. Wenn ich jemanden auf Facebook verfolge und beleidige, nehme ich mein Gegenüber eventuell nur noch als ein Abstraktum wahr. Diese Tendenz zur zwischenmenschlichen Entfremdung und Enthemmung macht mir wirklich Sorgen.

Wir hatten nun immer wieder den Bezug zu Indien. Eine Frage, die sicher viele Ihrer Studenten interessieren würde: Was fasziniert Sie selbst so an Indien und wie kam es, dass Sie sich auch mit Ihrer Forschung so stark dorthin orientiert haben?

Ich bin irgendwann – es ist jetzt sicher dreizehn oder vierzehn Jahre her – zum ersten Mal auf einen indischen Film gestoßen und habe festgestellt, dass indische Mainstreamfilme ganz anders funktionieren und dass sie auf anderen dramaturgischen Modellen beruhen. Ich persönlich befasse mich sehr viel mit Bildkulturen und habe mein ganzes Leben lang gemalt und mich aber auch immer für Tanz interessiert. In den indischen Filmen kam das alles zusammen. Das war mir am Anfang genau so fremd, wie allen anderen. Dann habe ich mich über Jahre in das Material eingearbeitet. Das alte Indien steckt in dem neuen immer irgendwie drin. Diese Mischung und die Tatsache, dass sich hier eine hochkomplexe Kultur so im Um- und Aufbruch befindet, stellt für die Analyse und theoretische Bewertung von Filmen eine Herausforderung dar. Irgendwann habe ich angefangen, jedes Jahr nach Indien zu reisen. Wenn man jedes Jahr wieder an dieselben Orte kommt, stellt man schnell fest, dass sich die indische Lebenswelt tatsächlich rasant verändert. Auf dichtem Raum passiert extrem viel. In unserem Forschungsprogramm nennen wir das „Dynamics of Change“. Ich habe auch großen Respekt vor den Menschen in Indien, da sie zum Teil unter wirklich schwierigen Bedingungen leben und arbeiten und dabei häufig positivere Einstellungen haben als wir.

Sprechen Sie bereits ein wenig Hindi?

Leider nicht, ich verstehe nur ein paar Brocken. Aber ich habe durchaus Lust Hindi oder eine andere indische Sprache zu lernen. An den indischen Universitäten wird Englisch gesprochen.

Die Ringvorlesung steht auch im Zusammenhang mit einem internationalen Graduiertenkolleg, das in Zusammenarbeit mit den indischen Partnern realisiert werden soll. Wie weit ist dieses Projekt schon und um was wird es dabei gehen?

Das Projekt ist in der Beantragungs- und Begutachtungsphase. Das heißt, es ist noch alles offen. Wir möchten etwas Neues machen. Eine indische und eine deutsche Gruppe von Wissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftler nehmen gemeinsam den globalen Medienwandel in den Blick. Unsere Partner sind die Universität in Pune, die Universität in Kalkutta mit der Abteilung Filmwissenschaft und das Tata Institute of Social Science in Mumbai. Sollten wir die Erlaubnis zur Etablierung des Projekts bekommen, wird dies eine Möglichkeit für indische und deutsche Studierende sein, in der Promotionszeit zusammen zu kommen und intensive Erfahrungen zu sammeln. Ziel ist immer, den eigenen Horizont und auch den der Studierenden zu erweitern und dadurch unsere Forschung zu verbessern.

 

Foto: Copyrirght Susanne Marschall

Bild: flickr/bupia (CC BY-NC-ND 2.0)

Meinung in Spalten – die Kolumne

von Alexander Karl

Sie ist aus der geschriebenen Medienwelt kaum wegzudenken: die Kolumne. Viele Zeitungen, egal ob online oder offline, haben eine oder mehrere. Und doch ist eine der bekanntesten Kolumnistinnen fiktiv. Ich starte den Versuch: Kann ich es schaffen, in die Fußstapfen einer Carrie Bradshaw zu treten?

Sex und der Rest der Welt

Das Wort Kolumne kommt, wen wundert’s, aus dem lateinischen und meint Säule. Doch das englische Wort column legt nahe: Damit ist auch die Spalte, speziell die in der Zeitung, gemeint. Der Duden versteht unter der Kolumne einen „von stets demselben [prominenten] Journalisten verfasster, regelmäßig an bestimmter Stelle einer Zeitung oder Zeitschrift veröffentlichter Meinungsbeitrag“.

Gerade der letzte Teil ist interessant: Es geht um die Meinung zu einem bestimmten Thema und das kann – je nach Autor, Medium, Anlass usw. – natürlich variieren. Etwa im bekannten Streiflicht der Süddeutschen Zeitung: „Augenzwinkernd werden an dieser Stelle die großen und kleinen Ereignisse der „Welt ins Visier“ genommen, politische und sonstige Prominente gelegentlich auf menschliches Maß gebracht“, so heißt es bei der SZ über die Kolumne. Zumeist, so Wikipedia, auf 72 Zeilen und in drei Absätzen. Und noch ein anderer Aspekt wird dort erwähnt: Handelt es sich beim Streiflicht um eine Kolumne oder eine Glosse? Wikipedia entscheidet sich für „Glosse respektive Kolumne“.

Denn, und auch das weiß die Online-Enzyklopädie an anderer Stelle zu notieren: „Der Kolumne nahestehend und nicht immer klar von ihr zu unterscheiden sind die Glosse, die Causerie und der Kommentar.“

Doch eine der bekanntesten Kolumnistinnen ist wohl eine, die es gar nicht gibt: Carrie Bradshaw aus der Serie Sex and the City. Diese schreibt für die fiktive Tageszeitung New York Star eine Kolumne mit dem Titel – na, wer mag es erraten? Richtig: Sex and the City. Carrie Bradshaw entstammt aber ursprünglich der Feder von Candance Bushell, die für den real existierenden The New York Observer Mitte der 1990er eine Kolumne mit dem Titel Sex and the City schrieb. Aus der Kolumne wurde später ein Buch (der Titel sollte klar sein), auf dem eine TV-Serie mit der Protagonistin Carrie Bradshaw basiert. (Übrigens veröffentlicht Carrie zum Ende der Serie hin ihre Kolumnen auch noch in Buchform, aber das nur am Rande). Und das Bradshaw-Rad dreht sich weiter: Zwei Bücher, die die Geschichte der jungen Carrie erzählen, gibt es bereits. Und auch The Carrie Diaries starteten im Januar 2013 als TV-Serie. Nochmals zur Erinnerung: All das begann mit einer Kolumne. Die Geschichte der Carrie Bradshaw wird mittlerweile in vielen Medien erzählt – man könnte dies also nach Henry Jenkins „transmedia storytelling“ nennen.

Middendrin

Und nun heißt es auch für mich: Ich bin mittendrin in der Kolumnisten-Welt. Seit dem 19.01.2013 gibt es auf midde.de, dem Jugendportal für Mittelhessen, alle zwei Wochen eine Kolumne von mir. Unter dem Titel „Alexander in der midde“ schreibe ich über all das, was junge Menschen bewegt: Das Treiben in der (Groß-)Stadt, die Liebe und den Wahnsinn, der sich Leben nennt. Dabei helfen mir zwei Figuren: Lena, der Wirbelwind, und Ole, der Ruhepol. Sie zeigen Facetten, die wir wohl alle haben – und sicherlich auch viele Leute in unserem Umfeld. All das erzähle ich zwar nicht mit New Yorker, aber immerhin mit Hamburger Perspektive.  Aber ob „Alexander in der midde“ eher in der Tradition des Streiflichts oder von Sex and the City steht, dürft ihr selbst entscheiden.

 

Bild: flickr/gifake (CC BY-NC-ND 2.0)

Logo: „Alexander in der midde“: Anette Crepaldi/midde.de

Blutbad deluxe – Django Unchained im Kino

von Lina Heitmann

Das Blut spritzt, das N-Wort fliegt – die Rachefantasie Django Unchained schockiert und unterhält. In deutschen Kinos läuft er heute an, Lina Heitmann ist aber extra mal nach Amerika geflogen, um Quentin Tarantinos neuen Film zu sehen.

Weiße erschießen und man wird dafür bezahlt, was gibt’s da nicht zu mögen?“

Der ehemalige Sklave Django (gespielt von Jamie Foxx) nimmt schon früh im Film eine ungewöhnliche Rolle ein. Nachdem er vom deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) gekauft wird, macht der ehemalige Zahnarzt Schultz ihn zu seinem Partner und schenkt ihm damit die Freiheit. In den Südstaaten Amerikas vor der Zeit des Brügerkieges wird Django Kopfgeldjäger, der Weiße für Geld erschießt. Auch er kann sein Glück kaum fassen.

Um Djangos Frau Broomhilda (Kerry Washington), genannt „Hildy“, aus der Sklaverei zu retten, gelangen Schultz und Django unter einem Vorwand auf die Plantage „Candyland“ von Calvin Candie (schön unsympathisch gespielt von Leonardo DiCaprio). Schultz gibt vor, Sklaven kaufen zu wollen, die sich als eine Art „Sport“ bis auf den Tod bekämpfen müssen. Diesen „Sport“ gab es in Wirklichkeit wohl nicht, er bietet sich aber als Metapher für die Schrecken der Sklaverei an. Vor allem mit der „Uncle Tom“-Figur Stephen (gespielt von Samuel L. Jackson), der Candie gegenüber teils unterwürfig, teils väterlich ist, kommt Django in Konflikt…

Gewalt, so weit der Tarantino reicht

So wie das N-Wort herumgeworfen wird, geht es kaum in erster Linie um historische Genauigkeit. Es scheint eher als will der Regisseur uns schockieren, wie er es mit Gewalt alleine kaum (noch) kann. Auch die Sklaverei wird nicht wirklichkeitsgetreu dargestellt. Anstatt sie auf Plantagen arbeitend zu zeigen, sehen wir die Sklaven, die nur am Rande gezeigt werden, eher auf Wiesen herumtollen (eine Sklavin schaukelt sogar, während eine andere ausgepeitscht wird). Django ist der Einzige, der sich gegen das System zur Wehr setzt. Sollte es uns stutzig machen, dass er dazu auch noch einen weißen Partner braucht?

Doch Tarantino will die Sklaverei nicht schönmachen. Im Gegenteil: Der Film ist moralisch ganz klar auf der Seite Djangos und gegen die Sklaverei. Die schreckliche Bestrafung von Sklaven, die versuchen zu entkommen, wird bis aufs Brutalste gezeigt. Auch wie Sklaven gepeitscht werden, zeigt der Film – ob sie für Versuche zu entkommen oder nur dafür, dass ein paar Eier zerbrochen sind, bestraft werden.

Quentin Tarantino spricht im Interview mit dem amerikanischen Radiosender National Public Radio von zwei Arten der Gewalt: zum einen gibt es die Gewalt der Sklaverei, die „tausendmal schlimmer“ gewesen sei als in seinem Film. Dann gibt es die Gewalt von Djangos Rache. Sie soll dem Publikum Spaß machen, so der Filmemacher. In vielen Kinos kam es tatsächlich zu spontanten Jubelausbrüchen bei Djangos übertrieben blutiger Rache. Auch wenn die Gewalt übertrieben ist, ist die moralische Welt des Films so schwarz-weiß aufgebaut, dass man auf jeden Fall Django anfeuert.

Die Frau Djangos, die als Zwangsprostituierte für die Mandingo-Kämpfer in Candyland benutzt wird, gibt den Impuls für die ganze Rettungsaktion. Aber ihr Charakter wird nicht besonders vertieft. Wir müssen sie aber auch nicht als tief gezeichnete Person kennenlernen, denn es geht hier nicht um sie: Djangos Rache ist eine Racheaktion an der Sklaverei als solche, an der Unterwerfung von Menschen – es geht nicht in erster Linie um die Liebesgeschichte. Ganz besonders der unterwürfige Stephen, der auch von sich aus andere Sklaven brutal bestraft, bekommt Djangos Rache zu spüren.

Das Blut spritzt und spritzt und spritzt

Vom Grundprinzip her – einer im Film ausgelebten Rachefantasie – ähnelt Django Unchained natürlich Inglourious Basterds. Anders als bei den Basterds ist die Erzählstruktur hier unkompliziert und ziemlich linear. Das macht den Film aber keinesfalls langweilig, weil man die Hauptpersonen Django und Schultz gerne auf ihrem Abenteuer begleitet.

Schon der Titel und der Vorspann zeigen die Anlehnung dieses Films an den Stil des Italo-Westerns. Der ursprüngliche Django, Franco Nero, der 1966 im Italo-Western gleichen Namens „Django“ spielte, taucht auch auf Candies Plantage auf. Ihm buchstabiert unser Django seinen Namen und erklärt: „das D ist stumm.“ Einerseits ist Django Unchained damit ein Film, der sich nicht zu ernst nimmt – die übertriebenen Blutspritzer verdeutlichen dies immer wieder. Andererseits nimmt der Film aber die Schrecken der Sklaverei sehr ernst.

 

 

 

Fotos: Dr. King Schultz (Christoph Waltz, l.) und Django (Jamie Foxx, r.) in Sony Pictures‘ DJANGO UNCHAINED. © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH;

Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) in Sony Pictures‘ DJANGO UNCHAINED. © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH;

Jamie Foxx (Django) in Sony Pictures‘ DJANGO UNCHAINED. © 2012 Sony Pictures Releasing GmbH