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Zwischen Hype und Realität: Die Darstellung von ADHS und Neurodiversität in sozialen Medien

Mathe, Bio, Medienkompetenz: Warum das Internet in den Lehrplan gehört

Der Unterricht an deutschen Schulen wird immer digitaler. Doch nur durch das Arbeiten mit Tablets lernen die Kinder nicht, wie man Phishing Mails erkennt, welche Internetseiten seriös sind und auf welchen Link man lieber nicht klicken sollte.  

 

„Spam verstopft nicht nur E-Mail-Postfächer und bahnt Betrugsversuche an, sondern infiziert oft auch das Empfängersystem mit einem Schadprogramm zum Ausspionieren persönlicher Daten: Phishing heißt diese Cybercrime-Spielart – ein Kunstwort, das sich aus Passwort und Fishing zusammensetzt.“ (Zitat des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik)

 

Der Diskurs um die Digitalisierung der Schulen ist innerhalb der letzten Jahre immer relevanter geworden. Immer mehr Bundesländer setzen sich das Ziel, Unterricht digitaler zu gestalten und Schüler*innen dadurch einen richtigen medialen Umgang beizubringen. Mit der Integrierung von Tablets und Laptops geht aber ein mindestens genauso wichtiger Aspekt des Umgangs mit Medien einher: die grundlegende und kritische Auseinandersetzung mit Medieninhalten. Kurz gesagt, die Medienbildung. Dazu gehört die Aufklärung über Gefahren, wie man sich davor schützen kann und viele weitere Aspekte, die sich im Zuge der Digitalisierung im Lernplan widerspiegeln sollten.

Digitalisierte Zukunft

Vom Verabreden mit Freunden bis hin zu Überweisungen – inzwischen spielt sich vieles online ab. Auch im Leben der Kinder und Jugendlichen. In einer Umfrage vom November 2022 gaben 84 % der befragten Zwölf- bis Neunzehnjährigen an, täglich Zeit im Internet zu verbringen. Mit der wachsenden Digitalisierung steigt demnach auch die Notwendigkeit eines gefestigten Medienverständnisses und dem Wissen darüber, wie mit Medien und deren Inhalten umzugehen ist. Diesem Bildungsauftrag sind sich auch die Schulen bewusst.

In dem 2022 veröffentlichten Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg wird die Medienbildung unter dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ festgehalten und dient damit „[…] den Lehrkräften der allgemeinen Schulen und anderen schulischen Partnern als gemeinsame verbindliche Orientierungs- und Arbeitsgrundlage.“ Es liegt also an den Schulen, die Medienbildung ausreichend in den Unterricht mit einfließen zu lassen. Als eigenes Unterrichtsfach ist sie jedenfalls nicht angedacht. Fraglich ist jedoch, ob nicht gerade das für ein solch komplexes und wichtiges Thema wie das der Medienbildung angebracht wäre.

In naher Zukunft dürfte sich noch weitaus mehr digital abspielen, als es das in der Gegenwart bereits tut. Deshalb scheint es wichtiger denn je, Schüler*innen bereits früh über mögliche Gefahren und ratsame Verhaltensweisen mit Medien und deren Inhalten aufzuklären. Dies kann, und wird, nebenbei im Rahmen anderer Fächer wie Informatik vermittelt, sollte aber in Zukunft als eigenes, unabhängiges Fach in Betracht gezogen werden. Nicht nur gingen die vermittelten Inhalte dadurch nicht durch diverse andere Themen unter, sondern könnten auch über mehrere Jahre kontinuierlich und ausführlich besprochen werden. Neben den ersichtlichen Themengebieten wie Sicherheit im Internet und auf Social Media, könnte sich im Rahmen eines gesonderten Fachs auch mit Aspekten wie Konsum und Konsumkontrolle, Medienrecht und der Erkennung von Fakes (egal ob in Nachrichten-, Bild- oder Tonform) auseinandergesetzt werden. Auch für ihre weitere akademische Laufbahn könnten Kinder und Jugendliche von einer umfassenden Medienausbildung profitieren. So gehört zu einer fundierten Medienkompetenz auch das Recherchieren von verlässlichen Quellen, was spätestens an der Universität gefordert wir

Der richtige Umgang mit Medien wird immer wichtiger.

Lehrer-, Fachkräfte- und Ausstattungsmangel

Ein gesondertes Fach für Medienkompetenz fordert Fachpersonal. Da an deutschen Schulen ohnehin seit Jahren Lehrermangel herrscht, könnte dies ein ernsthaftes Problem für die Einführung eines Fachs für Medienbildung darstellen.

Auch die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften wäre notwendig, um einen solchen Unterricht zu gewährleisten. Als erster Schritt könnte jedoch jetzt schon versucht werden, die Medienbildung noch intensiver in Fächer wie Informatik miteinzubinden, in denen das bereits vorhandene Lehrpersonal eine etwas breiter aufgestellte Expertise aufweisen kann. Zwar wird Informatik nicht an allen Schulen unterrichtet, könnte dort, wo es angeboten wird, aber bereits einen Schritt in die richtige Richtung machen.

Inwiefern sich auf dieser Grundlage schließlich ein eigenes Fach herausbilden könnte, bleibt abzuwarten.

Auch eine entsprechende Ausstattung muss gewährleistet werden. Zwar hat sich die Internetversorgung von Schulen innerhalb der letzten Jahre stark verbessert, dennoch gaben im Herbst 2021 erst 54 % der Schulen an, Zugang zum Internet gewährleisten zu können.6 Viele Schulen müssten also noch mit entsprechenden Mitteln versorgt werden, um Schüler*innen eine umfassendere Medienausbildung überhaupt ermöglichen zu können.

Medienkompetenz an Schulen – Fazit

Egal ob als eigenes Fach oder zunächst nur stärker repräsentiert im üblichen Lehrplan: Medienkompetenz sollte in Zukunft umfassender an Schulen unterrichtet werden. Die Medien und das Internet nehmen inzwischen einen so großen Teil unseres alltäglichen Lebens ein, dass sie unumgänglich geworden sind. Je früher man Kinder und Jugendliche also über deren Chancen, Risiken und Handhabung unterrichtet, desto sicherer und souveräner können sie sich in Zukunft in der medialen Welt bewegen.

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