2018 – Ist das gerecht?

Von den Media Bubble Autor*innen

Media Bubble wird 9 Jahre alt! Unsere Redakteur*innen haben sich für dieses Event ihre Highlights aus den Beiträgen der letzten Jahre herausgesucht – und dabei sieht man deutlich: Viele Themen sind auch heute noch sehr aktuell! Im Folgenden erfahrt ihr von uns, was im Jahr 2018 in der Welt und auf unserem Blog so los war…

Donald Trump schreibt 2018 Geschichte! Er trifft als erstes Staatsoberhaupt Amerikas Nordkoreas Diktator Kim Jong-un. Auch die Gelbwesten Protestaktionen fanden in diesem Jahr statt. Erinnert ihr euch noch daran? Medientechnisch beschäftigten sich die damaligen Redakteur*innen mit der #metoo-Debatte. Doch nicht alle Gruppierungen verstehen das Gleiche darunter. Was Rassismus mit #metoo zu tun hat, lest ihr im Artikel „Eine Bewegung in die falsche Richtung – #metoo und Rassismus“. Ein ganz anderes Thema untersucht der damalige Gastautor Lukas Wilde: Was hat es eigentlich mit den Figuren, Maskottchen und anderen fiktiven Charakteren aus Werbung, Fernsehen und Co. auf sich?

Und unsere heutigen Redakteur*innen – welche Themen fanden sie aus dem Jahr 2018 besonders interessant? Zum Beispiel findet Nathalie Litz, dass der konstruktive Journalismus gerade in der aktuellen Krise wichtiger ist als nie zuvor. Genauso wie das Thema der Gender Pay Gap. Lest nach, was Mara Kasten dazu zu sagen hat.

 

Generation Praktikum is still alive

Ist die Erfahrung alles, was junge Menschen von einem Praktikum erwarten können? Foto: Privat

In ihrem Beitrag „Hat die Generation Praktikum ein Ablaufdatum?“ von Dezember 2018 beschreibt Autorin Marie-Luise Michel ein in der Medienbranche nach wie vor aktuelles Phänomen: Die sogenannte “Generation Praktikum”. Diese werde, so der mitschwingende Vorwurf, von ArbeitgeberInnen in eigentlich sinnlosen Kettenpraktika ausgebeutet – Arbeiten auf Probe als Lohnkosten-Einsparstrategie und  Zwangsornatus eines kompetitiven Lebenslaufs. Konnte der Mindestlohn hier Abhilfe schaffen? Zum Erscheinungsdatum des Beitrags galt dieser für freiwillige Praktika von über drei Monaten bereits ganze drei Jahre – zumindest das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bewertet die Mindestlohnregelung für Praktis Anfang 2020 in einer Publikation rückblickend als Erfolg. Und doch bleiben auch heute einige Probleme der “Generation Praktikum” ungelöst, denn noch immer werden freiwillige Praktika auf dem Lebenslauf erwartet. Nicht jede/r Studierende/r kann sich aber ggf. drei Monate Verdienstausfall im studienbegleitenden Nebenjob leisten, um ein Vollzeit-Praktikum zu absolvieren. Hier bleibt gerechtigkeitstechnisch noch einiges zu tun!

-Anthea Waldmann-

Warum auch Frauen ihr Gehalt verhandeln sollten

Frauen, verhandelt euer Gehalt! Foto: Privat

Im Juli 2018 ist Tanja Otts Artikel „Gender Pay Gap – Die Sache mit dem Geld…“ auf Media Bubble erschienen. Darin geht es um die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen trotz gleicher Leistung (auf Englisch „Gender Pay Gap“), und die Geschichte der US-amerikanischen Nachrichtenreporterin Catt Sadler. Sadler hat Ende 2017 entschieden den Sender E! News zu verlassen, weil herausfand, dass ihr männlicher Co-Moderator fast doppelt so viel Gehalt wie sie erhielt. Auch wenn die Arbeit der beiden vergleichbar war, wollte der Sender Sadlers Gehalt nicht anpassen.

Sadler ist offensichtlich nicht die einzige unterbezahlte Frau. Seit 2018 hat sich nicht sehr viel geändert. Obwohl es Fortschritte in der Gleichstellung gegeben hat, verdienen berufstätige Frauen in Deutschland auch heute noch durchschnittlich weniger als Männer. Das hat vor allem im Alter Konsequenzen. Laut einem Bericht der Hans-Böckler-Stiftung ist das Alterseinkommen von Frauen heute durchschnittlich 53 Prozent niedriger als das von Männern. 

Sadler hat in der Zwischenzeit eine Produktionsfirma gegründet und ihren Podcast „NAKED with Catt Sadler“ gestartet. Sie sieht sich als eine Stimme für das „Equal Pay Movement“ und bereut es nicht E! verlassen zu haben. * Ich finde es inspirierend, dass Sadler ihren sicheren Job einfach aufgegeben hat. Denn es ist ein Zeichen für uns Frauen, dass wir den Mut haben sollten für uns einzustehen. Wir müssen unsere Arbeit so sehr wertschätzen wie die unserer männlichen Kollegen. Auch wenn wir froh sind einen Job angeboten zu bekommen, sollten wir nicht einfach nehmen was uns angeboten wird, sondern unser Gehalt verhandeln.

* Anmerkung: Dies sagt sie beispielsweise im Podcast „Be Well By Kelly“ und auf ihren eigenen Social Media Kanälen.

-Mara Kasten-

Konstruktiver Journalismus – in der aktuellen Corona Krise so wichtig wie nie zuvor

Konstruktiver journalismus

Konstruktiver Journalismus sollte in mehr Medienhäuser praktiziert werden. Foto: Unsplash

Der konstruktive Journalismus ist in der aktuellen Situation umso wichtiger. Die Autorin Chrissi Maierhöfer beschreibt in ihrem Artikel, wie sich konstruktiver Journalismus vom konventionellen Journalismus unterscheidet – und warum dieser so wichtig ist. Der konstruktive Journalismus wendet sich von einem Journalismus ab, der einseitig und pessimistisch von den aktuellen Problemen der Weltgeschichte berichtet. Die Berichterstattung ist differenzierter, realistischer und problemlösender und soll damit beim Leser einer zu negativen Weltsicht entgegenwirken und ein positives Gefühl hinterlassen. Insbesondere in der aktuellen Corona-Krise, in der man schnell von einer negativen Schlagzeile nach der anderen runtergezogen werden kann, ist der konstruktive Journalismus also so wichtig wie nie zuvor.

Wollt ihr mehr über dieses aktuell so wichtige Thema erfahren? Dann lest hier nach.

-Nathalie Litz-

Lust auf mehr?

Habt ihr euch schon einmal näher Gedanken um die Hashtags gemacht oder benutzt ihr diese einfach so? Input für neue Denkanstöße bietet der Artikel „Warum Hashtags unsere Welt verändern#oderauchnicht„. Mehr zur #metoo-Debatte gibt es im Artikel „Ist das Kunst oder Belästigung“ – ein Museum hängt nackt abgebildete Frauen ab: Eine Diskussion zum Nachdenken.

Welche Themen unsere Redakteur*innen im Jahr 2019 beschäftigten, lest es nach hier auf Media Bubble.

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