2017 Jubiläum

2017 – Krise der authentischen Medien?

Von den Media Bubble Redakteur*innen

Media Bubble wird 9 Jahre alt! Unsere Redakteur*innen haben sich für dieses Event ihre Highlights aus den Beiträgen der letzten Jahre herausgesucht – und dabei sieht man deutlich: Viele Themen sind auch heute noch sehr aktuell! Im Folgenden erfahrt ihr von uns, was im Jahr 2017 in der Welt und auf unserem Blog so los war…

Wisst ihr noch, was vor drei Jahren war? Bei den ganzen Nachrichten, die uns tagtäglich um die Ohren fliegen, kann man schnell mal einige Dinge wieder vergessen. Ebenso wie heute war 2017 vor allem ein Herr in den News zu sehen: Donald Trump. Die G20, die im Juli in Hamburg stattfand, wurde wiederum von Demonstrationen und teils gewaltvollen Ausschreitungen überschattet. Im September wurde dann der neue Bundestag gewählt.

Doch auch in anderen Bereichen wurde es nicht langweilig: Neben der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg durften sich Kulturbegeisterte über die nur alle fünf Jahre stattfindende Documenta freuen, die man ausnahmsweise mal neben Deutschland auch in Athen bestaunen konnte. Noch ein paar Fun Facts gefällig? 2017 war auch das Jahr der Fidget Spinner und Jugendwort des Jahres war „I bims“ – schon erstaunlich, wie schnell Trends vergehen.

Die Medienwelt 2017

Auf Media Bubble gab es 2017 leider nicht so viel zu berichten. Aber langweilig wurde es trotzdem nicht: Im Mewi-Talk sprachen wir zum Beispiel mit Miriam Stehling und zwei unserer damaligen Redakteurinnen haben die schlimmsten Phrasen für euch zusammengetragen. Magdalena, Lisa und Verena haben hier mal ihre Highlight-Beiträge ausgegraben – es geht um Authentizität und die Krise von Fernsehen und Journalismus…

Ist Fernsehen wirklich tot?

Pierre M Krause

Ist das Fernsehen schon tot? Laut Pierre M. Krause: Ja! Foto: Media Bubble

Der Artikel „Das Fernsehen ist tot!“, geschrieben von Ann- Kristin Emden, dreht sich um Pierre M. Krause, der 2017 für einen Workshop an der Uni Tübingen als Coach zu Gast war. Er erzählte den Studierenden unter anderem, wie er für seine „Pierre M. Krause Show“ nach 500 Sendungen kreativ bleibe und wie gelassen man im Fernseh-Business sein müsse.
Das Fernsehen sei durch Netflix, Amazon & Co. laut Pierre M. Krause nicht mehr nur sterbend, sondern schon tot! Der Artikel ist meiner Einschätzung nach immer noch relevant, da Streaming Anbieter – vor allem auch durch die Coronakrise – weiterhin sehr beliebt sind und nachgefragt werden. Auf lange Sicht wird es sich denke ich weg vom linearen Fernsehen bewegen, denn durch Online-Angebote ist es einem möglich, unabhängig von Zeit und Ort, Videos, Filme und Serien zu schauen.

Für viele junge Leute ist TV nicht mehr so relevant wie für ältere Menschen, da Online viel mehr Möglichkeiten bietet. Ganz persönlich finde ich Fernsehen aber noch nicht tot: Ab und an versinke ich vor der Glotze spät abends in irgendeiner spannenden Doku auf Arte, ZDF Info oder Phoenix…

– Verena Schmid

Die Kunst, authentisch zu sein

Authentizität

Im digitalen Zeitalter scheinen Fakt und Fiktion immer mehr zu verschwimmen. Foto: Pixabay

Zwischen Authentizität und Unterhaltung bewegen sich zahlreiche mediale Formate – sei es das Fernsehen, Filme, Dokumentationen oder Serien. Was basiert tatsächlich auf Fakten – und was ist reine Fiktion? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Artikel „Die Suche nach dem großen A“ des Media Bubble Autors Marvin Gedigk aus dem Jahr 2017. Als Studierender der Geschichtswissenschaft fokussierte er sich in seinem Beitrag auf historische Serien und TV-Dokumentationen.

Denn: Einzelne Sendungen können großen Einfluss auf das Geschichtsbild der Rezipienten haben. Sie machen historische Themen einer breiten Masse zugänglich und können deren Sicht grundlegend prägen. Die Verantwortung, mediale Inhalte authentisch dazustellen, liegt beim jeweiligen Produktionsteam. Mit der Authentizität kann also beschrieben werden, wie faktisch mediale Repräsentationen der Vergangenheit sind und inwieweit sie auf die Forschung basieren.

Die Frage nach der Authentizität in medialen Angeboten ist heute präsenter denn je. Nicht nur die Repräsentation der Vergangenheit in historischen Filmen, Dokumentationen und Serien muss danach hinterfragt werden – vielmehr auch die der Gegenwart. Durch das schnelllebige Internet, zunehmend digitale Medienangebote und Soziale Netzwerke scheinen die Grenzen von Fakt und Fiktion immer mehr zu verschwimmen.

Mehr denn je müssen wir die Authentizität von Nachrichtenangeboten, Inhalten im Netz und auf Social Media hinterfragen und uns bewusst auf seriöse Medien beziehen. In Zeiten der Online-Kommunikation, Fake News und Verschwörungstheorien spielt Authentizität eine immer relevanter werdende Rolle. Der Artikel aus dem Jahr 2017 und die „Frage nach dem großen A“ ist damit aktueller denn je.

– Magdalena Gredel

Der Wiederaubau der Presse?

Presse

Abschlussfilm Screenshot aus dem Abschlussfilm „Journalisten unter Druck – Eine Krise ohne Ausweg“

Der Vertrauensverlust in die „Mainstream-Medien“ ist nicht erst seit Corona ein Thema. Verschwörungstheorien und Fake News werden in kürzester Zeit im Netz verbreitet. Gerade diese Schnelllebigkeit lässt Journalisten oft wenig Zeit, um ausreichend zu recherchieren. Klicks sind die neue Währung des Internetjournalismus und verführen oft dazu, reißerische Schlagzeilen zu verbreiten.

In dem Beitrag von 2017 wird der Abschlussfilm „Journalisten unter Druck – Eine Krise ohne Ausweg“ von Panagiotis Fotiadis und Thanh Mai Tran vorgestellt. Dieser bietet einen spannenden Einblick hinter die Kulissen und in die bedeutsame Arbeit von Journalisten. Es werden aber nicht nur die Probleme vorgestellt und erläutert, sondern auch interessante Lösungsansätze, die auch heute noch ihre Gültigkeit behalten.

Gerade in letzter Zeit, wurde diese Krise erneut reichweitenstark diskutiert. Denn dass das Thema auch noch beinahe drei Jahre später von Relevanz ist, hat der YouTuber Rezo ja lol ey erst Ende Mai/Anfang Juni bewiesen. In seinem neuesten „Zerstörungsvideo“ nahm er dieses Mal die Presse genauer ins Visier und erzeugte damit erneut einige Schlagzeilen. Diese Diskussion ist nicht zu vernachlässigen und ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich das Projekt von Herrn Fotiadis und Frau Tran genauer anzusehen, denn es bietet eine super Grundlage um an dieser Debatte differenziert teilzunehmen.

– Lisa Hornung

Und was war sonst noch?

Weitere spannende Artikel aus dem Jahr 2017 findet ihr in unserem Archiv. In unserem nächsten Beitrag über das Jahr 2018 geht es um den Gender Pay Gap und die Zukunft des Praktikums…Schaut doch mal rein!

Habt ihr Erinnerungen an besondere Ereignisse von 2017? Teilt sie gerne mit uns in den Kommentaren!