Pokémon Podcast 2

von Miriam Gerstenlauer

Die Media-Bubble Redakteure Miriam Gerstenlauer, Henrike Ledig und Marius Lang haben eine gemeinsame Leidenschaft: Pokémon. Und das schon seit 15 Jahren. Was sie daran so begeistert, welche Erinnerungen sie an die Spiele haben und warum sie auch heute immer noch sehnsüchtig auf die nächste Edition warten, erfahrt ihr in einem dreiteiligen Media-Bubble Podcast-Special: Pokémon.

Teil 2.1

Teil Zwei. Eins

Teil 2.2

Teil Zwei. Zwei

Teil 2.3

Teil Zwei. Drei

Teil 2.4

Teil Zwei. Vier

Teil 2.5

Teil Zwei. Fünf

Teil 2.6

Teil Zwei. Sechs

Pokémon Podcast

von Miriam Gerstenlauer

Die Media-Bubble Redakteure Miriam Gerstenlauer, Henrike Ledig und Marius Lang haben eine gemeinsame Leidenschaft: Pokémon. Und das schon seit 15 Jahren. Was sie daran so begeistert, welche Erinnerungen sie an die Spiele haben und warum sie auch heute immer noch sehnsüchtig auf die nächste Edition warten, erfahrt ihr in einem dreiteiligen Media-Bubble Podcast-Special: Pokémon.

Teil 1.1

Teil Eins.Eins

Teil 1.2

Teil Eins.Zwei

Teil 1.3

Teil Eins.Drei

Teil 1.4

Teil Eins.Vier

Foto: Miriam Gerstenlauer

Let’s play: The Stanley Parable

von Miriam Gerstenlauer

Videospiele gibt es mittlerweile schon so lange, dass die Spieler schon darauf konditioniert sind, wie sie funktionieren und auf welche Art sie ihre Geschichten erzählen. Und auf genau dieser Tatsache baut The Stanley Parable auf. In diesem kleinen Let’s Play seht ihr ein Spiel auf der Metaebene, in der Metaebene und um die Metaebene rum, lineares und non-lineares Storytelling und der Frage nach der Bedeutung der Geschichte in Videospielen.

 

Wanted: Kluge Köpfe für den Wandel

von Andrea Kroner

Interessiert an einem Job in einem modernen Buchverlag? Auf dem „Recruiting Day“ der Akademie der Deutschen Medien gab es am letzten Wochenende wieder viel zu entdecken. Verschiedene Vorträge Lektoren oder Mitarbeitern der Marketing- und Werbeabteilungen ließen einen kleinen Einblick in den Alltag eines Verlags zu. Zudem gab es die Möglichkeit, mit Vertretern von Ravensburger, Random House, Bonnier oder Holtzbrinck persönlich ins Gespräch zu kommen, wodurch den wissbegierigen Besucherinnen und Besuchern noch einige ganz neue Perspektiven aufgezeigt wurden.

Es braucht nicht nur fachliche Kompetenzen

Schon zu Beginn der Veranstaltung am letzten Samstag machten die Vortragenden deutlich, worauf es in der Verlagsbranche ankommt: Wissen kann man sich aneignen, Leidenschaft für den Beruf muss man aber selbst mitbringen. Darüber hinaus sollte man sehr kommunikativ sein und gut im Team arbeiten können – denn an der Entstehung eines Buches sind viele verschiedene Bereiche beteiligt, deren Zusammenarbeit für den Erfolg von entscheidender Bedeutung ist. Der derzeitige Wandel in der Buchbranche stellt zudem ganz neue Anforderungen an Neueinsteiger: Alles geht in Richtung Digitalisierung. Es müssen Konzepte für eBooks, Apps und das Internet entwickelt werden, denn es reicht bei Weitem nicht,  die Inhalte eines Buches einfach in ein digitales Format zu kopieren. Stattdessen kann das Medium Buch mithilfe der neuen Medien und Technologien beispielsweise um interaktive Komponenten erweitert werden. Die Veränderungen in der Buchbranche bringen neben den enormen Chancen durch die Digitalisierung auch Herausforderungen mit sich. Der Anspruch an  Bewerber erhöht sich laufend und es wird zunehmend schwieriger, überhaupt eine Stelle zu finden. So wird die Zukunft zeigen, wie sich diese Entwicklung auf die Berufseinsteiger auswirkt.

Der Lektor als Projektmanager

Die Vorstellung des Lektors, der gemütlich in seinem Ohrensessel vor einem prasselnden Kaminfeuer sitzt und den ganzen Tag gute Bücher liest, ist in vielen Köpfen immer noch verankert. Doch das Berufsbild des Lektors entspricht dieser weit verbreiteten Meinung schon lange nicht mehr.

Denn ein Lektor verbringt seine Zeit nicht nur mit dem Lesen verschiedenster Bücher. Ein wesentlicher Teil seines Aufgabenbereichs besteht in der Autorengewinnung, auch Akquise genannt. Dabei spielen sogenannte Literaturagenturen eine immer wichtigere Rolle. Sie bieten verschiedenen Verlagen Manuskripte ihrer Autoren an und wer den höchsten Preis bietet, bekommt den Zuschlag. Doch es bleibt oft wenig Zeit, das angebotene Material eingehend zu prüfen. Deshalb müssen angehende Lektoren ein gutes Gespür für Texte und Trends haben, sich aber auch manchmal auf ihr Bauchgefühl verlassen können. Auch Kontakte zu bestehenden Autoren müssen gepflegt werden: Der Lektor muss neue Ideen mit ihnen absprechen und auch in den bestehenden Projekten eng mit ihnen zusammenarbeiten, um eine reibungslose Veröffentlichung zu ermöglichen.

In der verbleibenden Zeit müssen aktuelle  nationale, wie internationale Trends und Entwicklungen beobachtet werden, um darauf reagieren zu können und geeignete Autoren zu finden. Denn sollte im Ausland ein interessantes Projekt entdeckt werden, muss dafür erst die Lizenz beschafft und ein geeigneter Übersetzer gefunden werden.

Aller Anfang ist schwer

Sollte man sich wirklich für die Arbeit in einem Verlag interessieren, muss man schon früh damit beginnen, seine Chancen auf einen der raren Plätze zu verbessern. Praktika in den verschiedensten Programmen und Abteilungen bieten eine gute Möglichkeit, erste praktische Erfahrungen zu sammeln und sein Engagement unter Beweis zu stellen. Nach dem Studienabschluss ist ein Direkteinstieg eher unwahrscheinlich. Der klassische Berufseinstieg in den Verlag erfolgt über ein ein- bis zweijähriges Volontariat. Erst danach kann man sich auf die Suche nach einer Stelle im Verlagswesen machen.

Ein lohnenswerter Besuch

Wer sich für das Verlagswesen interessiert, für den ist ein Besuch des „Recruiting Days“ immer eine gute Möglichkeit Menschen kennenzulernen, die in dieser Branche arbeiten und somit einen  Einblick in diese ganz eigene Welt zu bekommen.

Foto: flickr.com/Maria Elena (CC BY 2.0) ; flickr.com/NiceBastard (CC BY-NC-SA 2.0)

Resümee: Der Film als Fenster zur Welt

von Felix Niedrich

Lügen beinhalten immer auch Wahrheiten. Auch wenn jeder Film auf einer Lüge aufbauen mag, so hat sich gezeigt, dass das Medium durchaus im Stande ist, die Wahrheit zu reflektieren.Genau genommen eignet sich gerade der Film sehr gut dafür, ist ihm doch aufgrund seiner Beschaffenheit der Konflikt zwischen Authentizität und Künstlichkeit, zwischen Realität und Fiktion, praktisch von Beginn an eingeschrieben. Genau damit habe ich mich in meinem Projektstudium beschäftigt.

Filmische Realität unterliegt gewissen Regeln und Bedingungen, die bei der Betrachtung berücksichtigt werden müssen. Der Film folgt eigenen Spielregeln, die auch zu Fehlinterpretationen führen können. Nichtsdestotrotz stellt der Film eine neue Perspektive bereit, die uns auf seine Weise ermöglicht, Themen unserer Realität zu verarbeiten und auch neu zu verstehen. Im Zuge der Produktion und Rezeption entstehen neue Bedeutungen, neue Wahrheiten. Wahrheit ist dabei nicht direkt mit Wirklichkeit gleichzusetzen, wohl aber hängen die beiden eng zusammen. Der Film wird genutzt um Themen unsere Lebenswelt aufzugreifen und zu bearbeiten.

Wir haben gesehen, dass die Wahrheit im Film auf unterschiedlichste Weise behandelt wird.

Jean Rouch, versucht in seinem Film „Die Chronik eines Sommers“, die Eigenschaften des Mediums zu nutzen, um Wahrhaftigkeit herzustellen. Er spielt mit den Konventionen und bezieht alle Akteure in den Schaffensprozess mit ein. Nicht zuletzt wird die Kamera selbst offenkundig als zentrales Instrument in diesem Prozess behandelt. Das Resultat sehen er und sein Kollege aber selbst kritisch.

„The Act of Killing“ reflektiert unseren Umgang mit Wahrheit durch Storytelling. Im Angesicht der Kamera soll dabei die wahre Natur der Protagonisten aufgedeckt und offenbart werden – ganz ohne dabei auf die üblichen und ohnehin bekannten historischen Fakten zu rekurrieren.

Das Vermischen von Realitäten ist auch das Grundprinzip von sogenannten Mockumentaries. Auch in „This is Spinal Tap“ ist nicht immer klar, wo Fiktion endet und Wahrheit aufhört.

In „Rashomon“ und „Die 12 Geschworenen“ wird unser grundliegendes Verständnis von Wahrheit und unsere Wahrnehmung reflektiert. Eine objektive Wahrheit gibt es am Ende nicht. Vielmehr werden Bilder, Erinnerungen und subjektive Eindrücke kritisch hinterfragt.
In „Memento“ macht sich Christopher Nolan diese Prinzipien zu nutze. Mit dramaturgischer Präzision inszeniert er die Suche nach der Wahrheit als herausforderndes Denkspiel für den Zuschauer.

Zuletzt beschäftigen sich „Gone Girl“ und „Die Truman Show“ mit der Konstruiertheit medialer oder medial geprägter Welten, in denen eine verzerrte Wahrnehmung Realität neu definiert und selbst unsere Identität neu betrachtet werden muss.

Bereits in der Einführung war klar, dass es keine eindeutige Konklusion in dieser Frage nach der Wahrheit geben kann. Die behandelten Filme haben dies nur bestätigt. Aus Erkenntnissen entstehen immer wieder auch neue Fragen. Aus neuen Fragen wiederum neue Erkenntnisse. Ganz nach dem Prinzip der Wissenschaft sind Erkenntnisse nicht notwendigerweise von anhaltender Gültigkeit, sondern nur ein nächster Schritt. Die Suche nach Wahrheit ist wohl grundsätzlich ein immer fortlaufender Prozess. Den Abschluss dieser unabgeschlossenen Thematik soll deshalb folgendes Zitat bilden:

„Es gibt da so einen Burschen, einen Deutschen … Fritz … so und so … oder … heißt er vielleicht auch Werner, na egal … der hat eine Theorie entwickelt. Wenn man etwas untersuchen will – ich meine wissenschaftlich – wie sich die Planeten um die Sonne drehen, aus was für einer Materie Sonnenflecken sind, wieso das Wasser aus der Dusche kommt … naja, man muss sich das ansehen. Aber manchmal da verändert die Betrachtung den Gegenstand. Man kann nie objektiv wissen, was passiert ist. Oder was passiert wäre, wenn man nicht mit seiner verdammten Nase drin rumgeschnüffelt hätte. Deshalb kann es nie Gewissheit geben. Indem man etwas betrachtet, verändert man es. Die nennen das das Unschärfeprinzip. Klar, es klingt bescheuert, aber sogar Einstein sagt, dass da irgendwas dran ist. Wissenschaft, Wahrnehmung, Realität… Zweifel. Berechtigter Zweifel. Ich meine: je genauer man etwas betrachtet, desto weniger weiß man. Das steht fest. Eine bewiesene Tatsache. Und vermutlich die einzige Tatsache, die zählt.“ – Freddy Riedenschneider (in „The man who wasn’t there“)

Foto: Wikimedia Commons / by Joseolgon (CC BY-SA 3.0)

Das Oscar-Horoskop

Heute Nacht ist es mal wieder so weit – die Stars werfen sich in ihre Abendgarderobe und begeben sich zu dem wichtigsten Event des Jahres: der Oscar-Verleihung. Und auch dieses Mal versuchen zwei unserer Redakteure Prognosen über ihre Gewinner und Verlierer des Abends zu verteilen.

Außerdem:  Wer sich am häufigsten vertippt hat, muss zur Strafe den schlechtesten Film 2014 ertragen. Diese Wahl dürfen wir wie jedes Jahr freundlicherweise dem Komitee der Goldenen Himbeere überlassen. Dieses Jahr ist der gelobte Verlierer „Kirk Cameron’s Saving Christmas“.

 

 Marius Lang:  Jasmin M. Gerst:

Favorit

Mit jeweils neun Nominierungen führen Alejandro González Iñárritus Birdman und Wes Andersons The Grand Budapest Hotel die diesjährigen Oscars an. Das ist nichts anderes als angenehm, da es sich bei beiden Filmen um Komödien in verschiedenen Graden der Schwärze handelt, angenehm frisch und nicht das übliche bierernste Awardfutter, dass sich sonst so in den vorderen Rängen der Academy Award tummelt.

Auch Boyhood von Richard Linklater (sechs Nominierungen), ein über Jahre hinweg nach und nach gedrehter Meilenstein der Filmgeschichte, kann sich zu den Favoriten zählen, vor allem für die ganz großen Preise.

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Meine persönlichen Favoriten dieses Jahr sind The Imitation Game und Die Entdeckung der Unendlichkeit, da beide absolut faszinierende und schicksalhafte Geschichten erzählen. Mit seinen acht Nominierungen wird für mich aber The Imitation Game Abräumer des Abends werden.

 

Verlierer

Schon vor Vergabe der Preise zeichnet sich ein Verlierer deutlich ab: Die Diversität in der Hollywood-Filmlandschaft. Unter den nominierten Schauspielern weit und breit nur Weiße, unter den Regisseuren keine einzige Frau. Ein bisschen traurig, dass es sich bei der Academy nach wie vor zu großen Teilen um eine elitäre Gemeinschaft weißer Männer handelt.

Auch davon abgesehen wird es einige Verlierer geben. Zum einen verdientermaßen Clint Eastwoods bislang schlechtester Film, American Sniper, bei dem es ohnehin verwundert, warum er so oft nominiert ist. Trauriger ist da schon die Tatsache, dass The Imitation Game wohl weitgehend leer ausgehen wird. Doch die Konkurrenz in allen Kategorien, in denen er nominiert ist, ist einfach zu groß.

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Birdman gilt als großer Favorit der diesjährigen Oscars. Meiner Meinung nach ist die Konkurrenz aber zu stark, es gibt zu viele gute Filme dieses Jahr und deshalb glaube ich, dass es für Birdman eng werden könnte. Leer ausgehen wird er keineswegs, aber neun Oscars wird er definitiv nicht gewinnen. Auch Grand Budapest Hotel muss heute Abend schwer kämpfen, um alle Nominierungen in Oscars zu verwandeln.

Missachtet

Dass Selma-Regisseurin Ava DuVernay nicht ihren mehr als verdienten Platz in der Reihe der Nominierten einnehmen konnte, zeigt, wie weit es mit der Diversität in Hollywood her ist. Gleichermaßen und für den selben Film übergangen wurde David Oyelowo, der in Selma bahnbrechend als Martin Luther King auftritt und eigentlich als bester Darsteller hätte nominiert werden müssen.

Ebenfalls weitgehend missachtet war David Finchers brillanter Thriller Gone Girl und natürlich The Lego Movie, bei dem nicht nur ich nicht verstehen kann, warum er nicht als bester Animationsfilm nominiert ist.

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Die Filmauswahl der Academy ist dieses Jahr sehr gelungen. Allerdings fällt mir vor allem der Gehypteste des letzten Jahres ein: Interstellar galt als Film des Jahrhunderts, Matthew McConaughey und Anne Hathaway wurden bis in den Himmel gelobt. Nominiert wurde allerdings nur das beste Szenenbild, Filmmusik, Ton und Schnitt sowie Effekte. Regie oder schauspielerische Leistung – also die wichtigsten Kategorien – wurden nicht berücksichtigt.

Bester Film

Boyhood kann getrost als der große Favorit in dieser Kategorie genannt werden. Linklater hat es nicht nur geschafft, das Leben eines heranwachsenden seiner Zeit perfekt zu inszenieren, er schaffte es auch, sein Cast beisammen zu halten, was über die Zeitspanne von über zehn Jahren kein leichtes ist. Zwar hätten auch Birdman, The Grand Budapest HotelThe Theory of Everything und natürlich Selma den Preis mehr als verdient, doch Boyhood wird wohl am Ende das Rennen machen. Nicht unverdient, will man anmerken.

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Definitiv The Imitation Game – der Film war einfach grandios, Benedict Cumberbatch in Höchstform und das muss einfach belohnt werden. Die Verfilmung über den britischen Logiker und Mathematiker Alan Turing und dessen Versuche ,den Enigma Code zu knacken, ist unbeschreiblich gut. Außerdem zeigt der Film Turings Homosexualität und die Probleme, die er dadurch in seiner Zeit hatte.

Beste Regie

Und auch wenn mein Verstand sagt, dass Linklater für Boyhood wohl den Goldjungen mit nach Hause nehmen wird, so muss ich hier doch meinem Bauchgefühl folgen. Gebt Wes Anderson seinen Oscar. The Gand Budapest Hotel ist einer der besten Filme seiner Karriere und andere Regisseure träumen nachts davon, ein solches Meisterwerk irgendwann zu schaffen.

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Wie gesagt – Abräumer des Abends wird für mich The Imitation Game sein und deshalb auch Morten Tyldum in der Kategorie beste Regie. Allerdings ist seine Konkurrenz stark, auch Alejandro González Iñárritu (Birdman) und Wes Anderson (Grand Budapest Hotel) werden sehr weit vorne dabei sein. Es wird also ein enges Rennen dieses Jahr beim Oscar – und das nicht nur in der Kategorie Regie.

Bester Haupt-/Nebendarsteller

Zwei Schauspieler sind die großen Favoriten in dieser Kategorie: Michael Keaton für seine phänomenale Darstellung des abgehalfterten Superheldendarstellers Riggan Thomson in Birdman und Eddie Redmayne für seine unter die Haut gehende Rolle als Stephen Hawking in The Theory of Everything. Beide haben sehr gute Chancen, beide haben den Preis mehr als verdient. Und ich schäme mich ein bisschen dafür, dass man mich daran erinnern musste, was für ein großer Schauspieler Michael Keaton ist. Dieser ist auch mein Favorit, auch wenn es sich hier wieder mehr um eine Herzenssache handelt.

Leichter ist da schon die Entscheidung für den besten Nebendarsteller. Die übrigen Nominierten (nebenbei alle wirklich exzellent in ihren jeweiligen Filmen) dürfen brav das gratulieren vor dem Spiegel üben, denn die Entscheidung muss eigentlich für J. K. Simmons ausfallen. In Whiplash und der Rolle des unausstehlichen Terence Fletcher, dem härtesten Musiklehrer der Welt, zeigt Simmons erneut, wie brillant er eigentlich ist.

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Keine ist eindeutiger für mich als diese: Eddie Redmayne wird den Oscar als bester Hauptdarsteller mit nach Hause nehmen. Seine Rolle als Stephen Hawking in The Theory of Everything spielt dieser so genial, er macht dessen Bewegungen zu seinen eigenen und am Ende des Films könnte man sogar meinen er wäre Hawking persönlich. Absolut bewundernswert und absolut verdient.

Als bester Nebendarsteller steigt für mich Mark Ruffalo in den Ring. In Foxcatcher spielt er den erfolgreichen Ringer David Schultz. Sein größter Konkurrent könnte Ethan Hawke werden, der in dem 12-Jahres-Film Boyhood den Vater spielt,

Beste Haupt-/Nebendarstellerin 

Die Besten sind Julianne Moore als die Alzheimer-Kranke Dr. Alice Howland und Rosamund Pike, in Gone Girl in der Rolle der Amy Elliott-Dunne, einer Figur mit zwei Gesichtern, bei dem man nie genau weiß, woran man bei ihr ist. Favorisieren würde ich hierbei allerdings Julianne Moore, schlicht, weil die Academy ähnliche Rollen schon öfter honoriert hat.

Es sind scheinbar immer die Kategorien der Nebendarsteller, die bereits im vorhinein absolut fest stehen. Auch hier sehe ich wenig Konkurrenz für Patricia Arquette als alleinerziehende Mutter des jungen Mason Evans in Boyhood. Ach, und Meryl Streep (Into the Woods) ist ebenfalls nominiert. Welche Überraschung.

Beste Hauptdarstellerin ist für mich Rosamund Pike als die verschwundene Ehefrau in Gone Girl. Ich habe das Buch gelesen und erst vor ein paar Tagen den Film geschaut und ich bin überwältigt von ihrer Leistung eine so kranke und verrückte Frau zu verkörpern.

Allerdings wird es auch hier eng werden für sie, da sie große Konkurrenz von Julianne Moore bekommt. In Still Alice spielt diese eine Frau, die viel zu früh an Alzheimer erkrankt.

Zwar wird Meryl Streep als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in Into the Woords als große Favoritin gesehen, aber die dreifache Oscar-Preisträgerin wird meiner Meinung nach dieses Mal wieder leer ausgehen. Mein Oscar geht an Emma Stone für ihre Leistung in Birdman als Tochter.

 

 

Foto: flickr.com/Prayitno (CC BY 2.0)

Into the Woods – Ich wünsche, also bin ich

von Miriam Gerstenlauer und Henrike Ledig

 

Nach dem großen Erfolg von „Les Misérables“ 2012 schafft es dieses Frühjahr eine weitere Musicalverfilmung eines in unseren Breitengraden eher unbekannten Stückes in die Lichtspielhäuser: Stephen Sondheims Into the Woods.

Unter der Regie von Rob Marshall (den meisten wohl für seine Arbeit an der Musicalverfilmung Chicago ein Begriff) kommt im Februar der wohl untypischste Streifen für die Produktionsfirma Walt Disney daher. In dieser musikalischen Märchenpersiflage bekommen die Helden alle gehörig ihr Fett weg: Zöpfe werden ausgerissen, Wölfe werden direkt gehäutet, jeder bestiehlt jeden und am Ende will trotzdem niemand an der ganzen Misere die Schuld haben. So wirklichkeitstreu waren Märchen noch nie.

 

“Once upon a time, in a far off kingdom…”

Der Kenner weiß: Fast iedes Märchen beginnt mit einem Kinderwunsch. So auch im Falle von Into the Woods. Ein Bäcker (James Corden) und seine Frau (Emily Blunt) wünschen sich nämlich nichts sehnlicher als eigenen Nachwuchs. Leider bricht eines Tages die Nachbarshexe (Meryl Streep) zur Tür herein und offenbart ihnen, dass sie aus Rache einst einen Fluch über die Bäckersfamilie gelegt hat, dieser aber zum Glück aller Beteiligten just in drei Tagen gebrochen werden könne, wenn ein blauer Vollmond über dem (praktischerweise nebenan liegenden) Zauberwald leuchtet. Dazu müssen die Bäckersleute ihr jedoch vier magische Zutaten für einen Zaubertrank bringen: Eine Kuh so weiß wie Milch, einen Umhang so rot wie Blut, einen Schuh so rein wie Gold und schlussendlich Haar so gelb wie Mais.
Welch ein Glück, dass sich sowohl Aschenputtel (Anna Kendrick), Jack (Daniel Huttlestone) und seine Kuhfreundin Milky White, Rotkäppchen (Lilla Crawford) und Rapunzel (MacKenzie Mauzy) im tiefen, dunklen Wald befinden und dort ebenfalls an der Erfüllung ihrer eigenen Wünsche arbeiten.

Auffällig ist, dass es sich bei den Geschichten in Into the Woods tatsächlich um die ursprünglichen Grimm-Versionen handelt: So regnet Aschenputtels Ballkleid aus Gold vom Baum am Grab ihrer Mutter auf sie herab, und ihre Stiefschwestern werden noch traditionell um ihre Zehen beziehungsweise Fersen gebracht, beim Versuch, sich in den glückverheißenden Schuh zu quetschen. Aus diesen Gründen ist Into the Woods vielleicht auch nur bedingt für junge Zuschauer geeignet: zwar ist die Stimmung zuerst vornehmlich fröhlich und humorvoll, aber spätestens im zweiten Akt auch sehr gnadenlos – hier ist keiner mehr sicher, Pro- und Antagonisten gleichermaßen!
Mal ganz abgesehen von Johnny Depps urkomischem aber nicht ganz jugendfreiem Auftritt als trashigem Großem Bösen Päderasten-Wolf.

Von Hollywood und Broadway nur das Beste

Neben Johnny Depp, der nur einen recht kurzen, dafür umso komischeren Auftritt hat, brilliert ein stimmiger und talentierter Cast. Allen voran die dreifache Oscarpreisträgerin Meryl Streep, die mit ihrer Rolle als böse Hexe gute Chancen auf ihren vierten Gewinn bei den Academy Awards hat. Sowohl mit ihrem ausdrucksstarken Gesang als auch ihrem unnachahmlichen Schauspiel sorgt Meryl Streep für emotionale Höhepunkte und trägt die Geschichte voran. Ihre Kolleginnen Anna Kendrick, Cinderella, und Emily Blunt, die Frau des Bäckers, kennt man bisher nur nicht singend auf der Leinwand.

Selten jedoch hat man in Hollywood bisher ein so charakterstarkes Duo von gleich zwei weiblichen Protagonistinnen gesehen, die nicht nur eindimensionale Stereotype darstellen – und das als Märchenfiguren. Daniel Huttlestone ist Musical-Fans schon bekannt als Gavroche in Tom Hoopers Film-Version von Les Misérables (2012), und als naiver Tollpatsch Jack (Hans in der deutschen Version) singt er sich in die Herzen der Zuschauer.
Überrascht hat vor allem Chris Pine, sonst bekannt als Captain Kirk in Star Trek, der als Prince Charming seiner Rolle als Hollywood-Schönling  alle Ehre macht und seiner Perfomance zeigt, dass er dabei auch noch schön (und schnulzig) singen kann.

Es kommt sogar richtiges Broadway-Feeling auf, dank der Besetzung von James Corden als der Bäcker, MacKenzie Mauzy und Billy Magnussen als Rapunzel und ihr Prinz, sowie des 12-jährigen Ausnahmetalents Lilla Crawford als Rotkäppchen. Durch ihre Erfahrungen auf der Bühne wirkten alle Performances durchweg stimm- und rollensicher, was die Mischung aus Gesprochenem und Gesungenem stets organisch wirken lässt.

 

Viel Musik und noch mehr Text

Stephen Sondheim gehört, zusammen mit Andrew Lloyd Webber und Stephen Schwartz, zu den größten Komponisten des Musicalgenres, wenngleich seine Werke in Deutschland eher selten gespielt werden. Am ehesten sind hierzulande West Side Story und Sweeney Todd – The Demon Barber of Fleet Street bekannt, letzterer vornehmlich durch die Verfilmung aus dem Jahr 2007 unter der Regie von Tim Burton.
Die Gründe dafür liegen dabei vor allem in den komplexen Texten in Sondheims Stücken, hier von James Lapine, die sich meist nur schwer ins Deutsche übertragen lassen, und daran, dass diese durch seine nicht sehr eingängigen Melodien auch nicht viel verständlicher werden.

Darunter könnte auch Into the Woods leiden, denn über wirkliche Ohrwürmer a là Memory aus Cats oder dem Phantom der Oper verfügt das Musical nicht. Das tut den musikalischen Nummern des Films (und davon gibt es viele!) jedoch keinen Abbruch, denn für kurzweilige Unterhaltung sorgt die durchweg brillante Inszenierung: In Nummern wie Agony in der die Prinzenbrüder (Chris Pine und Billy Magnussen) versuchen, sich gegenseitig so theatralisch wie möglich in ihrem Liebesleid zu übertrumpfen ist es kaum möglich, sich vor Lachen noch auf dem Kinositz zu halten.

 

„That’s what woods are for: for those moments in the woods”

Charmant und urkomisch, romantisch und gnadenlos ehrlich – Into the Woods scheint auf den ersten Blick eine ganz typische Disney-Schmonzette zu sein, entpuppt sich aber nach und nach immer mehr als ironische Persiflage ebensolcher, indem die Charaktere auch einmal sich und das, was passiert, hinterfragen. Am Ende ist die Hexe vielleicht doch gar nicht so böse, und die Moral von der Geschicht‘: ist jemand nett, ist er noch lange nicht gut. („Nice is different than good.“)

Into the Woods läuft 124 Minuten, ist momentan noch nicht FSK geprüft und startet am 19. Februar in den deutschen Kinos. Zudem ist er für 3 Oscars nominiert in den Kategorien „Beste Nebendarstellerin“ (Meryl Streep), „Bestes Produktionsdesign“ und „Bestes Kostümdesign“.

Das Leben ist ein Drama

von Felix Niedrich

Das ganze Leben ist ein Drama

„Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien“. Dieses Zitat von Niklas Luhmann dürfte allen Studierenden der Medienwissenschaft zum Hals raushängen. Aber weit mehr als für uns, gilt es für die Truman Burbank (Jim Carrey) in „Die Truman Show“. Zu jeder Sekunde wird sein Leben von den Medien gelenkt. Die Welt, die er kennt, ist eine künstliche Welt. Die Stadt, in der er lebt, ein gigantisches von Wasser umgebenes Filmset unter einer Kuppel. Die Menschen um ihn herum sind Schauspieler und Statisten. 5000 Kameras folgen ihm auf Schritt und Tritt. Er ist – ohne es selbst zu wissen – der Star einer erfolgreichen Fernsehproduktion.

 

In der „Media Bubble“

Seit seiner Geburt lebt Truman in dieser – seiner – Realität. Eine scheinbar heile Welt, deren Künstlichkeit jedem anderen sofort auffallen würde. Truman aber kennt nichts anderes und akzeptiert die gewohnten Gegebenheiten als normal und authentisch. Das Medium bestimmt nicht nur seine Welt, sondern ist seine Welt geworden. Sein Leben und seine Wirklichkeit sind dadurch nicht nur räumlich eingeschränkt. Truman hat keine Möglichkeit sich frei zu entfalten, da er durchgehend auf das beschränkt ist, was ihm das Medium, durch die Hand der verantwortlichen Produzenten, wie Christof (Ed Harris), vorschreibt. Er ist in seiner medialen Blase gefangen.

Die Vorstellung ist irgendwie makaber, aber keineswegs weit her geholt. In unserer von Medien dominierten Gesellschaft sind auch wir so sehr daran gewöhnt, uns auf die neuen Kommunikationsinstrumente zu verlassen, dass wir (im schlimmsten Fall) gar nicht mehr darüber nachdenken, was wir eigentlich tun. Oder, was die Medien mit uns tun. Unreflektiert nehmen wir hin, was uns vorgesetzt wird. Die Truman Show zeigt einen kritischen Blick auf eine Welt, die immer mehr von den Medien beeinflusst wird und abhängig geworden ist. Das gilt nicht nur für die Kommunikation und die Verteilung von Informationen, sondern auch für alle anderen sozialen Bereiche.

Erst im Alter von knapp 30 Jahren beginnt Truman im Zuge einiger seltsamer Entwicklungen, misstrauisch zu werden. Da fällt eines Morgens einfach ein Scheinwerfer vom Himmel und landet direkt in der Einfahrt, als Truman gerade zur Arbeit will. Neuerdings empfängt Truman auch verdächtige Botschaften im Radio. Und warum stellt ihm seine Frau eigentlich ständig Haushaltsprodukte vor? Egal, was es ist. Truman will weg von hier. Raus aus der Stadt. Aber das gestaltet sich schwierig.

 

Big Brother is watching you

Wenngleich die Dimension gewaltig ist, so ist auch das Format der „Truman Show“ keineswegs abwegig. Schließlich existieren längst zahllose solcher „Reality Shows“ oder Dokusoaps, bei denen Millionen von Zuschauern Einblicke in das Privatleben anderer ermöglicht werden.

Selbstverständlich handelt es sich auch da oft um Scripted Reality-Formate, die ebenfalls Manipulationen der Sendungsmacher folgen. Auch wissen die beteiligten Personen normalerweise vorher Bescheid, was sie erwartet (auch wenn das im Nachhinein oft ganz anders aussieht).

Auf Zuschauerseite scheint ein Bedürfnis an solchen Formaten allerdings durchaus da zu sein. Geschichten „direkt aus dem Leben“ befriedigen unseren inneren Voyeur. Auch Truman bietet neben dem reinen Unterhaltungswert für viele wohl eine Projektionsfläche für die existenziellen Ängste und Sorgen. Er bringt das Publikum zum Lachen und zum Weinen.

Auf ausreichend Privatsphäre müssen Akteure in den Medien häufig verzichten. Je prominenter, desto mehr kann die mediale Aufmerksamkeit zum Fluch werden. Privatsphäre und -räume allgemein scheinen sich in der neuen Medienlandschaft neu zu definieren. Nicht zuletzt im Internet geraten (persönliche) Daten in den öffentlichen Kommunikationskreislauf. Die Brisanz dieser Entwicklungen kann an den endlosen Debatten zur Datensicherheit abgelesen werden.

Truman Burbank versucht im Film dieser Welt zu entkommen. Doch die Produzenten schrecken vor nichts zurück, um ihren Star nicht zu verlieren und die Sendung am Laufen zuhalten. So inszenieren sie schon früh in Trumans  Leben den Tod seines Vaters und verpassen ihm ein Trauma, das ihn daran hindert, die Stadt zu verlassen, da er seither Angst vor Wasser hat. Schauspieler, die das Geheimnis der Sendung gefährden, werden kurzfristig ersetzt. Als Truman am Ende seine Ängste besiegt und per Boot zu entkommen versucht, wird gar sein eigenes Leben in Gefahr gebracht, um ihn zur Umkehr zu bewegen.

Trumans Wille aber ist stärker und so schafft er es aus der Welt auszubrechen. Nach dem dramatischen Höhepunkt verabschiedet er sich. „War gar nichts echt?“, fragt er zuvor noch. „Du warst echt“, bekräftigt der Produzent, der wie ein Gott aus dem Himmel zu ihm spricht. Ob das so ganz richtig ist, ist fraglich. Aber Truman wird am Ende zum wahren Helden in der fiktiven Geschichte. Für ihn beginnt ein neues Leben. Die Zuschauer, die schalten einfach um auf einen anderen Kanal und lassen sich weiter berieseln.

 

Foto: flickr.com/Strawbleu  (CC BY-NC-SA 2.0)

Schnulzenalarm am Valentinstag

Von der Redaktion

 

Wie ein einziger Tag

Von Jasmin M. Gerst

In den 40er Jahren verbringt Allie einen Sommer in North Carolina und lernt dort Noah kennen. Während Noah sofort spürt, dass die beiden füreinander geschaffen sind, wehrt Allie sich noch eine Weile – trotzdem schafft er es ihr Herz zu erobern. Leider sind  Allies Eltern gegen diese Beziehung, weil Noah nicht wie Allie aus gutem Hause stammt. Ihre Liebe wird auf die Probe gestellt und als der Sommer vorbei ist, muss Allie wieder zurück nach Hause. Jahre später entdeckt Allie ein Foto von Noah in der Zeitung und beschließt ihn zu besuchen. Allerdings ist sie zu dem Zeitpunkt verlobt, Noah jedoch hat nie aufgehört sie zu lieben.

Für mich der perfekte Film zum Valentinstag, da es einer der schönsten und emotionalsten Liebesfilme ist, die es gibt. Und obwohl ich ihn bestimmt schon 50 Mal gesehen habe, rührt er mich jedes Mal aufs neue zu Tränen.

Liebe braucht keine Ferien

Von Anne-Mareike Täschner

Dieser Film hat alles, was ein guter Liebesfilm braucht: Romantik, Kitsch, Herz, und ja, wie sollte es anders ein, auch ein Happy End. Wer es ab und zu ein bisschen sehr kitschig mag, der ist mit „Liebe braucht keine Ferien“ an Valentinstag bestens versorgt. Hollywoodproduzentin Amanda und Journalistin Iris teilen das gleiche Schicksal: Sie sind von ihrem vorherigen Beziehungen frustriert und machen sich an ein Experiment der etwas anderen Art: Sie tauschen ihre Häuser, um das Weihnachtsfest besinnlich und vor allem “männerfrei” zu verbringen. Doch es kommt ganz anders, als beide dachten. Getreu nach dem Motto „Liebe braucht keine Ferien“ verliebt sich Amanda in Iris’ charmanten Bruder, während Iris in L.A. Interesse an dem bezaubernden Komponisten Miles findet. An Weihnachten, dem Fest der Liebe, gestehen sich die beiden Paare endlich ihre Gefühle. Hach, ist das schön…

Dirty Dancing

Von Valerie Heck

Mein Baby gehört zu mir, ist das klar? Ein Klassiker, der nicht nur am Valentinstag zum absoluten Pflichtfilm eines jeden Lovestory-Liebhabers gehört und der mit wiederholtem Gucken immer nur noch besser wird.

Es ist der Sommer 1963, Familie Houseman verbringt ihren Urlaub im idyllischen Kellerman-Ferienressort, wo die jüngste Tochter Baby den Tanzlehrer Johnny Castle kennenlernt. Es beginnt eine typische Liebesgeschichte: Mädchen verliebt sich in Bad Boy, Bad Boy braucht ein bisschen länger, aber verliebt sich dann auch in das Mädchen, alle anderen sind dagegen und trotzdem finden sie zueinander. Was den Film so besonders macht ist das Tanzen und vor allen Dingen der Abschlusstanz auf „Time of my life“ mit der berühmten Hebefigur, die seit 1987 schon so mancher versucht hat, nachzumachen. Wenn Mädels am Valentinstag ihren Freund dazu überreden können, den Film mit ihnen zu schauen und sie am Ende auch noch die Hebefigur üben, dann muss es wahre Liebe sein.

Rapunzel- Neu verföhnt

Von Sanja Döttling

Rapunzel bekommt ungewollten Besuch in ihrem Turm von Flynn Rider, seines Zeichens Dieb. Obwohl grade auf der Flucht, überzeugt ihn Rapunzel schlagfertig, sie aus ihrem Turm zu befreien, weil sie unbedingt die Feuerlampen in dr Hauptstadt zu ehren der verschwunden Königstocher sehen will. Ein ungleiches Paar, die grundnaive Rapunzel, und der grundgenervte Flynn, aber eines, das mam gerne begleitet. Wie in vielen neuren Disney-Produktionen bemüht sich das Studio redlich, die Gender-Gleichheit zu bewahren. Auch hier ist Rapunzel die treibende Kraft, die Bösewichrer durch schnulzige Lieder, Spührpferde durch Tierliebe und Flynn durch allgemeine Liebenswürdigkeit besiegt. Die allgemeine Liebesstory bleibt einfach genug: aber was will man mehr zum Valentinstag?


The Princess Bride

Von Marius Lang

Wenn man gerne einen romantischen Film am Valentinstag sehen will, die übliche Rom-Com-Sparte allerdings nicht so richtig überzeugen will, dem sei Rob Reiners Film The Princess Bride (oder auf Deutsch Die Braut des Prinzen)empfohlen. Hier verbinden sich ewige Liebe, großer Humor, liebenswerte Halunken, sadistische Bösewichte, Rache, Hinterlist, Schwertkämpfe und Rettungen in höchster Not. Die Geschichte nimmt verschieden Stränge aus Märchen und Mythen, Mantel-und Degen-Filmen, klassischem Hollywoodkino, romantischer Komödie und Abenteuerfilmen und verknotet sie zu einem glorreichen  Knäul des guten Entertainments. Es sollte jedoch auch klar sein, dass man sich auf einen sehr verrückten Film einlässt, bei dem man nie genau sagen kann, welche durchgeknallte Wendung al nächstes wartet. Wenn man damit kein Problem hat, dann ist The Princess Bride, mit seiner Achterbahn der Ideen und ja, auch seinen kitschigen Momenten, jedem ans Herz gelegt.


 

Foto: flickr.com/maf04 (CC BY-SA 2.0)

Vergessene Filme – verborgene Schätze

 

von Andrea Kroner

Denkt man an amerikanische Filme, kommen einem sofort effektstrotzende Blockbuster in den Sinn, indische Filme hingegen verbindet man mit viel Tanz und Gesang. In beiden Fällen gibt es eine gewisse Erwartungshaltung an die Machart von Filmen, die aus den jeweiligen Ländern stammen. Doch das gilt nicht nur für Indien oder die USA – diese klassische Erwartungshaltung gibt es für jede Nation. Dabei wird oft vergessen, dass es in den Ländern auch andere filmische Strömungen gibt, die meist weniger bekannt sind, dafür aber deutlich von diesen Stereotypen abweichen und eine ganz neue Seite der Kultur eines Landes zeigen.

In dieser Artikelserie sollen deshalb acht vergessene Filme verschiedenster Macharten analysiert werden, um ihre Besonderheit und Andersartigkeit zu zeigen und zu bestätigen, dass sie nichts gemein haben mit der Erwartungshaltung, der sie unterliegen. Um einen groben Überblick zu geben, werden diese acht Filme hier kurz vorgestellt:

To The Wonder – Terrence Malick

Der amerikanische Regisseur Terrence Malick setzt in seinem neuesten Film „To The Wonder“ (2012) weniger auf große Spezialeffekte und teures Equipment, als auf bewusst reduzierte Dialoge, innere Handlung und Naturdarstellungen – ganz im Gegensatz zu den meisten seiner Mitstreiter aus Hollywood.

Wakoda – Lucìa Puenzo

Argentinien ist hierzulande weniger bekannt für seine Filme, obwohl in diesem Land zahlreiche Filme produziert werden. Vor allem „Wakolda“ (2013) ist für deutsche Zuschauer interessant, weil die Regisseurin Lucìa Puenzo hier die Flucht eines nationalsozialistischen Arztes nach Argentinien thematisiert und damit ihren eigenen Roman verfilmt hat.

Siddharth – Richie Mehta

Der indische Film „Siddharth“ (2013) von Richie Mehta hat so gar nichts gemein mit der bunt schillernden Welt von Bollywood, denn in diesem Drama, das auf einer wahren Begebenheit beruht,  werden die ambivalenten Verhältnisse in Indien unverklärt dargestellt.

Faust – Alexander Sokurov

Der russische Regisseur Alexander Sokurov  hat sich an ein schwieriges Thema gewagt: Er verfilmte im Jahr 2011 „Faust“, inspiriert vom gleichnamigen Werk Goethes. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den verschiedenen Arten der Machtausübung, wobei mit ungewöhnlich vielen inneren Monologen gearbeitet wird.

Erleuchtung garantiert – Doris Dörrie

Die deutsche Filmemacherin Doris Dörrie hat sich schon immer mit außergewöhnlichen Themen beschäftigt und möchte dem Zuschauer mit „Erleuchtung garantiert“ (2000) die Lebensweise in einem buddhistischen Kloster auf humorvolle Weise näher bringen. In einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm werden alle Szenen, die in dem Kloster spielen, nur mit einer Handkamera gefilmt, um den Alltag der Mönche nicht zu stören und dadurch möglichst natürliche Bilder zu erhalten.

5×2 – François Ozon

Was passiert, wenn man bei einem Film die Chronologie komplett umdreht? Mit dieser Frage und deren Auswirkungen hat sich der französische Regisseur François Ozon in „5×2“ (2004) beschäftigt. Er beginnt seine Liebesgeschichte nicht bei der ersten Begegnung, sondern vor dem Scheidungsrichter.

Moolaadé – Ousmane Sembènes

Von afrikanischen Filmen hört man selten, und doch werden auch hier zahlreiche Filme produziert, die sich vor allem mit der dort herrschenden Kultur auseinandersetzen. So auch Ousmane Sembènes Film „Moolaadé“ (2004), der die Beschneidung von Frauen und ihren Widerstand thematisiert.

The Garden of Words – Shinkai

Der japanische Ausnahmeregisseur Makoto Shinkai setzt in seinem Anime „The Garden of Words“ (2013) weniger auf eine umfangreiche oder ausgefeilte Handlung, sondern mehr auf hochwertige Animation mit plastischen, eindrucksvollen Naturaufnahmen, die schon fast real wirken.

Diese Artikelreihe soll ein kleinen Ausschnitt der Schönheit des Vergessenen oder nicht Wahrgenommenen zeigen und Lust auf eine außergewöhnliche Filmreise machen.

Machen wir uns auf den Weg.

Teil Eins: Der Meister der Stille

Teil Zwei: „Faust“ – die Geschichte lebt wieder auf

Teil Drei: „Erleuchtung garantiert“ – wirklich?

Teil Vier: „5×2“ – Wieso ging es schief?

Teil Fünf: „Moolaadé“ – Bann der Hoffnung

Foto: flickr.com/zhrefch (CC BY-NC-SA 2.0)