Das belgische Kino – Schreiben über Filme
Kooperationsprojekt des Romanischen Seminars und des Instituts für Medienwissenschaft im Rahmen der Französischen Filmtage 2018
Waffeln, Pommes, Bier – viele Menschen denken beim Stichwort „Belgien“ ans Essen. Dass unser kleines Nachbarland deutlich mehr zu bieten hat als Gaumenschmaus, durften wir – 17 Studierende der Romanistik und der Medienwissenschaft der Universität Tübingen plus zwei Dozentinnen – bei den Französischen Filmtagen 2018 erfahren. Denn: Belgien war Ehrengast des Filmfestivals in Tübingen und Stuttgart – und das Kino des Landes Thema unseres interdisziplinären Seminars im Wintersemester 2018/19.
Im Vorfeld der Filmtage beschäftigten wir uns mit dem Land Belgien, dem belgischen Kino und wichtigen Filmemachern des Landes. Außerdem nahmen wir zwei journalistische Darstellungsformen genauer in den Blick: die Filmkritik und das Interview. Es blieb nicht bei der theoretischen Auseinandersetzung, sondern die Kenntnisse wurden direkt angewandt. Während der Filmtage Anfang November 2018 gingen die Studierenden ins Kino, schrieben über ausgewählte Filme und sprachen mit Regisseuren, Filmmusik-Komponisten und Co.
Das Ergebnis unseres interdisziplinären Seminars präsentieren wir auf dieser Seite: deutsch- und französischsprachige Filmkritiken und Interviews mit Filmschaffenden. Mit dabei etwa ein Interview mit der Regisseurin Marie Mandy über „Oui mais non, le compromis à la belge“, ein bemerkenswerter Dokumentarfilm über den belgischen Kompromiss eines gevierteilten Landes. Lesenswert sind auch die Filmkritiken, die unsere Studierenden verfasst haben: beispielsweise über die Komödie „Emma Peeters“, eine „seltsame Liebesgeschichte, in der die Liebe das größte Hindernis für den Tod ist“ (Regisseurin Nicole Palo), oder über den Dokumentarfilm „Ni juge, ni soumise“, in dem ein Filmteam eine Untersuchungsrichterin am Palais de Justice in Brüssel durch ihren außergewöhnlichen Berufsalltag begleitet.
Bei den Französischen Filmtagen gibt es nicht nur Filme aus dem Gastland zu bewundern, sondern auch viele andere spannende Streifen. Daher finden sich auch Texte zu nicht-belgischen Filmen: etwa eine Kritik zum vieldiskutieren rauschhaften Tanz-Film „Climax“ von Gaspar Noé oder ein Interview mit der Schweizer Regisseurin Bettina Oberli, die mit ihrem Drama „Le vent tourne“ über die Herausforderung eines autarken Lebens fernab der Zivilisation zum Festival angereist war.
Wir danken allen Studierenden für ihr Engagement vor, während und nach dem Filmfestival. Außerdem gilt unser Dank dem Verein Französische Filmtagen Tübingen, dem Romanischen Seminar und dem Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen für die Unterstützung und Hilfsbereitschaft.
Viel Freude beim Schmökern und Lesen wünschen
Catherine Brillot (Romanisches Seminar, Universität Tübingen) und Dr. Hanne Detel (Institut für Medienwissenschaft, Universität Tübingen)