Grünzeug

Go green – go viral! Gemeinschaftsprojekt Blog im Online-Semester

Von Anna Elsässer

Go green – dieser bekannte Claim steht normalerweise für umweltfreundliches Verhalten. In diesem Semester war „grün“ jedoch kein Slogan, sondern das zentrale Thema der Seite zwischenbetrachtung.de, einem Blog von Medienwissenschafts-Masterstudierenden unter der Leitung von Anne Ulrich. Welche Hürden und Erlebnisse uns während des Corona-Online-Semesters hinsichtlich des Blogs begegnet sind, lest ihr im folgenden Artikel!

Lesen Sie ein paar Beiträge durch, machen Sie sich die Gesamtausrichtung des Blogs klar und schauen sich die social-media-Kanäle an, die bisher existieren. Was gefällt Ihnen daran, was würden Sie anders machen als Ihre Vorgänger*innen?“ – so ein Ausschnitt aus der Begrüßungsmail von Anne Ulrich zu Beginn des Sommersemesters. Denn es war wieder soweit: 26 Masterstudierende sollten den von ihr ins Leben gerufenen Blog zwischenbetrachtung.de in der diesjährigen Lehrredaktion neu bespielen. So weit, so aufregend.

Die erste Hürde wurde uns allerdings bereits durch höhere Mächte auferlegt: Covid-19. Einen Blog mit über zwei Dutzend anderen Menschen zu organisieren würde durch die Online-Lehre vermutlich nicht gerade einfacher. Aber ,challenge accepted‘ – das würde schon werden!

 

Das Auf und Ab der Themenfindung

Grünzeug

Was würde euch so auf Anhieb zum Thema „Grün“ einfallen? Foto: zwischenbetrachtung.de

Die nächste Überraschung war dann das zentrale Thema: Grün. Unter den vorherigen Themen konnte man sich noch mehr oder minder etwas vorstellen: Arbeit, Haare oder Papier – das war noch etwas Greifbares. Aber Grün? Was ist eigentlich Grün? So begann das Semester zunächst einmal mit einer Runde Brainstorming. Auch über den Titel des Blogs wurde abgestimmt – schließlich hießen wir ‚Grünzeug‘. Und wer hätte es gedacht: Grün ist tatsächlich ein vielfältiges Themengebiet.

Wusstet ihr beispielsweise, dass es nicht in allen Sprachen einen eigenen Begriff für die Farbe Grün gibt? Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie nicht zu den Lieblingsfarben der Menschen gehört. Grün ist auch bei weitem nicht immer die Farbe der Hoffnung: Für die Frauen Lateinamerikas steht sie für Protest, für die Filmwelt steht sie für Horror und für all die 90s Kids da draußen steht sie für Schleim! Grün ist aber weit mehr als nur eine Farbe. Grün, das kann beispielsweise ein Statement für die Umwelt sein – wie unsere Beiträge zu Fridays for Future, dem Abschied von Plastik oder das Selbstexperiment zum Waldbaden zeigten. Grün prägt Film, Kultur und Politik – und das versuchten wir ein Semester lang auf dem Blog zu zeigen.

Greenfluencer?

Neu in diesem Semester: Anne Ulrich teilte das Seminar auf. So gab es eine Gruppe mit Konzeption und Text, eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit Bild und Social Media passend zum Blog. Was sich für uns Digital Natives zunächst nach einem Kinderspiel anhörte, wurde doch zu einer Herausforderung, an der wir jedoch wachsen wollten und konnten. Wie bedient man eigentlich einen Instagram Business Kanal? Welches ästhetisches Gesamtkonzept geben wir unserem Feed? Wie konzipieren wir Original-Beiträge für drei verschiedene Kanäle?

Wir lernten schnell! Anhand bereitgestellter Literatur und dem unendlichen Wissen des Internets arbeiteten wir uns in SEO-Techniken ein, studierten weitere Blogs und Social-Media-Kanäle und bauten uns nach und nach passende Konzepte für unsere Grünzeug-Welt.

Von Feedback und Diskussionen

Gründliche Vor- und Nachbereitung der Texte wie auch der Bild- und Social-Media-Beiträge waren das A und O des Seminars. Dazu zählten auch wöchentliche Redaktionssitzungen (online, wohl gemerkt). Das Peer-Feedback wie auch die Diskussionen in den berüchtigten Breakout-Rooms von Zoom ermöglichten uns, die eigenen Werke zu reflektieren. So konnten wir Beiträge ausbessern, um dem journalistischen Anspruch des Blogs gerecht zu werden und die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Außerdem gab es stetig aktuelle Themen, die wir abseits von Grünzeug diskutierten. Beispielsweise sprachen wir über den Umgang von Konzernen wie Facebook, Twitter und Co. mit Fake News oder Laniers „Ten Arguments for Deleting Your Social Media Accounts Right Now“. Präsenz in sozialen Netzwerken ist in vielen Bereichen unseres Alltags ein zunehmend wichtiges Thema und eigentlich nicht mehr wegzudenken. Und gerade in Zeiten der Corona-Krise, in der wir alle auf digitale Tools angewiesen sind, förderten diese Diskussionen unsere kritische Auseinandersetzung mit diesen Aspekten.

Grünzeug und Corona

Die Corona-Krise legte uns so manchen Stein in den Weg. Nach einem etwas holprigen Start in das Semester lief der Blog dennoch rund. So gab es die ein oder andere Hürde, wie die sehr komplexe Dokumentenstruktur in MS Teams oder chaotische Instagram-Story-Planungstools. Dennoch haben wir es geschafft, über Distanz ein gemeinsames Projekt aufzuziehen. Wir lernten, uns auf WordPress wie auch auf allen anderen Kanälen zu organisieren. Wir fanden uns in die Kunst des Textens und des Online-Marketings ein und machten uns mit den Grundfunktionen von Google Analystics vertraut.

Für viele war das Onlinepublizieren, wie auch die Stelle als ‚Social Media Manager‘ eine neue Erfahrung und eine aufregende Aufgabe. Wir sind gespannt, was nach Helden, Gespenster, Under Construction, Shades of Hair, Papierkram und Grünzeug auf zwischenbetrachtung.de im nächsten Jahr passiert!

Bis dahin: Werft einen Blick auf den Blog und schnappt ein wenig Grünzeug auf.