Wie findet man Leser?

von Alexander Karl

 Jeder vierte Deutsche liest niemals ein Buch – das ergab die Studie „Lesen in Deutschland 2008“ der Stiftung Lesen. Dieser Zustand hat sich wohl auch in den letzten vier Jahren nicht grundlegend geändert, auch wenn Jugendliche in den letzten Jahren immer häufiger zum Buch greifen. Die Jim-Studie aus dem Jahr 2011 ergab, dass 44 Prozent der 12 bis 19-jährigen regelmäßige Buch-Leser sind. 56 Prozent im Umkehrschluss aber nicht. Tatsächlich aber haben Jugendliche dank sozialer Netzwerke im Internet, wie  Facebook und Co., wohl noch nie so viel gelesen und geschrieben wie heute.

Es liegt also nahe, dass Schriftsteller und Verlage versuchen, die Jugendliche Zielgruppe dort zu erreichen, wo man sie primär findet – nämlich im Internet. Doch ganz so einfach ist es leider auch nicht…

Werbung und Social Web

Mein Erstlingsroman „Real Me – Die Suche nach dem wahren Ich“ erscheint in diesem Jahr und natürlich soll er auch Leser haben. Aber gerade dann, wenn man bei einem kleinen Verlag ist, der kein großes Werbebudget hat, mit dem er eine Anzeige in der BILD-Zeitung oder Aufsteller in jeder Buchhandlung kaufen kann, liegt viel Marketing-Arbeit vor dem Autor.

Wie kann ich mein Buch im Internet vermarkten?

Daher muss ich selbst aktiv werden – das Internet macht es ja möglich! Leider bin ich nicht der Einzige mit dieser Idee: Das Internet ermöglicht es jedem, das Wort zu ergreifen, doch die entscheidende Frage ist, ob man auch gehört wird.

Eine Möglichkeit den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern ist ein eigener Blog. Der Vorteil: Kostenlos und schnell kann ich posten, was ich gerade tue, Infos zu meinem Buch liefern und einen Blick hinter die Kulissen erlauben. Gerne auch untermalt mit Bildern oder Videos.

Wie mache ich auf meinen Blog aufmerksam?

Bei fehlendem Budget für (virtuelle) Werbeanzeigen bleibt da nur die Hoffnung auf Mund-zu-Mund-Propaganda und virales Marketing. Virales Marketing heißt, dass sich ein Bild, Video oder ein Text wie ein Virus im Netz verbreitet, beispielsweise über Facebook.

Die soziale Plattform liefert unter anderem die Möglichkeit, Fan-Seiten zu erstellen, durch die man Interessierte immer auf dem Laufenden halten kann. Leider stellt sich hier gleich eine ähnliche Frage wie zuvor:

Wie schaffe ich es, dass möglichst viele Leute meine Seite anklicken?

Dafür bietet sich nun tatsächlich die Realität an. Der persönliche Kontakt ist auch in Zeiten des Internets noch immer unabdingbar. Durch meine Lesungen an Schulen konnte ich meine Zielgruppe ansprechen, die ich dann – um meinen Weg auch weiterhin verfolgen zu können – auf meine Facebook-Seite verweisen konnte.

Denn da ich natürlich nicht täglich live mit meiner Leserschaft interagieren kann, ermöglicht mir das Internet eine fiktive Nähe herzustellen, die ich in der Realität nicht bieten kann. So kann ich dann virtuell über das Erscheinen von meinen Kurzgeschichten in Anthologien berichten, kleine Videobotschaften über den Äther schicken oder Bilder von Dreharbeiten zu einer Reportage, z. B. über junge Autoren, hochladen.

 

Alexander Karl betreut nicht nur den Blog media-bubble.de, sondern schreibt auch Bücher.  Neben zahlreichen veröffentlichten Kurzgeschichten in Anthologien erscheint dieses Jahr sein Jugendroman „Real Me – Die Suche nach dem wahren Ich“.

Der Text erschien in ähnlicher Form im Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Wilinaburgia, 87. Jahrgang, Nr. 230.

Foto: Sophie Kröher

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