Die Penis-Affäre – Eine sich erfüllende Prophezeiung

von Pascal Thiel

Das Internet ist voll von ihnen, aber keiner will sie zeigen. Keiner? Nein! Eine kleine, unbeugsame Zeitschrift stemmt sich gegen den Trend: Ein Penis, unverhüllt, umhüllt von krausem Schamhaar, zierte das ZEITmagazin voriger Woche. Wie immer veröffentlichte die Zeitschrift auch letzte Woche am Mittwochnachmittag ihr Cover auf ihrem Facebook-Account. Doch es hatte die Rechnung ohne Facebook gemacht. Ohne weitere Erklärungen löschte das soziale Netzwerk das Abbild von der Chronik des ZEITmagazins.

Eine sich erfüllende Prophezeiung

Dort war man einigermaßen empört über diesen „Skandal“: „Es ist, als hätte unser Eintrag nie existiert“, so Christoph Amend, Chefredakteur des ZEITmagazins letzten Donnerstag. „Ich bin verblüfft, dass sich die These unserer Autorin Elisabeth Raether so schnell bewahrheitet hat.“ Diese kritisiert in ihrem Essay die Inexistenz von Penissen in der öffentlichen Sphäre.

Blickt man in die Vergangenheit zurück, erkennt man schnell, dass dies nicht die erste kontroverse Facebook-Zensur war. Bereits im letzten Jahr löschte Facebook – versehentlich, wie es später zugab – das Bild eines sich küssenden schwulen Paares. 2010 erregte Facebook Aufmerksamkeit mit der Verweigerung der Vergabe von Accounts an Menschen mit dem Nachnamen „Arab„.

Und nun löscht Facebook einen Penis – und geht, entgegen dem ZEITmagazin, mit dem Trend. Willkür? Schutz vor Pornographie? Oder logische Konsequenz?

Willkür?

Den Vorwurf der Willkür muss sich Facebook seit langem gefallen lassen. Unbegründete Einschränkungen, Sperrungen und sogar Kontolöschungen sind an der Tagesordnung, schenkt man dem Feedback der User Glauben. Dabei räumt Facebook dem User sogar die Möglichkeit zur Gegendarstellung ein (Rechte und Pflichten, Nr. 5, Abs. 4). Doch führt dies zumeist zu keinem Ergebnis, wie selbst der Autor dieses Artikels einmal feststellen musste.

Konsequenzen hat dies für Facebook nicht, da das Netzwerk als registrierte Gesellschaft rechtlich abgesichert ist. Es kann Nutzungsbedingungen eigenmächtig festlegen und durchsetzen. Mit diesen eigenen Regeln ist Facebook sozusagen ein „Staat im Staat“: Die Betreibergesellschaft muss sich zwar an rechtliche Normen halten (hier: derer von Delaware, USA), kann für seine User aber darüber hinaus neue Verhaltensnormen festlegen. Diese dürfen den (bundes-)staatlichen Gesetzesrahmen dennoch nicht verletzen.

Pornografie?

Zwischenfazit: Rechtlich gesehen kann man Facebook, abgesehen von einer fehlenden Transparenz, nichts vorwerfen. Die Löschung war konform der Nutzungsbestimmungen. Doch: Handelte es sich wirklich um Pornographie?

In Bezug auf die menschliche Nacktheit und „gegen das Teilen pornographischer Inhalte“ verfolgt Facebook nach eigener Aussage „strikte Richtlinien“. Man habe in den Gemeinschaftsstandards feste Grenzen „für die Darstellung von Nacktheit“ definiert. Nimmt man sich diesen Hinweis zu Herzen, stößt man dort jedoch lediglich auf einen mageren, sechszeiligen Absatz. Dem zufolge sind „Familienfotos einer stillenden Mutter“ ebenso erlaubt wie Bilder von nackten Skulpturen wie etwa Michelangelos David. Was aber genau verboten ist, bleibt ebenso schleierhaft wie das, was erlaubt ist. Auf Anfrage von media-bubble.de verweist Facebook lediglich auf den Pressebereich. Neue Erkenntnisse sind auch hier nicht zu finden.

Doch seit Frühjahr diesen Jahres bietet sich tatsächlich ein Blick auf einige Richtlinien – allerdings sind die nicht von Facebook, sondern von einer Firma, die die Durchsetzung der Geschäftsbedingungen von Facebook kontrolliert. Ein Insider, ein ehemaliger Mitarbeiter übermittelte dem US-Blog Gawker seine Arbeitsgrundlage  – media-bubble.de berichtete.

Aus Ermangelung einer exakten – offiziellen – Definition durch Facebook, kann das deutsche Recht zu Rate gezogen werden. Folgt man der gebräuchlichsten Richtlinie in Deutschland, so kann die These der Pornographie nicht aufrechterhalten werden. Demnach ist ein Medium nämlich nur dann pornographisch, wenn es

„unter Ausklammerung sonstiger menschlicher Bezüge sexuelle Vorgänge in grob aufdringlicher, anreißerischer Weise in den Vordergrund rückt und ihre objektive Gesamttendenz ausschließlich oder überwiegend auf die Aufreizung des sexuellen Triebs beim Betrachter abzielt, sowie die dabei im Einklang mit allgemeinen gesellschaftlichen Wertvorstellungen gezogenen Grenzen des sexuellen Anstands eindeutig überschreitet.“

Betrachtet man das Titelbild, so stellt man fest: All dies ist nicht gegeben.

Logische Konsequenz!

Die Verblüffung des ZEITmagazins ist jedoch nur zum Teil nachvollziehbar. Auf der einen Seite fällt das Titelbild nicht in die Kategorie „Pornografie“, auf der anderen Seite hat sich Facebook mit der Löschung der Bilder nicht strafbar gemacht. Die Empörung des ZEITmagazins ist wohl nicht mehr als die trotzige Reaktion auf eine vorhersehbare Aktion.

 

Bilder: flickr/AJC1 (CC BY-NC 2.0); flickr/Stadtkatze (CC BY-NC-SA 2.0)

Große Filmkunst einer nahezu Unbekannten – Lotte Reiniger

von Alexander Karl

Sie ist die große Unbekannte des deutschen Films: Lotte Reiniger. Und doch war sie es, die mit ihren Scherenschnitten Filme schuf, die eine unnachahmliche Eleganz ausstrahlen und Kinofilme bis heute beeinflussen. Wer bei Scherenschnitt an Basteleien aus dem Kindergarten denkt, hat noch keinen Film von Lotte Reiniger gesehen. Nun entführt der Tübinger Dokumentarfilm „Lotte Reiniger – Tanz der Schatten“ in die Welt der Schöpferin und des Scherenschnitts – und das Kino Museum zeigt den Film sogar von Donnerstag, 2.8. bis Sonntag, 5.8,um  17:15 Uhr.

Lotte… wer?

Donnerstag, 26. Juli 2012: Im Tübinger Kino „Museum“ feierte der Dokumentarfilm „Lotte Reiniger – Tanz der Schatten“ Premiere, den die Masterstudenten der Medienwissenschaft in Tübingen gemeinsam mit den Autoren Prof. Susanne Marschall, Dr. Rada Bieberstein und M.A. Kurt Schneider geschaffen haben. Kooperiert wurde mit EIKON SÜDWEST und ARTE, zudem wurde das Projekt durch das Land und die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg gefördert.

Eine Stunde wurden die zahlreichen Zuschauer in die große Kunst des Scherenschnitts entführt. Nichts für Kindergartengruppen, was Lotte Reiniger bereits Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen hat: Sie war es, die 1926 mit „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ den ersten abendfüllenden Animationsfilm schuf – nicht etwa Walt Disney. Die von ihr geschaffenen Figuren wurden mit viel Liebe zum Detail aus einem Pappe-Blei-Gemisch zusammengebastelt, mit Scharnieren verbunden – und ermöglichten es ihr so, die Figuren zu bewegen und ihnen Leben einzuhauchen. 24 einzelne Bilder machte Reiniger, um eine Sekunde Filmmaterial herstellen zu können. Tausendfach zog sie an einer Kordel, um den Auslöser zu betätigen, bewegte dabei die auf einer Glasplatte befindlichen Figuren nur minimal – bis nach vielen Tagen, Wochen und Jahren harter Abend endlich ein Film entstanden war. Wie eben der Stummfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmet“, der drei Jahre Produktionszeit kostete. Doch warum ist etwa Walt Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge aus dem 1937 wesentlich bekannter als Reinigers Werke? „Disney ist von vornherein auf den kommerziellen Massenerfolg aus gewesen und hat auch Schneewittchen genau daraufhin kalkuliert. Lotte Reiniger und ihr Mann Carl Koch waren ein Familienunternehmen, das im zusammen mit Freunden Filme aus Liebe zur Kunst anfertigte. „Das kommerzielle Interesse stand hier eher im Hintergrund“, sagt Kurt Schneider, geschäftsführender Leiter des Zentrums für Medienkompetenz (ZFM) an der Universität Tübingen und Autor des Dokumentarfilms.

Reinigers Erbe

Was kaum einer weiß: Reiniger inspirierte bis in die heutige Zeit. Wer die Filme zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes gesehen hat, kennt die dortige Darstellung des Märchens von den drei Brüdern: Es interpretiert die Scherenschnittkunst Reinigers neu, animiert sie digital – und doch zeugt die Filmsequenz von Reinigers Schattenspiel.

Auch im Video „Earth Intruders“ von Björk lassen sich Anspielungen auf Reinigers Arbeit finden. Und trotz allem ist Reiniger in Deutschland nahezu unbekannt. Wie kam man im Institut auf die Idee, einen Dokumentarfilm über die Schattenspielkünstlerin zu drehen? „Susanne Marschall ist über die Dauerausstellung im Tübinger Stadtmuseum auf das Thema gekommen. Und weil der gesamte Nachlass von Frau Reiniger in Tübingen liegt, da sie in Dettenhausen verstorben ist“, so Schneider gegenüber media-bubble.de. Da Reiniger bereits 1981 starb, musste auf Archivmaterial zurückgegriffen werden, was das Team aber trotzdem in den Bann zog: „Auch wenn man Filme über Personen dreht, die man nur aus dem Fremdmaterial heraus kennen lernt, entsteht im Laufe der Beschäftigung mit diesen Personen eine Art Vertrautheit, eine emotionale Vorstellung davon, wie dieser Mensch wohl gewesen sein muss. Genauso ging es uns mit Lotte Reiniger. Sie ist jetzt quasi wie eine enge Freundin für uns.“

Doch noch etwas anderes zeigt das Beispiel des Dokumentarfilms „Lotte Reiniger – Tanz der Schatten“: Es ist möglich, in Kooperation von Studenten und dem Institut einen 60-minütigen Film auf die Beine zu stellen, der wohl in der ersten Jahreshälfte 2013 bei Arte gezeigt werden soll.

Folgen jetzt weitere Projekte der Güteklasse Lotte Reiniger? Kurt Schneider dazu: „Aber sicher. Ideen haben wir genug. Und wir haben mit diesem Projekt erfolgreich gezeigt, dass wir Filme aus dem Lehrbetrieb heraus produzieren können.“

UPDATE: Auch von Do, 9.8. bis So, 12.8. wird „Lotte Reiniger – Tanz der Schatten“ wieder jeweils um 17:15 Uhr im Studio Museum gezeigt.

 Und wie so ein Film bei Lotte Reiniger aussieht, zeigt dieser Ausschnitt:

Foto: Presse; flickr/janwillemsen (CC BY-NC-SA 2.0)

Welt aus Wahn und Wirklichkeit? – Digitale Verschwörungstheorien

von Sandra Fuhrmann

Die Schlümpfe weisen geradezu erschreckende Ähnlichkeiten mit dem Ku Klux Klan auf, der HI-Virus wurde ursprünglich in US-Laboratorien entwickelt, um Bevölkerungsgruppen gezielt auszulöschen, und Wikipedia wird durch eine kontinuierliche Informations-Manipulation die Weltgeschichte neu schreiben. Verschwörungstheorien gab es schon in der Antike. Heute scheint das Internet der Nährboden zu sein, der sie wie Pilze bei Regen sprießen lässt.

Doch gehen wir zuerst ein paar Jahre zurück. Es ist der 15. März 44 v. Chr. Bei einer Senatssitzung in der römischen Curia wird Caesar von dreißig Verschwörern umringt, die mit Messern und Dolchen auf den römischen Herrscher einstechen. Kurze Zeit später bleibt seine Leiche allein in dem Versammlungsgebäude zurück. Es ist vermutlich die berühmteste Verschwörung der Weltgeschichte.

Fantastische Konstrukte

Es gibt tatsächliche Verschwörungen, wie jene, die zur Ermordung Caesars führte und es gibt Verschwörungstheorien.  Wobei Letztere ein nicht weniger spannendes Phänomen darstellen, als jene tragische Geschichte vom Ende des Mannes, der einst über ein ganzes Weltreich herrschte. Nur handelt es sich hier lediglich um die mehr oder weniger fantastischen Konstrukte selbst ernannter Theoretiker, deren Wahrheitsgehalt von der Allgemeinbevölkerung zumeist eher angezweifelt wird.

 

Das Internet bietet dem Interessierten einen reichen Fundus an Spekulationen, Beweisen und haarsträubendem Unfug, dessen Dramatik sogar den Tod des mächtigen Caesar übertrifft. Ein  bekannter Fall ist die Ermordung des einstmaligen US-Präsidenten John F. Kennedy. Nicht nur Bücher, sondern auch zahlreiche Websites, wie „The John F. Kennedy Assassination Homepage“ bieten zu diesem Thema eine Vielzahl an Theorien, die den offiziellen Tatbestand anzweifeln. War Lee Harvey Oswald der tatsächliche Mörder oder war es mehr eine ganze Gruppe an Verschwörern, die die Tat initiierten? Wenn ja, war Oswald ein Teil davon? Gab es in Wirklichkeit mehrere Schützen?

Apropos Vereinigte Staaten – was geschah am 11. September wirklich? Waren es Sprengsätze, die die Türme so perfekt in sich zusammenfallen ließen? Mussten die Büros in einem Stockwerk kurz zuvor tatsächlich für Handwerker geräumt werden? Und warum fiel das mysteriöse Gebäude Sieben zusammen, obwohl es nicht von einem Flugzeug getroffen wurde? Nicht nur im Internet tummeln sich Videos mit Experteninterviews und Zeugenberichten. Sogar im Fernsehen sind von Zeit zu Zeit, vorzugsweise zum Jahrestag des Anschlags, Dokumentationen zu sehen, die die offiziellen Berichte infrage stellen.

Hauptsächlich sind es solche politischen Komplotte, die im globalen Dorf, dem Internet, in den Fokus der Betrachtung rücken. Aber wer sucht, der findet auch Theorien zu zahlreichen anderen Themen. Und wie kann man über Verschwörungen reden, ohne die Illuminaten nicht zumindest erwähnt zu haben? Aber wer wusste schon, dass sie an einem weltumspannenden Freiluft-Kino arbeiten, das eine neue Weltordnung einleiten wird?

Wurde noch etwas vergessen? Ach ja – die Aliens. Aber natürlich kann das passieren. Schließlich hält die US-Regierung das, was mit ihnen in dem geheimen unterirdischen Labor in der Wüste Nevadas passiert, streng geheim. Unter dem Suchbegriff „Area 51“ finden sich im Internet zahlreiche Mutmaßungen darüber.

Die Irren mit dem Bunker

Kurz und knapp – der Stoff an spannenden Verschwörungstheorien geht nicht aus. Doch welche Motivation steckt dahinter? Warum sind manche Leute so fasziniert von diesen Theorien, beschäftigen sich intensiv damit, suchen immer neue Vermutungen über Komplotte? Sie knüpfen ein Netz aus scheinbar schlüssigen Zusammenhängen, um eine Erklärung für das Unerklärliche zu finden und eine ganz persönliche Ordnung in das Chaos der Welt zu bringen. Leute, die sich mit solchen Theorien auseinandersetzen – sind das nicht die Irren, die sich einen privaten Luftschutzbunker zum Schutz vor Alienangriffen, dem Weltuntergang oder vielleicht auch gleich beidem bauen?

Schon 1996 erschien das Buch „Verschwörungstheorien“ des Publizisten und Medienwissenschaftlers Gundolf S. Freyermuth. Er schreibt:

„Längst jedoch sind diesem harten Kern von Konspirationstheoretikern religiöser oder politischer Provenienz, wie es sie zu komplizierteren Zeiten stets gab, in Scharen die Normalbürger gefolgt“

Die Querulanten im Internet sind für Freyermuth jener Typ Mensch, der einstmals und vielleicht noch immer der Leserbriefschreiber der klassischen Zeitungen war. Das sind jene Leute, wie Freyermuth vermutet, die sich bewusst gegen eine zunehmende Sinnleere in den Massenmedien auflehnen. Die einen tieferen Sinn in Geschehnissen suchen, über die nur oberflächlich berichtet wird.

Raum für Utopien

Wie es auch sein mag – das Internet ist der Ort, wo Verschwörungsweber sich tummeln, sich artikulieren und sich austauschen können. Wie so oft gilt – im Internet finden sich Gleichgesinnte aus der ganzen Welt, die sich andernfalls vielleicht nie über den Weg laufen würden. Sie stellen Fragen, sie zweifeln, sie ergeben sich nicht einfach vor der Informationsflut. Manche mögen den Kopf schütteln, aber verdient diese Persistenz nicht auch ein Stück weit Bewunderung?

„Der Cyberspace ist für die Konspirationsfans am Ende des 20. Jahrhunderts, was am Ende des 19. das Hinterzimmer und das Flugblatt waren“,

so Freyermuth. Eine Aussage, die man mit Sicherheit auch auf das Hier und Heute übertragen kann. Doch während der, der im 19. Jh. Flugblätter über diese Themen verteilte eventuell noch verspottet wurde, kann er im anonymen Cyberspace seinen persönlich zusammengestellten Kausalketten freien Lauf lassenVor Spott muss er sich hier nicht fürchten. Die Wahrscheinlichkeit, auf willige Mitstreiter zu treffen, ist dank Hypertext und Google dafür groß. Auf diese Weise fördert das Internet derartige Formen der Querulanz gegenüber dem bestehenden System. Wer sich einer dieser Theorien anschließen will, kann sich einfach in einem von zahlreichen Diskussionsforen, wie zum Beispiel Forum.Grenzwissen.de, anmelden. Und sich am besten davor noch zusätzliche Informationen in Wikipedia sammeln. Das einzige Problem bleibt: Wem kann man überhaupt noch trauen? Nicht einmal Wikipedia, das uns durch seine gezielten Falschinformationen in die Irre leiten will.

Wie baue ich eine Verschwörungstheorie?

Regel 1: Prämisse der Verschwörungstheorie ist ein einfach formulierter Verschwörungsglauben.

Regel 2: Tragen Sie Unerklärtes zusammen, werfen Sie Fragen auf, bezweifeln Sie bisherige Erklärungen.

Regel 3: Bei der Wahrheit bleiben und nachprüfbare Zahlen verwenden, wo immer es geht. Gewagte Schlussfolgerungen möglichst unauffällig einflechten.

Regel 4: Stellen Sie etablierte Methoden und Erkenntnisse immer wieder neu in Frage. Greifen Sie die Wissenschaftler (bei politischen Verschwörungstheorien: die Journalisten) pauschal und scharf an. Lehnen Sie ihre Schriften als parteiisch und borniert ab.

Regel 5: Verbinden Sie scheinbar (oder tatsächlich) nicht zusammenhängende Ereignisse, Indizien oder Aussagen zu einem neuen Sinnzusammenhang.

Regel 6: Verdrillen Sie Wahres, Halbwahres und Erfundenes zu einem unentwirrbaren Knäuel. Der Aufwand für die Nachrecherche wird dadurch so groß, dass sich kaum jemand die Mühe macht.

Regel 7: Eine Verschwörungstheorie lebt davon, Motive für das Handeln von Personen und Gruppen zu erfinden. Über die Motive verbindet sie typischerweise die einzelnen Verschwörunglegenden miteinander.

Regel 8: Zitieren Sie! Zitieren Sie häufig, zitieren Sie Berühmtheiten, zitieren Sie bekannte Zeitungen! Zitate wirken eindrucksvoll, wissenschaftlich und belesen. Wenn Sie andere Verschwörungsbücher benutzen, zitieren Sie direkt deren Quellen.

Regel 9: Dämonisieren Sie den Gegener! Unterstellen Sie ihm finstere Absichten, unfairste Methoden, entsetzlichste Verbrechen und eine ungeheuerliche Macht! Und vergessen Sie nicht eine Schwäche zu erfinden! Jeder anständige Dämon hat eine Achillesferse.

Regel 10: Eine gute Verschwörungstheorie enthält mindestens einen Aufruf zum Mitmachen oder einen Ausblick auf weitere Enthüllungen.

Quelle: Grüter, T. (2011). Freimaurer Illuminaten und andere Verschwörer. Wie Verschwörungstheorien funktionieren. Frankfurt am Main: Fischer.

 

Foto: flickr/Arete13 (CC BY-ND 2.0) , flickr/shanewarne_60000 (CC BY 2.0)

Making of – So entstand der Kurzfilm „It gets better!“

von David Jetter (Film) Alexander Karl (Text)

Der Kurzfilm „It gets better“ von Student David Jetter kritisiert das Verständnis der Kirche gegenüber Homosexualität. Im Interview mit media-bubble.de sprach er über Veränderungen in der Kirche, die Bedeutung der Medien und die Arbeit am Film.

It gets better! ist ein Kurzfilm, der sich kritisch mit dem christlichen Glauben und Homosexualität auseinander setzt. Steht beides noch immer so im Gegensatz?

Man kann nicht allgemein sagen, dass sich Homosexualität und christlicher Glaube ausschließen. Es gibt mittlerweile viele schwule und lesbische PfarrerInnen, die offen zu ihrer Sexualität stehen. Da hat sich sehr viel getan in den letzten Jahren. Auf der anderen Seite wird Homosexualität von der Kirche immer noch oft verurteilt, vor allem seitens des Vatikans. Auch wird homosexuellen Pfarrern bis heute verwehrt mit ihrem Partner wie andere Pfarrer im Pfarrhaus zu wohnen. Also allgemein hat die Diskriminierung seitens der Kirche zwar abgenommen, aber sie ist immer noch da. Es gibt also meiner Meinung nach zwei Seiten, wenn es um diesen Konflikt geht: Einmal die konservative, diskriminierende Seite und die tolerante Seite, nach welcher Homosexualität und christlicher Glaube durchaus miteinander vereinbar sind. Im Kurzfilm werden diese zwei Seiten durch Magdalena und Hanna verkörpert.

Denkst du, dass Homosexualität in den Medien noch immer zu wenig beachtet wird?

Auch da hat sich meiner Meinung nach in den letzten Jahren viel verändert. Serien wie Queer as Folk und The L-Word sind natürlich Vorreiter, aber auch die deutschen Daily-Soaps ziehen mit gut durchdachten homosexuellen Geschichten nach. Schade ist, dass es kaum Serien gibt, in denen ein Schwuler oder eine Lesbe der Hauptcharakter ist. Oft treten sie nur als klischeehafter Nebencharakter auf. Neben Brokeback Mountain oder Sommersturm setzen sich auch wenige Filme explizit mit dem Thema auseinander. Also insgesamt bietet dieses Thema viel Potenzial für Geschichten und da könnte man medial sicher mehr daraus machen.

Was waren die größten Probleme, die du bei der Arbeit am Film hattest?

Ganz klar die Terminkoordination der Mitwirkenden – ob vor oder hinter der Kamera. Ich hatte ein wahnsinnig tolles Team, aber alle an wenigen Tagen zusammen zu bekommen, war echt schwer. Eine Woche vor Drehbeginn hat mir eine Schauspielerin abgesagt, das strapaziert die Nerven schon. Aber letztendlich hat alles geklappt. Auch die Tatsache, dass ich ja keine Marken platzieren wollte oder keine normale Musik verwenden durfte, war eine Herausforderung.

Trotz dieser Probleme: Könntest du dir vorstellen, weiterhin Kurzfilme zu drehen?

Ja auf jeden Fall! Die nächsten Projekte sind auch schon in Planung. Diese Arbeit macht einfach wahnsinnig viel Spaß und es ist toll den Prozess zu beobachten, also wie sich eine grobe Idee immer weiterentwickelt bis man dann wirklich einen fertigen Film auf dem Bildschirm sieht. Also ich kann nur jedem, der sich für Film und Fernsehen interessiert, empfehlen, sowas selbst auszuprobieren, weil man durch die selbstständige Arbeit sehr viel lernen kann.

Wie man sich auf einen Filmdreh vorbereitet und was alles passieren kann, zeigt David Jetter in seinem Making of zu „It gets better“:

Foto: Saskia Heinzel

„It gets better“ – Ein studentischer Kurzfilm

von David Jetter (Film) und Alexander Karl (Text)

media-bubble.de hat es sich – neben medienkritischen Beiträgen – zur Aufgabe gemacht, studentenische Projekte zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten. Dazu gehört etwa der äußerst gelungene Film von David Jetter „It gets better! Homosexualität und christlicher Glaube“. Darin geht es um Samuel, der im Spannungsfeld zwischen Kirche, Dorfleben und Homosexualität nicht weiß, wie er sich richtig verhalten soll. Als seine christliche Freundin Magdalena ihn beim Küssen mit einem Mann entdeckt, eskaliert die Situation…

Der mediale „rosa Winkel“

von Alexander Karl

Alice Schwarzer und Stefan Niggemeier diskutieren: Dürfen Politiker und Prominente öffentlich geoutet werden? Diese Frage ploppt immer wieder in den Medien auf, meistens aber erst dann, wenn es bereits zu spät ist und Homosexuelle aus ihren Schränken gezerrt wurden – im Namen der Gleichstellung, wohlgemerkt. Was aber vergessen wird: Dieses unfreiwillige Outing kommt einem Stigma, eben einem medialen „rosa Winkel“, gleich und zeigt, was im Argen liegt.

Die Causa Altmaier

Am 15. Juli 2012 erschien in der BILD am Sonntag ein Interview mit dem deutschen Bundesumweltminister Peter Altmaier. Darin spricht er auch über sein Single-Dasein:

Ich bin ein sehr geselliger und kommunikativer Mensch. Doch der liebe Gott hat es so gefügt, dass ich unverheiratet und allein durchs Leben gehe. Deshalb kann in den Archiven auch nichts über eine Beziehung stehen. Ich hadere nicht mit meinem Schicksal. Wenn es anders wäre, wäre ich längst verheiratet oder in einer festen Beziehung.

Daraufhin veröffentlichte taz-Redakteur Jan Feddersen einen Text, in dem er die Frage aufwirft, ob Altmaier nun schwul sei: „Auch Bild am Sonntag hat sich nicht getraut, die direkte Frage zu formulieren: »Herr Minister, bei aller Liebe zu Gorleben und zur Endlagerfrage, aber: Sind Sie sch …?«“ Kaum waren Feddersens Worten in Umlauf, war Altmaier aus dem Schrank – herausgezogen von der taz, mit dem Stempel „schwul, aber er steht nicht dazu“ versehen. Ein medialer „rosa Winkel“ eben, ein Stigma und eine Kategorie, die Altmaier nur schwerlich loswerden wird. Es folgte von taz-Chefredakteurin Ines Pohl so etwas wie ein Rückzieher: Sie löschte den Artikel online und schrieb eine Entschuldigung:

… politisch wie moralisch ist die sexuelle Orientierung eines Menschen irrelevant. Sie ist Privatsache. Entsprechend sollte sich die taz weder an Zwangsoutings noch an Gerüchten über die sexuelle Orientierung beteiligen.

Eigentlich war es klar, dass solch eine Stellungnahme die Debatte um Altmaiers Sexualität noch zusätzlich befeuern und mit weitere (Pseudo-) Fragen hervorrufen würde. Dazu gehört eine (rechtlich wie ethisch) wichtige Frage: Dürfen die Medien Menschen outen? Dass sie es können, ist bekannt (media-bubble.de berichtete). Und so formieren sich im Netz derzeit zwei Lager: Jene, die eine Diskussion um Altmaiers Sexualität OK bis wichtig und richtig finden und solche, die für ein privates Privatleben eintreten.

Niggemeier vs. Schwarzer

Auf der einen Seite steht etwa Stefan Niggemeier, der sagt: „Ich weiß nicht, ob Peter Altmaier schwul ist. Aber ich finde es — anders als die Chefredakteurin der »taz« — legitim, darüber zu spekulieren.“ Wohlgemerkt ist Stefan Niggemeier nicht Redakteur bei taz oder BILD, sondern Deutschlands bekanntester Blogger, Mitbegründer des BILDblogs und Spiegel-Redakteur. Seine Argumentation zielt vor allem auf Altmaiers politisches Handeln ab: „Natürlich ist es politisch relevant, ob Peter Altmaier schwul ist, wenn Peter Altmaier im Parlament gegen die Gleichstellung von Schwulen stimmt. […] Es ist selbstverständlich eminent politisch, ob und wie schwule Politiker und Prominente zu ihrem Schwulsein stehen.“ Niggemeier schließt seinen Artikel mit folgender Überlegung:

Peter Altmaier ist entweder jemand, der glaubt, dass seine Homosexualität etwas ist, das er verschweigen muss. Oder er wird für schwul gehalten, obwohl er es gar nicht ist. Wenn er selbst nicht bereit ist, für Aufklärung zu sorgen, muss man wenigstens darüber diskutieren dürfen.

Ja, Niggemeier hat recht – und doch wieder nicht. Natürlich ist es ein schreckliches Zeichen, wenn homosexuelle Politiker gegen Rechte von Homosexuellen stimmen – wie erst Ende Juni, als die Eheöffnung für gleichgeschlechtliche Paare zur Abstimmung stand und kein Abgeordneter von Union und FDP sich zu einem „Ja“ durchringen konnte. Übrigens nicht einmal Guido Westerwelle, der bei der namentlichen Abstimmung keine Stimme abgab. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wenigestens die offen homosexuell Lebenden für ihre Rechte einstünden. Aber gibt es der Presse deshalb das Recht, über die sexuelle Orientierung von Politikern zu spekulieren?

Alice Schwarzer findet dies nicht. Sie sagt: „Jemand, der aufruft zum Zwangsouten, ignoriert nicht nur diese Realitäten, sondern pfeift auch auf die Menschlichkeit.“ Und dazu zählt sie auch Niggemeier, dessen Sexualität sie einerseits nicht interessiere, sie sich aber andererseits den Satz „Es heißt, er sei schwul“ nicht sparen kann. Für Schwarzer aber geht in der Altmaier-Diskussion vor allem um die Fragen, warum man Politiker zu einem Zwangsouting zwingen muss:

Wir sind also Lichtjahre entfernt von einer gelassenen und gesicherten Gleichstellung von Homo- und Heterosexualität. Wer hat da das Recht, Betroffene aufs Eis zu schicken! Es ist ausschließlich an den homosexuellen Frauen bzw. Männern selber, zu bestimmen, ob und wenn ja, wie sie ihre Homosexualität öffentlich machen. Alles andere kommt einer seelischen Vergewaltigung gleich.

Die gleiche Sache – andersrum

Liest man zwischen den Zeilen, wird eines klar: Stefan Niggemeier und Alice Schwarzer kämpfen an der gleichen Front. Sie fordern, das Homosexualität in der Gesellschaft nicht mehr als randständig, sondern als natürliche Realität betrachtet wird. Während Niggemeier eventuelle Zwangsoutings für die Sache in Kauf nimmt, wehrt Schwarzer diese ab, verteufelt sie. Was dadurch aber in der Debatte untergeht, sind die zentralen Fragen: In welcher Gesellschaft leben wir, in der Politiker und andere Prominente noch immer aufgrund ihrer Sexualität diffamiert werden? Warum sind es nicht viel öfter die Medien selbst, die für diese Gleichstellung eintreten und eben nicht nur Menschen aus den Schränken zerren? Diese Probleme sind letztlich hausgemacht: Meines Wissens hat sich Angela Merkel noch nie öffentlich für homosexuelle Rechte ausgesprochen, wie es etwa Obama getan hat. Meines Wissens gab es keinen Aufschrei in den Medien, als die Eheöffnung im Bundestag abgelehnt wurde. Meines Wissens hat noch keine Zeitung eine große Kampagne zum Thema homosexueller Akzeptanz gestartet, wie es einst der Stern bei den Abtreibungen tat.

Solange die Medien selbst Homosexualität nicht als gesellschaftlich relevantes Thema betrachten, werden sie weiterhin „rosa Winkel“ verteilen, die sie Prominenten – zu recht oder zu unrecht – anheftet. Die Medien selbst haben es in der Hand, wie Homosexuelle wahrgenommen werden. Wenn das Thema weiterhin marktschreierisch behandelt, Klischees bedient und Offenheit nur geheuchelt wird, werden weiterhin Einzelfälle unter dem Vorwand ihrer Bekanntheit an die Oberfläche gezerrt und mit einem medialen „rosa Winkel“ dekoriert.

 

Foto: flickr/unclefuz (CC BY-NC 2.0) , CDU/CSU-Bundestagsfraktion/Christian Doppelgatz

Teurer Datentransport

von Pascal Thiel

Es war ein Aufschrei der Computerfachwelt, der Presse, der Öffentlichkeit: Die Gema macht USB-Sticks und Speicherkarten teurer! Die Süddeutsche Zeitung skandierte sogar „Gema erhöht Speicher-Gebühren um 1850 Prozent“. Auch von den Branchenverbänden kam scharfe Kritik. Was war passiert?

Größere Datenträger und das liebe Geld

Mai 2012: In einer Erklärung gibt die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) bekannt, die Abgaben für urheberrechtlich geschützte Dateien bei USB-Sticks und Speicherkarten aller Art massiv zu erhöhen. Gab es zuletzt noch eine Pauschalabgabe pro Gerät von 0,10 €, zahlt man nun seit Beginn Juli diesen Jahres für USB-Sticks zwischen 0,91 € und 1,56 €, für Speicherkarten 0,91 € bis 1,95 € auf den Warenpreis obenauf. Somit steigt die Abgabe bei Speicherkarten mit einem Speichervolumen von über 4 GB um fast 2000 Prozent.

Doch wie kam es dazu? Die ursprüngliche Abgabe von 10 Cent habe nach Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs in den Jahren 2010 und 2011 nicht aufrechterhalten werden können, so die Gema. Somit habe man den 2010 geschlossenen Vertrag zwischen der ZPÜ und den Verbänden der Branche aufkündigen müssen. Da diese sich jedoch nicht an die neuen rechtlichen Gegebenheiten anpassen haben wollen, wurden sie im Prozess der Neuregelung ausgeschlossen. Den enormen Anstieg der ZPÜ-Abgaben rechtfertigt die Gema, eine der Gesellschafter der ZPÜ, mit immer gewaltigeren Speichervolumina und einer größeren Lebensdauer von Datenträgern: Während der Gesamtlebensdauer eines USB-Sticks würden „677 Musiktitel, 541 professionelle Fotografien, Bilder oder Kunstwerke, 93 Graphiken und 66 Teile aus Büchern“ vervielfältigt werden können. Die „betroffenen Rechteinhaber“ – Urheber, Künstler und Produzenten – müsse man angemessen vergüten und dabei stets die wirtschaftliche Angemessenheit im Blick haben, so die Gema in einer offiziellen Erklärung.

Widerstand

Erstmals wurde der Tarif ohne eine Absprache mit den Branchenverbänden festgelegt. Diese laufen nun Sturm. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) kritisiert die neue Regelung als ungerechtfertigt und unverhältnismäßig: „Das Nutzungsverhalten kann sich nicht einfach über Nacht ändern“, so Judith Steinbrecher, Bereichsleiterin Urheberrecht. In einer Pressemitteilung erklärt der Bitkom weiter, solche „Mondtarife“ seinen kein „fairer Interessenausgleich zwischen Verbrauchern, Rechteinhabern und Wirtschaft“. Man nehme in Kauf, dass viele Produkte bis zu einem Drittel teurer würden. Steinbrecher sieht hier das Gesetz zum Urheberrecht verletzt: „Paragraf 54a Absatz 4 schreibt ein angemessenes Verhältnis der Gebühr zum Preisniveau des Speichermediums vor.“ Dies sei jedoch mit den neuen Gebühren nicht mehr der Fall. Der Bitkom hat bereits angekündigt, rechtlich gegen den neuen ZPÜ-Tarif vorgehen zu wollen, der Informationskreis AufnahmeMedien (IM) befindet sich in einem laufenden Gerichtsverfahren.

Folgen

Tatsächlich hat die Anhebung der Tarifbeträge umfassende Konsequenzen. USB-Sticks und Speicherkarten aller Art werden allein rechnerisch um etwa 25 Prozent teurer. Offen bleibt, wie die Hersteller auf die Tarife reagieren. Am Ende muss wohl der Konsument, der Steuerzahler selbst, tiefer in die Tasche greifen. Zudem kann die Gebühr den Wirtschaftsstandort Deutschland potentiell beeinträchtigen, da es in vielen EU-Staaten keine bzw. keine solch hohe Gebühren gibt.

Offen ist auch, ob und wie gewährleistet werden soll, dass die Urheber die Abgabe auch wirklich erhalten. Ist dies nicht sichergestellt, so sind Zweifel an der Rechtmäßigkeit, der Sinnhaftigkeit, der Legitimation der Abgabe durchaus gerechtfertigt. Sicher ist: Von der ZPÜ-Gebühr profitieren im Endeffekt nur die Mitglieder der Gema. Besteht diese Mitgliedschaft nicht – was nicht selten der Fall ist – profitiert der Urheber nicht von der Gebühr. Dass der kleine Fotograf, dessen Bild ich mir via Google auf meinen USB-Stick gezogen habe, seinen Anteil der neuen Abgabe erhält, kann ich mir also nicht sicher sein.

Doch ein Speichermedium speichert nicht nur, wie von der ZPÜ intendiert, Kopien urheberrechtlich geschützter Dateien, sondern auch persönliche, private, eigens erstellte Dateien. Diese Art der Nutzung befreit nicht von der neuen Gebühr. Unabhängig davon, ob man nun veröffentlichte oder private Dateien auf seinen Datenträger lädt, zahlt man die Gebühr. Eine normativ bedenkliche Situation: Man muss für den privaten Transfer seiner eigenen Dateien bezahlen.

Doch die Kritik des Bitkom betrifft diese Problematik nicht. Im 2010 geschlossenen Vertrag genossen der Verband und seine Mitglieder das Privileg einer zusätzlich vergünstigten Gebühr von acht Cent. Dies ist nun nicht mehr der Fall. Verkörpert die Kritik an der neuen ZPÜ-Gebühr also eher den Groll des Verbands der GEMA gegenüber aufgrund des Verlusts der privilegierten Position? Die Antwort fällt schwer, jedoch konstituiert sich die Motivlage wohl eher aus einer Mischung von konsumentorientierten, selbstbezogenen und wirtschaftlichen Aspekten.

Nebenbei sei betont, dass nicht nur USB-Sticks und Speicherkarten von einer Gebührenerhöhung betroffen sind. Auch für externe Festplatten werde eine neue Gebühr gefordert, so Bitkom und IM, die bis zu neun Euro pro Stück betragen könnte. Für Handys betrugen die Gebühren bis 2011 mit Touchscreen 11, ohne Touchscreen 4 Euro. Im Juli 2011 wurden sie rückwirkend für Handys mit Touchscreen auf 36 Euro (mit einer Speicherkapazität ab acht GB) und 16 Euro (mit einer Speicherkapazität unter acht GB) bzw. für herkömmliche Handys auf 12 Euro erhöht.

Somit müssen sich die Konsumenten auf lange Sicht wohl auf steigende Preise im Elektroniksektor einstellen.

Fotos: flickr/joshlowensohn (CC BY-NC-ND 2.0), flickr/willispaetzel (CC BY-NC-SA 2.0)

 

Bei Märchen gibt es kein Copy-Paste

von Alexander Karl

Professor Dr. Susanne Marschall ist nicht nur Expertin für Filme und Serien, sondern auch für Mythen und Märchen. Sie selbst ist ein großer Fan von Jean Cocteaus Die Schöne und das Biest. Mit media-bubble.de sprach sie über den Subtext in Märchen, die Rückbesinnung auf die Düsternis und das Frauenbild in Twilight.

media-bubble.de: Frau Marschall, sind Märchen Kinderkram?

Susanne Marschall: Nein, ganz im Gegenteil. Zwar wurden die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm überwiegend als Kinderliteratur rezipiert, doch wenn man genauer hinsieht, entdeckt man viele „erwachsene“ Themen und zwar gerade in den bekannten Märchenstoffen. Tod, Einsamkeit, Ausgrenzung und schließlich Sexualität sind wichtige Themen des Märchens.

Wo denn zum Beispiel?

Etwa in Rotkäppchen: Die Begegnung mit dem Wolf wurde häufig als sexuelle Initiation interpretiert. Aber auch das Abschneiden der Ferse bei Aschenputtel kann als pervertierte Form der Sexualität verstanden werden. Viele Märchen sind durch solche Subtexte geprägt. Zum Beispiel das Leitmotiv der Verwandlung – etwa vom Mensch zum Wolf – lässt sich als Metapher für die wilde Seite der menschlichen Existenz verstehen. Symbolisch werden Tiere mit unkontrollierten Trieben in Verbindung gebracht, wobei dies natürlich nur die menschliche Sicht der Dinge ist.

Die Gebrüder Grimm sind in Deutschland die bekanntesten Märchenerzähler, obwohl ihre Werke vom Anfang des 19. Jahrhunderts stammen. Woher kommt das?

Die Sammlung und Bearbeitung von oral tradierten Märchen durch die Gebrüder Grimm im frühen 19. Jahrhundert begründete die wissenschaftliche Märchenkunde. Das war ein immenses Projekt und hat dazu geführt, dass in der Folge ein riesiger Fundus an Stoffen gedruckt zur Verfügung stand. Dazu kamen dann zum Beispiel noch die orientalischen Märchen usw. Es warteten plötzlich so viele Plots auf weitere künstlerische Auseinandersetzungen, dass es wahrscheinlich sehr schwer war und ist, etwas grundsätzlich Neues zu erfinden.

Auch die Gebrüder Grimm haben bekannte Erzählungen adaptiert und teilweise verändert. Begann die Copy-Paste-Kultur dann nicht schon vor dem Internetzeitalter?

Nein, bei Märchen würde ich das nicht Copy-Paste nennen, sondern eine „Arbeit am Märchen“ in Anlehnung an Hans Blumenbergs großartiges Buch „Arbeit am Mythos“. Blumenberg stellt die These auf, dass Menschen Mythen brauchen, um ihre Erfahrungen mit der oft unverständlichen Umwelt zu verarbeiten. Mythen sind für Blumenberg Geschichten mit einem starken narrativen Kern und vielfältigen Variationsmöglichkeiten. Sie sind dazu da, weiter erzählt, verändert und neu gelesen zu werden. Ob man das nun im Buch, auf der Theaterbühne, im Film oder sogar im Comic tut, ist in diesem Kontext erst einmal zweitrangig. Wichtig ist die Offenheit des mythischen bzw. des märchenhaften Textes für das Neue, also auch für die neuen Themen der Gegenwart. Exemplarisch kann man dies am Mythos des Prometheus sehen, der den Menschen erschaffen hat, und an Pygmalion, der sich eine künstliche Frau gebastelt hat. Aus diesen griechischen Sagen gingen romantische Schauergeschichten wie Mary Shelleys Frankenstein und E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann hervor. Das Kino machte den Cyborg, den Maschinenmenschen, zur populären Denkfigur, die sich mit jeder technischen Innovation verbinden lässt.

Gilt das dann auch für Märchen?

Ja, auch Märchen haben einen narrativen Kern. Der Mensch arbeitet an seinen Märchen, um mit den Fragen, die er für sich nicht beantworten kann, fertig zu werden. Er entmachtet sozusagen die Alltagserfahrung, indem er sie in Erzählungen verpackt – und er personalisiert tradierte Stoffe durch Abwandlungen. Auch bei Märchen findet sich diese Dynamik zwischen symbolischen Kern und Variation. Darum sind sie wie die Mythen unsterblich.

Das Düstere gehört zum Märchen

In diesem Jahr erschien der Film Snow White and the Huntsman mit Charlize Theron und Kirsten Stewart, der eine düsterte Version der Geschichte von Schneewittchen erzählt. Ist das ein Beispiel für die Rückbesinnung auf die Ursprünge der Märchen?

Das Düstere gehört zum Märchen und insofern ist das wirklich eine Rückbesinnung. Schneewittchen ist dafür ein gutes Beispiel: Aus Eifersucht auf Schneewittchens Schönheit trachtet die Stiefmutter schon dem kleinen Mädchen nach dem Leben. Das ist eine sehr brutale Geschichte. In der Pädagogik wurde und wird diskutiert, ob Märchen überhaupt für Kinder tauglich sind, weil sie oft so abgründig sind.

Gibt es auch bei Märchen einen idealen Aufbau?

Ja, ein Märchen fängt mit einer Formel an und endet auch so. „Es war einmal … und wenn sie nicht gestorben sind…“ Märchen und Mythen folgen festen Mustern, die vor allem für die mündliche Tradierung wichtig sind: Dramaturgie hilft der Erinnerung. Die Geschichten brauchten den festen Rahmen, damit man sie sich merken konnte. Zum Märchen gehören aber auch Motive wie Verwandlungen oder die Reise der Figuren ins Ungewisse. Überhaupt sind Landschaften wichtig. „Das kalte Herz“ des schwäbischen Romantikers Wilhelm Hauff – er hat übrigens in Tübingen studiert – ist ohne seinen Ort, den Schwarzwald, nicht denkbar. In diesem dunklen, geheimnisvollen Wald können ein Glasmännlein und ein Holländer-Michel ihr Unwesen treiben – das kann man sich gut vorstellen.

Wichtig für Märchen sind auch die Antagonisten. Bei Schneewittchen, aber auch bei Hänsel und Gretel, ist es die böse Stiefmutter. Ist es Zufall, dass es oft Frauen sind?

Es sind ja nicht immer Frauen. Aber die Thematisierung der bösen Stiefmutter spielt mit Sicherheit auch auf früher existierende familiäre Problemfelder an, zu Zeiten, als der Blutsverwandtschaft ein großes Gewicht gegeben wurde. Heute leben wir zum Glück in diesem Sinne freier, unsere Vorstellung von Familie hat sich stark gewandelt. Märchen wurden und werden durch den gesellschaftlichen und kulturellen Wandel geprägt. Darum ist ein Märchenfilm wie der aktuelle Blockbuster Spieglein, Spieglein, bei dem der Inder Tarsem Singh Regie geführt hat, besonders interessant. Das Märchen wird global und stilistisch hybrid.

Das Wiki „TV Tropes“ nennt die Rückbesinnung auf die düsteren Wurzeln „Grimmification“. Wie sieht die Wissenschaft das? Gibt es einen Trend?

Es gibt sicher diesen Trend, aber auch Vorreiter der „Grimmification“. Etwa die Rotkäppchen-Adaption Die Zeit der Wölfe von Neil Jordan aus dem Jahr 1984, der das Märchen als böses Pubertätsdrama inszeniert und fast wie ein Horrorfilm daherkommt. Generell aber lässt sich ein zunehmendes Interesse der Filmemacher an Märchenstoffen beobachten.

Woran liegt das?

Das liegt vielleicht an dem Fantasy-Boom der letzten Jahre, dem keine wirklich großen Würfe in den Dimensionen von Herr der Ringe und Harry Potter mehr gelingen. Von Fantasy zum Märchen ist es dann filmisch oft nur ein Katzensprung, weil viele Filme das in beiden Genres beliebte Spektakel in den Mittelpunkt stellen. Eigentlich unterscheiden sich Fantasy und Märchen nämlich deutlich. Aber Tricks, groteske Masken und opulente Kostüme passen zu beiden. Twilight als hybride romantische Vampirsoap steigert diesen Attraktivitätsgrad des Plots sogar noch durch ein zweites Monster, die Werwölfe. Das ist eine klare Tendenz unseres globalen Mainstream-Films: Aus der vollen Schatztruhe der Märchen und Mythen werden narrative Elemente und Bausteine kunterbunt gemischt und zu einem Mega-Fantasy-Märchen-Event verschmolzen.

Der Reiz an Vampiren: Angst vorm Tod und Sehnsucht vor Unsterblichkeit

Auch im TV wird derzeit gerne mit Übersinnlichem gearbeitet: Vampire Diaries, True Blood oder auch Grimm sind Beispiele dafür. Kommt es bald zu einer Überdosis am Übersinnlichen?

Gefährlich und langweilig wird es dann, wenn die Neubelebung eines Stoffs nicht auf einer originellen Idee beruht. Wenn es nur noch um die Schauwerte fantastischer Welten und nicht mehr um Inhalte geht, sind die Ergebnisse traurig. Ein positives Beispiel ist die Serie True Blood: Die Welt wird von Vampiren bevölkert, die sich zum großen Teil in die menschliche Gemeinschaft integrieren wollen, sie trinken sogar nur noch künstliches Blut. Dennoch werden die Vampire ausgegrenzt und verachtet. True Blood handelt von Rassismus und zieht damit einen Subtext des Vampirmythos ans Licht, der zwar immer schon da war, aber selten so stark betont wurde.

Aber warum interessiert sich der Mensch für Werwölfe oder Vampire? Neigt er dazu, an das Übersinnliche zu glauben?

Eine allgemein gültige Antwort gibt es da wohl nicht. Doch eines sticht hervor. Der Vampirmythos bringt die menschliche Angst vor dem Tod und zugleich die Sehnsucht nach Unsterblichkeit zum Ausdruck. Vor der Unsterblichkeit haben wir aber eigentlich auch alle Angst. Und darum ist die unsterbliche Figur des Vampirs so ambivalent. Einerseits faszinierend, andererseits abschreckend. Seltsam ist, dass diese mythische Horrorgestalt heutzutage ein echter Trendsetter ist.

In Twilight erhalten Vampire ein neues Gewand: Sie glitzern in der Sonne und können Vegetarier werden. Ein gutes Beispiel für die Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten?

Absolut! Die Frage muss aber immer sein: Was wird damit erzählt? Welcher Funktion dient es? Und dort sticht Twilight heraus: Twilight träumt von einer elitären Welt der vampirischen Übermenschen, die schön und makellos sind. Ewige Gewinner, die in die Schule gehen und in jeder Klassenarbeit triumphieren, immer sexy sind und natürlich super cool. Die Filme sind ideologisch äußerst fragwürdig, aber sehr populär.

Twilight zeigt ja auch ein interessantes Frauenbild.

Interessant? Nein, anachronistisch! Aber das ist nichts Neues bei Vampirgeschichten, in denen Frauen meist als passives Opfer inszeniert werden, die von einem männlichen Blutsauger in Besitz genommen werden. Und doch gab es sogar schon im 19. Jahrhundert Gegenentwürfe, zum Beispiel in der Vampirgeschichte Camilla von Sheridan Le Fanu, die ziemlich deutlich von lesbischer Vampirliebe handelt. Um zum Schluss auf das Märchen zurückzukommen: Dessen Heldinnen sind oft wehrhafter als die weiblichen Figuren in den Horrorfilmen. Schneewittchen, Aschenputtel, Rotkäppchen und auch Schneeweißchen und Rosenrot rebellieren – und sind erfolgreich damit.

Foto: Pascal Thiel; flickr/Patty Maher (CC BY-ND 2.0), flickr/drurydrama (Len Radin) (CC BY-NC-SA 2.0)

Ein Jahr media-bubble.de – Was kommt jetzt?

von der Redaktion

Ein spannendes und erfolgreiches Jahr liegt hinter uns. Innerhalb kürzester Zeit wuchs eine siebenköpfige Redaktion heran, die den medienkritischen Blog media-bubble.de mittlerweile betreut und mit Leben füllt. Doch was wünschen sich die Redakteure für das zweite Jahr? Im Folgenden haben wir unsere Gedanken formuliert.

 

Nicolai Busch

„Ich wünsche mir, dass media-bubble.de noch größer, bekannter und professioneller wird. Ich wünsche mir einen Blog, der sich noch deutlicher abhebt von altbekannten Formaten, um hierdurch deutliche Zeichen zu setzen.“

Sanja Döttling

„Ich wünsche mir, dass media-bubble.de in Zukunft zu einem integrierten Teil der Universität Tübingen wird, ein Sprachrohr für das medienwissenschaftliche Institut. Zukünftige und eingeschriebene Studenten sollen durch media-bubble.de noch besser über Inhalte des Studiums informiert werden. Diese sollten nicht allein, sondern auch in Bezug zu aktuellen Medienereignissen stehen. Aber auch als Teil des Studiums soll media-bubble.de noch mehr verankert werden: Wer will, soll hier die Möglichkeit haben, Ergebnisse seiner Projektarbeit, seiner Hausarbeiten oder der Seminare vorzustellen.“

Sandra Fuhrmann

„Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir es schaffen, die Vielseitigkeit innerhalb unseres Redaktionsteams, kombiniert mit den vielen Möglichkeiten, die uns unser Online-Blog bietet, zu nutzen, um auch im kommenden Jahr viele neue kreative Ideen und Projekte umzusetzen.“

Alexander Karl

„Ich wünsche mir, dass die Filmindustrie endlich versteht, wie man in Zeiten des Internets Filme vermarktet – und sie zum Kinostart legal online anbietet. Und für media-bubble.de? Natürlich nur das Beste – und eine weiterhin gute und harmonische Redaktion.“

Sebastian Luther

„Ich wünsche mir für’s nächste Jahr media-bubble.de einen nahtlosen Anschluss an unsere Erfolgsgeschichte.“

Sebastian Seefeldt

„Ich erhoffe mir ein Ende der Akronymflut. Langsam sollten die Regierungen verstanden haben, dass SOPA, PIPA, ACTA und CETA nicht auf Zustimmung stoßen werden. Nicht solange sie die Freiheit im Netz gefährden. Ich erwarte von der Regierung ein Einlenken: Dieses „Internet“ muss endlich den Rang im politischen Diskurs einnehmen, den es verdient hat. Netzneutralität und Freiheit im Internet auf die Agenda – ACTA und Co. ad acta.“

Pascal Thiel

„Für das zweite Jahr media-bubble.de erhoffe ich mir eine Erweiterung unserer Redaktion zum kommenden Semester. Neue, frische Autoren, die das hohe Niveau des Blogs weiterhin halten können. Außerdem neue, interessante Themen, sodass die Erfolgsgeschichte media-bubble.de noch lange fortgeschrieben werden kann.“

Foto: flickr/Stefan Baudy (CC BY 2.0)

Making Of – Bis die Blase platzt!

von der Redaktion

Erinnert ihr euch noch an unsere Spots zum Thema „Bis die Blase platzt“? Dazu gibt es natürlich auch ein Making Of, welches wir euch nicht vorenthalten wollen:

Die nicht so ganz ernst gemeinten Interviews mit den Redakteuren von media-bubble.de, die sich als Schauspieler versucht haben:

Und hier noch einmal einer der drei fertigen Spots: