„Es kommt immer ein bisschen unerwartet“
Ein Portrait über Amelie Behringer
Von Katharina Sauer
An einem Freitagabend treffe ich Amelie online zu unserem Gespräch. Sie hat gerade erst Feierabend gemacht und begrüßt mich herzlich mit einem Lächeln im Gesicht.
Amelie hat letztes Jahr ihren Master in Medienwissenschaft abgeschlossen und ist seit August 2021 als Junior Product & Client Manager bei der Digitalagentur SinnerSchrader in München tätig. Sie erzählt mir, dass ihr das Studium in Tübingen vor allem deswegen gefallen hat, weil sie sich selbst herausfordern wollte, sich auch im wissenschaftlichen Bereich zurechtzufinden: Ihren Bachelor hat sie davor an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt in Medien-management gemacht. Als ich sie frage, was ihr aus ihrem Master besonders im Gedächtnis geblieben ist, sagt sie, das sei das Projektmanagement für eine Messe. Organisieren, kommunizieren und die Schnüre zusammenführen – diese Stärken ziehen sich durch Amelies gesamten Werdegang und ich merke, wie sehr ihr diese Tätigkeiten Spaß machen. Amelie probiert gerne selbst aus und sagt über sich:
„Ich bin voll der praktische Typ. Ich mache Fehler gerne selbst. Klar, kann ich sie vermeiden, wenn sie mir jemand davor sagt, aber ich lerne in der Praxis viel, viel schneller.“
Diesen Praxisbezug schätzt Amelie auch an ihrem Job besonders. Dort fungiert sie als Schnittstelle zwischen Program-mierer*innen und Designer*innen und liebt die Flexibilität, Agilität und Heraus-forderungen, die ihr dieser Job bietet. Zu ihren Aufgaben gehören, Apps für Kund*innen zu konzipieren. Zu einer solchen Konzeption gehören auch qualitative Umfragen, um herauszu- finden, was Nutzer*innen wichtig ist und was sie sich wünschen. Nur mit diesem Wissen kann eine optimale Customer Experience ermöglicht werden. Amelies aktuelles Projekt ist ihr erstes Projekt, das sie seit September 2021 mitbetreut. Auf die Frage, was ihr in ihrem Job am wichtigsten ist, antwortet Amelie:
„Mir war und ist immer wichtig, dass ich mich weiterentwickeln kann. Nur weil ich wissenschaftlich und Uni-technisch für mich das Volle erreicht hab‘, wollte ich danach immer noch weiter lernen und mich weiterentwickeln.“
Genau diese Möglichkeit bietet Amelies Arbeitgeber, weswegen es für sie ein perfect match ist. Den Antrieb sich stetig weiterzuentwickeln und zu lernen, erkennt man an Amelies Lebenslauf. Durch ihre Ausbildung, ihren Bachelor, diverse Praktika und ihren Master konnte sie herausfinden, welche Richtung für sie die richtige ist. Eine Zeit lang wollte sie in das Berufsfeld Film: Durch ihr Pflichtpraktikum hat sie gemerkt, dass ihr dieses Feld viel Spaß macht, für sie jedoch die hohe Flexibilität und Unplanbarkeit auf lange Sicht nicht das richtige wären. Mehr und mehr ging es für Amelie danach in Richtung Marketing und so landete sie in ihrem jetzigen Job. Die klassischen Berufsfelder wie PR und Journalismus kamen für sie nie wirklich in Frage, denn Amelie sagt:
„Ich will viel agiler, schneller und flinker sein“ und genau deswegen fühlt sie sich in dem großen, schnelllebigen Marketing-feld so wohl. Durch eigene Erfahrungen und die Erzählungen von anderen, berichtet sie mir, hat sich ihr Wunsch-Berufsfeld immer weiter heraus-kristallisiert. Ursprünglich hatte sie sich nach ihrem Master in einer Werbeagentur gesehen und erst nach einigen Jahren geplant, in ein größeres Unternehmen zu wechseln. Jedoch passte es in ihrem Bewerbungsgespräch menschlich auf Anhieb, sodass Amelie hoffte, den Job zu bekommen, auch wenn sie mit einigen der Aufgaben noch nicht vertraut war. Wie wir sehen, hat es funktioniert und an Amelies Beispiel ist sichtbar, dass oft der Wille und die Bereitschaft zu lernen wertvoller sein kann, als eine Stellenausschreibung zum Zeitpunkt der Bewerbung schon perfekt erfüllen.
Amelies Tipps für MeWis und den Berufseinstieg:
- Vertraut auf eure Stärken und bleibt offen für Neues! Ansonsten verwehrt man sich möglicher-weise voreilig eine gute Chance.
- Fehler zu machen ist wichtig! So kann man aus ihnen lernen und sich Schritt für Schritt weiter-entwickeln.
- Baut euch ein Netzwerk auf! In Verbindung mit anderen Personen aus der Branche zu sein, ist immer von Vorteil. Wer weiß, ob sich die Wege irgendwann als Kund*in oder Kolleg*in wieder kreuzen.
- Habt Geduld! Lasst euch von Absagen nicht demotivieren. Mit etwas Geduld öffnet sich meistens schneller eine neue Tür, als man denkt.