2016 – Satire, Comics und totes Fernsehen?

Von den Media Bubble Redakteur*innen

Media Bubble wird 9 Jahre alt! Unsere Redakteur*innen haben sich für dieses Event ihre Highlights aus den Beiträgen der letzten Jahre herausgesucht – und dabei sieht man deutlich: Viele Themen sind auch heute noch sehr aktuell! Im Folgenden erfahrt ihr von uns, was im Jahr 2016 in der Welt und auf unserem Blog so los war…

Das Jahr 2016 war, wenn es nach den weltweiten Ereignissen geht, eher ein trauriges Jahr: die Terroranschläge in Brüssel, Nizza und Berlin, Brexit und dann auch noch die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA. Unsere damaligen Autoren haben sich – vielleicht auch wegen den weltweiten Ereignissen – viel mit Humor auseinandergesetzt. Sonja Sartor stellte beispielsweise französische Webtrends vor, die beweisen: unsere Nachbarn lachen auch gerne über sich selbst. Gelacht haben viele von sicher schon über Comics – meist in analoger Form. Doch die Comic-Welt muss sich umorientieren und ihr Angebot digital veröffentlicht. Das darüber viel diskutiert wird ist verständlich. Inwiefern erläutert Marius Lang in seinem Beitrag.

Und unsere Redakteure heute, welcher Artikel hat ihnen am besten gefallen? Laura Scherer findet den Artikel über die Macht der sozialen Netzwerke heute immer noch aktuell. Lara Proß fragt sich, wie es Charlie Hebdo- dem franzözischen Satiremagazin heute geht. Lest es nach in ihrem Kommentar.

 

Der digitale Pranger

Die Formierung eines digitalen Mobs müssen nicht nur Privatpersonen erfahren. Foto: Flickr.com /Delete

In ihrem Artikel „Slut-Shaming: Wenn sich der Mob zur Moralpolizei erheb“ thematisiert Lara Luttenschlager die Machtwellen sozialer Netzwerke. Der 2016 erschienene Artikel zeichnet die Geschichte der Australierin Olivia Melville nach, deren Tinder Profil von einem Nutzer als zu vulgär empfunden, gescreenshotet und auf Facebook veröffentlicht wurde. Das Profil fanden andere Nutzer*innen ebenfalls zu anrüchig und so waren unter dem Post bald Kommentare zu lesen wie „It’s people like you who make it clear women should never have been given rights“.  Olivias Name steht auch heute noch mit diesem Vorfall in Verbindung – denn das Internet vergisst nicht. Mit ihrem Artikel macht Lara auf das Phänomen der Internet-Moralpolizei, dem digitalen Anprangern und die Folgen für betroffene Personen aufmerksam.

Die Formierung eines digitalen Mobs müssen nicht nur Privatpersonen erfahren. Das Phänomen konnte aktuell beim diesjährige Bachelor Sebastian Preuss beobachtet werden. Eine regelrechte Welle des Hasses fand sich schon vor und besonders auch nach der Ausstrahlung des Reality TV-Formats auf seinen Social-Media-Kanälen wieder. Er wurde als Tierquäler und Frauenbelästiger beschimpft. In den Köpfen der Fernsehzuschauer*innen wird er wohl für immer als der Bachelor, der einen Mann mit einem Schwan verprügelt haben soll, abgespeichert sein. Die Folgen: Werbepartner kündigen ihm die Verträge, seine Karriere erleidet einen tiefen Einschnitt.

Laras Artikel war in den Jahren nach der Veröffentlichung und wird auch in Zukunft noch sehr aktuell sein – gerade auch dann, wenn es um die Frage der rechtlichen Verfolgung derartiger Vorfälle geht.

-Laura Scherer-

„Frankreich bleibt Charlie“ – oder doch nicht mehr?

Wie sieht es heute mit CHarlie Hebdo aus? Foto: Privat

Als ich auf den Artikel „Frankreich bleibt Charlie“ vom 17.06.2016 gestoßen bin, war mein erster Gedanke: „Ahh, da war ja was…“: Vor mehr als 5 Jahren wurde auf die Redaktion des französischen Satireblatts Charlie Hebdo ein terroristischer Anschlag verübt, ein Anschlag auf Meinungs- und Satirefreiheit, die damals wie heute einen wichtigen Grundpfeiler der Demokratie darstellen.
Charlie Hebdo wurde dadurch vom „kleinen Käseblatt“ zur weltweit bekannten Zeitung – und ich habe mich gefragt, wie es heute um sie steht. Leider nicht allzu gut: Die Redaktionsmitglieder sind schon 2015 in einen Streit über die Verwendung der Spendengelder geraten und die Verkaufszahlen sind Anfang 2020 fast wieder auf das Niveau vor dem Anschlag gesunken.
Bleibt zu hoffen, dass die Redaktion sich wieder zusammenrauft – denn im September beginnt der Gerichtsprozess gegen die mutmaßlichen Komplizen der Attentäter und im November feiert Charlie Hebdo sein 50. Jubiläum.

-Lara Proß-

Mehr Artikel?!

Mehr Artikel aus dem Jahr 2016 findet ihr auf Media Bubble. Ihr erfahrt unter anderem, etwas über die Folgen der Vernetzung. Passend zur Urlaubszeit erfahrt ihr im Artikel Onlinebuchung statt Reisebüros, ob Urlaubsbuchungen im Internet tatsächlich billiger sind.

Auch für das Jahr 2017 haben sich unsere Redakteur*innen ihre Lieblingsartikel ausgesucht: Lösungsansätze für die Krise des Journalismus beschäftigt unserer Redakteurin Lisa. Ist das Fernsehen (wirklich) tot – dieser Artikel hat Verena besonders interessiert. Warum? Lest nach auf unserem Blog!

Welche Artikel fandet ihr besonders spannend? Schreibt uns einen Kommentar 🙂