Fans & Fiktionen – Ein Treffen unter Fans

von Sanja Döttling

Das Internet bietet mit seinen zahlreichen Vernetzungsmöglichkeiten alles, was das Fan-Herz begehrt. Moment mal – wirklich alles? Denn hin und wieder brechen auch noch die Digital Natives zu realen Treffen mit gleichgesinnten Fans auf. media-bubble.de ist live dabei – Auf der „Queer as Folk“-Convention in Köln!


Sieben Jahre ist es her, seit die letzte Folge der amerikanisch-kanadischen Serie „Queer as Folk“ ausgestrahlt wurde. Die Serie drehte sich um das Leben und Lieben einer homosexuellen Clique in Pittsburgh. Das Remake der englischen Serie war schnell erfolgreicher als das Original und wurde fünf Jahre lang ausgestrahlt. Die Serie bekam gemischte Kritik: Auf der einen Seite lobten viele die Serie als die erste mit schwul-lesbischen Lebensgefühl, andere sehen die klischeehafte Darstellung der schwulen Feier-Mentalität und die Übertragung von heterosexuellen Männer- und Frauenrollen auf homosexuelle Beziehungen kritisch.

Trotz allem ist „Queer as Folk“ ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. Es ist die erste Serie, die fast den gesamten Hauptcast aus homosexuellen Charakteren aufstellt. Sie beschäftigt sich auch mit sozial relevanten Themen wie Homophobie, HIV und AIDS, Coming-Out, und Regenbogenfamilien.

 

Doch die fünf Staffeln der Serie sind den Fans nicht genug: Nächstes Wochenende startet in Köln die „Rise’n Shine“-Convention zur Serie. Es werden sich aber nicht nur Fans aus Deutschland  im Maritim-Hotel treffen, auch die Schauspieler werden kommen. Dabei hält sich die Veranstaltung auch an den zweigeteilten Grundton der Serie. Zum einen wird gefeiert, es gibt Autogramme, Fotogelegenheiten und Q&As (Fragerunden) mit den Stars. Auf der anderen Seite wird „Rise’n Shine“ auch einen ernsteren Unterton haben. Wie in der Serie werden Themen wie Mobbing, der Umgang mit Vorurteilen und Homophobie aufgegriffen.

Unter Gleichgesinnten

Zu den Teilnehmern der Convention gehört auch Faina. Sie geht in Lingen zur Schule und hat von der Convention über die Social Network-Plattform vk.com erfahren. Sie ist seit über einem Jahr Fan der Serie Queer as Folk. „Es ist einfach so mitreißend, man ist da irgendwie mittendrin vom Anfang an.“ Es ist die erste Serie, die sie sich durchgängig anschaute. „Hier sind die Story und die Charaktere ein Meisterwerk an sich. Außerdem ist die Serie doch recht ungewöhnlich und sehr spannend“, sagt sie.

Auf der Convention hat man die einzigartige Möglichkeit, die Schauspieler und Idole einmal hautnah zu erleben. Das hat natürlich auch seinen Preis: 200 Euro kostet eine der billigsten Varianten für zwei Tage, mit einem Schauspielerfoto. Wer zusätzlich noch Autogramme von den Schauspielern oder eine Partynacht mitbuchen will, zahlt extra.  Für 850 Euro gibt’s die Luxusvariante mit allen erdenklichen Vorteilen.

Viel Geld, auch für die Schülerin Faina. „Tja,und die Frage mit dem Preis ist schon etwas ’schmerzhaft'“, sagt sie, „aber dafür ist es einmalig und Köln ist ja so nah. Ich meine, die hätten die Convention auch gut in Los Angeles veranstalten können. Und da sie hier ist, möchte ich schon dabei sein.“

Auf welchen Teil der Veranstaltung sie sich am meisten freut? „Ich glaube, das Orga-Team hat seine Arbeit so gut geleistet, dass man sich auf die Con als Ganzes freuen kann. Und ein Stück weit lassen wir uns ja auch gern überraschen!“ sagt sie.

Zusammen Fan sein

Conventions haben seit jeher einen sozialen Faktor. Sie bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Fans auszutauschen und Ansichten zu teilen. Seit der ersten „World Science-Fiction Convention“ 1939 sind solche Treffen fester Bestandteil der Fan-Communities. In den 60er Jahren kamen die ersten Star Trek Conventions hinzu, heute gibt des die Treffen zu allen Filmen und Serien, wie zum Beispiel My little Pony und Doctor Who.

Auch für Faina wird nächstes Wochenende das Treffen mit Gleichgesinnten eine Rolle spielen. „Man lernt ja auch neue Leute kennen durch so was, das ist ja auch nicht gerade unwichtig“, sagt sie. Faina wird alleine zur Convention gehen – es dort aber nicht lange bleiben. Sie sagt: „Wir haben vor, uns als russische Gruppe irgendwo zu treffen und dann gemeinsam unterwegs zu sein, aber ich weiß nicht so genau inwieweit das bei der Menge an Leuten umsetzbar sein wird.“

Was sonst noch auf der Rise’n Shine-Convention in Köln passieren wird, erfahrt ihr live ab Donnerstag hier auf media-bubble.de!

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