Daddy’s Home – Ein Vater zu viel
Von Maya Morlock
In der Komödie „Daddy´s Home – ein Vater zu viel“, von Sean Anders und John Morris, bekriegen sich biologischer Vater und Stiefvater. Ab dem 21.01.2015 sind die Hollywoodlieblinge Mark Wahlberg und Will Ferrell auf der Kinoleinwand zu sehen, ein Spaß für Groß und Klein.
Stereotyp: Loser
Brad (Will Ferrell) möchte nur schnell Dustys (Mark Wahlberg) monströses Motorrad aus der Einfahrt fahren. Hatte er doch dummerweise am Abend zuvor damit geprahlt, er sei in seiner Jugend nur zu gerne mit den schnellen Maschinen in der Gegend herumgeheizt. Das Motorrad macht höllische Geräusche, als Brad sie startet, sodass seine Frau Sarah (Linda Cardellini)und die beiden Stiefkinder sorgenvoll aus dem Haus stürmen. Keiner traut Brad den Umgang zu, was ihn nur noch mehr anspornt. Und zack legt Brad einen hollywoodreifen Hochstart hin und rast nur auf dem Hinterrad in der Gartenanlage umher. Beinahe hätte er seine Familie dem Erdboden gleichgemacht, hätte Dusty sich nicht heldenhaft und ohne Shirt gerettet. Unkontrolliert saust das Höllengefährt über die Veranda direkt ins Haus – es poltert, knallt und kracht. Zuletzt stürzt das Motorrad herrenlos aus einem Fenster im Obergeschoss, um direkt auf Brads Familienauto zu landen und eine unweigerlich riesige Delle zu hinterlassen. Das Motorrad hat keinen Kratzer, doch wie sieht es mit dem enthusiastischen Brad aus?
Vater ist nicht gleich Vater
Ganz richtig erkennt der unfreiwillig sterilisierte Brad (Will Ferrell), dass es einen entscheidenden Unterschied zwischen dem biologischen Erzeuger und einem echten Vater gibt, der immer für die Kinder da ist. Brad ist nicht cool, nicht hip und auch nicht besonders attraktiv. Trotzdem hätte er es fast geschafft, dass ihn seine Stiefkinder als neuen Vater akzeptieren, weil er die volle Verantwortung übernimmt und bei jeglichen Schulaktivitäten (Coach des Schulteams) komplett in seiner Vaterrolle aufblüht. Zu dumm, dass der durchtrainierte und biologische Vater der Stiefkinder Dusty (Mark Wahlberg) zu Besuch ist und vor hat seine Familie zurückzugewinnen. Mit Charme, Talent, Geld und Muskeln zieht Dusty alle Register. Gewinnt der verantwortungsbewusste oder der coole und risikofreudige Vater?
Lustig unter Vorbehalt
Auch diese Komödie funktioniert nach dem Schema F: Am Anfang steht die heile Welt, die von einem Störfaktor unterbrochen wird. Es folgt eine komödiantische Auseinandersetzung, bei der das Ende offensichtlich ist. Außerdem werden die berühmt berüchtigten Stereotype eingesetzt und vollends ausgeschöpft: der unbeholfene und naive Gutmensch, der gegen den supercoolen und beinharten Macho nahezu mickrig erscheint. Überraschungen dürfen kaum erwartet werden, außerdem ist davon abzuraten, sich den Trailer anzusehen, da dieser durch die Bank weg die besten Szenen verrät. Wenn man es schafft, seinen Anspruch an eine gute Geschichte vor dem Kino zu parken, hat dieser Film dennoch ein hohes Unterhaltungspotenzial und ist sicherlich auch für Kinder lustig und sehenswert. Den Zuschauer erwarten überzogene, aber durchaus amüsante Streitigkeiten und Stunts der Hauptdarsteller, eine kitschige Schlusswendung, Mark Wahlberg zu 70 Prozent oben ohne und einen abscheulich komischen Köter. Für einen anspruchslosen Kinospaß wirklich geeignet – für mehr jedoch nicht.
Fotos: ©2015 PARAMOUNT PICTURES