2011 Media Bubble

2011 – Das Gründungsjahr

Von den Media Bubble Redakteur*innen

2011 – das Jahr, in dem Media Bubble gegründet wurde, und damit der Auftakt unserer Reihe anlässlich unseres 9. Jubiläums. Unsere Redakteur*innen haben sich passend zu diesem Event ihre Highlights aus den Beiträgen von 2011 herausgesucht – und es zeigt sich: Viele Themen sind auch heute noch brandaktuell! Wir verraten euch, was in dem Jahr in der Welt und auf Media Bubble so los war…

Wir wissen nicht, wie es euch geht, aber wir mussten erstmal ein wenig recherchieren, um uns wieder ins Gedächtnis zu rufen, was 2011 so alles passiert ist. Auf den ersten Blick werden dabei erstmal negative Erinnerungen geweckt: Im März kommt es im Kernkraftwerk Fukushima I auf Grund eines schweren Erdbebens zu einer Nuklearkatastrophe. Während wir uns dieses Jahr mit dem Coronavirus herumschlagen, war es 2011 der EHEC-Erreger, der Angst in Deutschland verbreitet hat.

Doch natürlich gab es auch ein paar erfreuliche Ereignisse: In London heirateten Prinz William und Catherine Middleton und Gerlinde Kaltenbrunner bestieg als erste Frau alle Achttausender – und das ohne zusätzlichen Sauerstoff.

Die Medienwelt 2011

Auch in der Medienwelt war einiges los: China hat ein Rauchverbot im Fernsehen erlassen, eine Studie ergab, dass junge Mütter wahre Internet-Pioniere sind, und Bernhard Pörksen brachte das Buch Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung heraus. Unsere Redakteurinnen Annika, Anne und Nicole haben ein bisschen im Archiv gestöbert und sich ihre Lieblingsartikel herausgesucht. Im Folgenden erfahrt ihr, warum YouTube in Zeiten von Corona besonders hilfreich ist, weshalb wir uns dem täglichen Informationsrausch auch mal entziehen sollten und was ein IKEA-Regal mit dem Aufkommen von E-Books zu tun hat.

Stricken lernen mit YouTube

digitales Lernen

Inzwischen kann man online so ziemlich alles erlernen. Praktisch: Jede*r kann dabei im eigenen Tempo lernen. Foto: Pixabay

Der Artikel „Der digitale Lehrer – YouTube und Co. als Lernplattformen“ von Iris Hofmann aus dem Jahr 2011 handelt davon, wie das Internet zum Lernen und Lehren benutzt wird. Mit Videos und Anleitungen kann man alles vom Kochen bis hin zu Mathe im Internet beigebracht bekommen.

Das Thema ist gerade jetzt besonders relevant, weil ein Großteil der Uni-Lehre in den Corona-Zeiten online stattfindet. Die Corona-Schutzmaßnahmen sorgen aber auch dafür, dass viele Leute zuhause sitzen und nach neuen Hobbys suchen. Dafür sind Tutorials im Internet besonders nützlich. Ich selbst habe durch YouTube stricken gelernt und mir damit die Zeit verkürzt. Das digitale Lernen ist besonders angenehm, da man die Videos und Anleitungen immer wieder neu lesen oder angucken kann. Außerdem wächst das Angebot an Dingen, die man digital lernen kann, täglich.

– Annika Zacharias

Was ist (mir) im Leben wirklich wichtig? Minimalismus im Internetzeitalter

Entzug

Die Masse an Informationen, die i Internet ständig auf uns losgelassen wird, hat nicht nur Vorteile. Foto: Gilles Lambert/ Unsplash

Digitale Medien ermöglichen es uns, mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren zu können. Sie dienen uns als Alltagshelfer: Sie sagen uns (meist) zuverlässig wie das Wetter am nächsten Tag werden soll und wie wir unterwegs am schnellsten an unser Ziel kommen. Doch die Digitalisierung und steigende Vernetzung – vor allem durch Omnipräsenz sozialer Medien – hat unser Leben und unsere Kommunikation nicht nur erleichtert, wie Jelena Hauß in ihrem Beitrag „Auf Entzug vom Informationsrausch“ erklärt.

Jelena schreibt von einem „Informationsorkan“, der rasant auf uns einstürmt und dem man scheinbar nur schwer entgehen kann. Das „Zuviel“ an Informationen, Daten und an Kommunikation im privaten oder beruflichen Alltag und der dadurch entstehende Druck und Überforderung könnten so schnell zum Burn-Out führen. Heute gilt auch die Smartphone – bzw. Internetsucht als ein neues Krankheitsbild. Die „Nomophobie“ (für „No Mobile Phone Phobia“) entwickelt sich aus dem Drang heraus, ständig online und erreichbar sein zu müssen, sodass das Smartphone unverzichtbar und die virtuelle Welt von größerer Bedeutung zu sein scheint als das „echte“ Leben.

In ihrem Artikel zeigt Jelena Hauß auf, wie man diesem Orkan entgehen kann und bezieht sich dabei auf den Blogger Joshua Milburn, welcher über die Vorteile eines minimalistischen Lebensstils im Internetzeitalter schreibt: Durch die aktive Überwachung und Drosselung des eigenen Medienkonsums, wäre man weniger abgelenkt und gestresst und könne sich dann wieder auf die wichtigen und wesentliche Dinge des Lebens konzentrieren.

Dieses Lebensprinzip, indem man sich einerseits – a la Marie Kondo – von materiellen Gütern befreit oder sich andererseits in Form einer geistigen Haltung auf sich selbst und das Wesentliche rückbesinnt, um ein erfülltes Leben führen zu können, ist meiner Meinung nach gerade präsenter denn je. Begriffe wie das Medienfasten oder „Digital Detox“ sind derzeit – auch in der Wissenschaft – in aller Munde. Damit zusammenhängend spielt auch das Modewort der „Achtsamkeit“ eine große Rolle, welches eine innere Haltung ausdrückt und davon ausgeht, dass wir zufriedener und glücklicher sind, wenn wir körperlich wie auch mental mit unserer Aufmerksamkeit ganz im Hier und Jetzt sind – und genau davon lenken uns digitale Medien oft ab.  

– Anne Schneider

Bücherregal Billy hat noch längst nicht ausgedient

E-Books

Der erwartete Boom der E-Books ist so nicht eingetreten. Foto: Pixabay

Der Beitrag „Billy ohne Bücher“ von Alexander Karl aus dem Dezember 2011 beschäftigt sich, anders als der Titel vermuten lässt, weniger mit dem weltweit beliebtesten Bücherregal „Billy“ des Einrichtungskonzerns „Ikea“, sondern mit E-Books. Im Jahr 2011 waren E-Books gerade im Kommen und ihre Zukunft sah recht vielversprechend aus.

Tatsächlich hat sich der Umsatz seit 2011 deutlich gesteigert. Während damals der Umsatzanteil im deutschen Publikumsmarkt noch bei 0.8% lag, liegt er 2019 bei ca. 5%. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass sich mittlerweile ein großer Teil unseres Lebens in die digitale Welt verschoben hat, ist der Anteil an E-Books im deutschen Markt verhältnismäßig sehr gering. Und von Instant E-Books, über die es auch in dem Artikel geht, haben die meisten wohl noch kaum etwas gehört. Für die Verkaufszahlen von 2020 findet man im Moment keine zuverlässigen Informationen. Es lässt sich nur vermuten, dass der Umsatz an E-Books, bedingt durch die Corona-Kriese, etwas gestiegen ist.

Insgesamt scheint der Erfolg der E-Books also eher etwas enttäuschend. Aber das ist auch kein Wunder. Laut einer Umfrage von 2017 greifen 61% der Deutschen lieber auf das gute alte gedruckte Buch zurück und nur 15% der befragten bevorzugen E-Books. Das gedruckte Buch ist, trotz vielfältiger online Angebote wie beispielsweise „Kindle Unlimited“, noch lange nicht wegzudenken und auch in der Zukunft wird Bücherregal „Billy“ vermutlich mit Büchern gefüllt bleiben.

– Nicole Spieß

Und sonst so?

Wenn ihr euch dafür interessiert, was uns damals sonst noch beschäftigt hat, stöbert doch einfach ein bisschen im Archiv. Oder lest euch den Beitrag über das Jahr 2012 durch, in dem ihr erfahrt, warum Journalismus schon im Kleinen beginnt und selbst Werbeforscher nicht resistent gegen Werbung sind…

Und was ist euch so aus dem Jahr 2011 im Gedächtnis geblieben? Schreibt uns gerne in die Kommentare, an welche wichtigen Ereignisse ihr euch erinnern könnt oder welche Media Bubble-Beiträge von damals euch besonders gut gefallen haben!