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So wird dein Feed inklusiv

Barrierefreiheit auf Instagram

Von Jessica Mele

Instagram ist für viele Menschen eine Plattform geworden, auf der sich ausgetauscht, vernetzt, informiert und engagiert wird. Wer Reichweite auf Instagram erzielen möchte, denkt bestimmt sofort an die Auswahl von Hashtags, eine interessante Caption und ein ansprechendes Bild. Aber woran viele nicht denken, ist Barrierefreiheit. Was du tun kannst, um deinen Feed auf Instagram barrierefrei zu gestalten, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Vielleicht dachtest du bei dem Wort Barrierefreiheit direkt an eine Rampe oder Aufzüge. Aber Barrierefreiheit ist noch so viel mehr als das. Auch online stoßen Menschen mit Behinderung auf Barrieren. Eine sehbehinderte oder blinde Person braucht eine Bildbeschreibung, um auf den Inhalt von Bildern zugreifen zu können. Eine hörbehinderte oder gehörlose Person braucht Untertitel, um den Inhalt eines Videos zu erfasse. Drei Bereiche, die du sofort mit wenig Aufwand barrierefrei gestalten kannst, stelle ich dir in diesem Artikel vor.

Bildbeschreibungen

Auf Instagram heißen Bildbeschreibungen „Alternativtexte“ oder auch „Alt-Text“. Ein sogenannter Alternativtext beschreibt ein digitales Bild und kann von einem Screenreader, also einem Bildschirmleseprogramm, erfasst und vorgelesen werden. Das ist insbesondere für sehbehinderte und blinde Menschen wichtig. Ob ein Alternativtext hinter einem Bild hinterlegt wurde, ist jedoch nicht zu erkennen. Deshalb empfiehlt es sich, ein „!B“ in die Instagram Caption zu schreiben. Damit signalisierst du, dass du einen Alternativtext hinterlegt hast. Da aber nicht alle Programme Alternativtexte erfassen können und nicht alle Personen, die auf Bildbeschreibungen zurückgreifen, ein Bildschirmleseprogramm nutzen können, kannst du deine Bildbeschreibung, zusätzlich in die Caption schreiben oder als Kommentar unter deinem Beitrag anpinnen.

Bei Bildbeschreibungen gilt „so kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig“ [1]. Das heißt, nur das wichtigste zu beschreiben. Dazu ist es hilfreich, sich zu überlegen: Was möchte ich mit meinem Bild rüberbringen? Was ist die Kernaussage des Bildes? Welche Aspekte des Bildes sind wichtig im Zusammenhang mit der Caption?

Auf Instagram gibt es die Möglichkeit einen Alternativtext bei Beiträgen einzufügen. Dazu den entsprechenden Beitrag auswählen, der gepostet werden soll. Wenn du dann bei der Bildunterschrift bist, steht ganz unten „Erweiterte Einstellungen“. Hier können dann die „Gefällt mir“- Angaben verborgen, Kommentarfunktionen eingestellt, oder eben auch Alternativtexte eingegeben werden.

Untertitel

Untertitel sollten bei Videos, in denen gesprochen wird, eingefügt werden. Dazu gehören Instagram Stories, Reels und IGTV-Videos. Untertitel sollten 1:1 verfasst werden. Insbesondere sind Untertitel für hörbehinderte und gehörlose Menschen wichtig. Ob du Untertitel eingefügt hast oder nicht, können alle sehen, die deine Story oder dein Video anschauen. Zu beachten ist, dass die Untertitel aus maximal 2 Zeilen bestehen und idealerweise ungefähr 7 Sekunden zu sehen sein sollten. Damit die Untertitel gut zu sehen sind und nicht etwa mit dem dunklen Hintergrund verschwimmen, sollten entsprechende Farben gewählt werden. Es empfiehlt sich, Untertitel mit Hintergrund zu verwenden, z.B. weiße Schrift auf dunklem Hintergrund.

Auf Instagram findet ihr die Einstellungen für Untertitel, wenn ihr in eurem Profil auf die drei Striche klickt, dann bei Einstellungen > Konto > Untertitel. Hier könnt ihr automatische Untertitel aktivieren. Wenn ihr ein IGTV-Video hochladet, müsst ihr auf „Erweiterte Einstellungen“ gehen und dann bei „Barrierefreiheit“ die Untertitel anschalten. Für alle anderen Videoformate, die Untertitel brauchen, müssen diese manuell geschrieben werden. Es gibt dafür kostenlose Apps, die einem ein bisschen Arbeit abnehmen können,  aber teilweise noch nicht gut funktionieren. Alternativ können Untertitel auch in jedem Videoschnittprogramm eingefügt werden.

Hashtags

Auch Hashtags können barrierefrei gestaltet werden. Sobald ein Hashtag mehr als ein Wort beinhaltet, wird er schwer zu lesen. Ein Hashtag wie #disabledandproud ist nicht barrierefrei, da er nur Kleinbuchstaben enthält und von Bildschirmleseprogrammen wie ein einzelnes Wort vorgelesen wird. Besser ist hier #DisabledAndProud, denn dann werden die Worte einzeln vorgelesen. Und auch für Menschen, die kein Bildschirmleseprogramm nutzen, erleichtert diese Schreibweise das Lesen von Hashtags ungemein.

Ausblick

Barrierefreiheit ist also mehr als nur Rampen und Aufzüge. Menschen mit verschiedenen Behinderungen stoßen auf verschiedene Barrieren, die abgebaut werden müssen. Online und vor allem bei unserem eigenen Feed haben wir es selbst in der Hand, wie barrierefrei wir diesen gestalten. Es gibt aber natürlich noch viel mehr Bereiche, auch auf Instagram, wo auf Barrierefreiheit geachtet werden muss. Falls du dich weiter für das Thema interessierst, schau doch bei Instagram oder auf deren Website vorbei.