Bild: Hannes Köhle

Neugier als Leitmotiv

Alumni-Portrait über Hannes Köhle von ZDF logo!

Von Michael Lehmann

„Es hilft auf jeden Fall, immer neugierig zu bleiben“, meint Hannes, „und sich zu fragen: Wie hätte ich es als kleines Kind gerne erklärt bekommen?“

Bild: Hannes Köhle

Und das tut er dann. Kindern die Welt erklären. Seit Oktober 2019 setzt Hannes Köhle sich als Online-Redakteur beim ZDF-Format logo! mit den verschiedensten Themen auseinander und versucht, diese kindgerecht aufzubereiten. Hannes strahlt im Gespräch eine große Aufgeschlossenheit und Neugier aus, wovon er für seine Arbeit sehr profitieren kann.

Er erzählt mir, was ihn an dem Job bei logo! so reizt: „Bei logo! finde ich die tagesaktuellen Dienste spannend. Wenn es wichtige Ereignisse gibt, wie beispielsweise eine Ministerpräsident*innen-Konferenz, ist es ein tolles Gefühl, durch die vielen Agenturmeldungen ganz nah am Geschehen zu sein.“ Auch die Multimedialität der Sendung ist für Hannes ein klarer Vorteil: „Bei logo! arbeiten Online und Fernsehen sehr eng zusammen. Wenn in der Sendung ein bestimmtes Thema erklärt wird, geht das dem ein oder anderen manchmal zu schnell. Online kann man dann alles nochmal in Ruhe nachlesen.“

Von „Mini-LA“ zu „Tough Mudder“

Darüber hinaus verbindet ihn eine persönliche Beziehung zu der Nachrichtensendung: „Ich habe die Sendung als Kind auch immer geschaut und es ist jetzt schon ein tolles Gefühl, selbst Teil der Redaktion zu sein.“ Die Arbeit für und mit Kindern machte Hannes schon immer Spaß: Nachdem er als Kind selbst sieben Jahre lang im Sommer an der Kinderspielstadt „Mini-LA“ in seinem Heimatort Langenargen teilgenommen hatte und anschließend als Betreuer aktiv war, ist er dort seit 2012 Teil des Leitungsteams.

Neben seinem Job bei logo! arbeitet der Wahl-Mainzer seit 2016 auch als Freier Reporter für das SWR-Format Treffpunkt. Durch die beiden Jobs hat er im Normalfall eine gute Mischung aus Büroarbeit und der Arbeit vor Ort mit Kamera und Menschen: „Normalerweise hatte ich in den Semesterferien immer bis zu zwei Einsätze. Letztes Jahr haben durch die Pandemie leider kaum Drehs stattgefunden.“ Die Arbeit als Reporter beim SWR hat Hannes schon viel Freude bereitet und Events beschert: „Ich war am Kaiserstuhl, in Konstanz, Ravensburg, auf der Bundesgartenschau in Heilbronn und bei einem „Tough Mudder“, also einem Matschrennen, bei dem sich 13.000 Menschen durch Matsch, Dreck und über Hindernisse kämpfen. Aber auch ein Dreh in Österreich war total verrückt. Ich war bei einem Wettbewerb dabei, bei dem Pferde Gewichte um die Wette ziehen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dort freiwillig hin zu gehen“, lacht Hannes.

Stationen in Tübingen und Mainz

Hannes hat in Tübingen Medienwissenschaft im Bachelor studiert. Nach dem Abitur machte er erst verschiedenen Praktika, unter anderem eben auch beim SWR, wo sich seine Liebe zum Fernsehen herauskristallisierte, als er zu verschiedenen Drehs fuhr: „Dieses Erlebnis war dann halt einfach gegeben – ich komme wo hin und berichte darüber.“ Mit dem Ziel vor Augen, in die Fernsehbranche zu gehen, konzentrierte sich Hannes während seines Bachelorstudiums vor allem auf Bewegtbilder, brachte sich viel bei CampusTV ein, wo er ab Februar 2018 Moderator der ersten Ausgaben von „CampusTV LIVE“ war: „In Tübingen war das sehr praktisch orientierte Studium für mich ein Vorteil. Durch CampusTV und Seminare boten sich mir viele Gelegenheiten, verschiedene Formate auszuprobieren.“ Neben seinem Engagement bei CampusTV war Hannes auch Teil des Teams von FestivalTV, nahm erfolgreich an der Tübinale 2017 teil und moderierte das Tübinger Kurzfilmfestival im Jahr 2018. „Ich hab schon echt mitgenommen, was möglich war“, resümiert er.

Aktuell absolviert Hannes seinen Journalismus-Master an der Uni Mainz. Auch dort lebt er seine Leidenschaft fürs Fernsehen aus und stellt sein Moderationstalent unter Beweis. Zusammen mit einigen Master-Kommiliton*innen entwickelte er für den Sender phoenix ein tägliches Politik-Format zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit dem Titel Proviant Provokant, moderiert von ihm selbst. Dort diskutieren junge Landtagskandidat*innen Themen, die bei den Wahlen wichtig sind. „Das phoenix-Projekt war nochmal sehr besonders, schon spannend, wenn ein Projekt im Fernsehen ausgestrahlt wird“, kommentiert Hannes.

Bild: Screenshot ARD-Mediathek

Was die Zukunft für ihn bringt, kann Hannes schwer einschätzen: „Toll wäre es, im September dann einfach mehr in den Redaktionen arbeiten zu können. Es gibt ja dann auch keine Hausarbeiten mehr, an die man noch irgendwie denken muss.“