Bild: Koordinierungs- und Pressestelle Regierungspräsidium Tübingen

Von der Liebe zum Bewegtbild, der Freiheit, sich auszuprobieren und über die Offenheit gegenüber Neuem

Alumni-Portrait über Naomi Krimmel vom Regierungspräsidium Tübingen

Von Rebecca Marquardt

Naomi Krimmel arbeitet seit Anfang 2020 im Regierungspräsidium Tübingen als Content-Managerin im Social-Media-Bereich, einem Teilbereich der dortigen Öffentlichkeitsarbeit. Die ehemalige Medienwissenschaftstudentin erzählt, wie sie zu diesem Berufsfeld kam, wie ihr Arbeitsalltag aussieht und inwiefern das Studium sie dort hingebracht hat, wo sie heute ist. 

Vom Fernsehen zur Öffentlichkeitsarbeit 

Hätte man Naomi noch vor einigen Jahren gefragt, in welchem Bereich sie später einmal arbeiten möchte, dann wäre ziemlich sicher nicht das Berufsfeld der Öffentlichkeitsarbeit gefallen. „Vor allem Social Media konnte ich mir gar nicht vorstellen“ erzählt sie lachend. Denn bereits während ihres Bachelorstudiums der Theater- & Medienwissenschaft und Soziologie arbeitete sie beim Fernsehen als Praktikantin, Hospitantin und freie Mitarbeiterin. Ihr war eigentlich schon von Anfang an klar, dass sie zum Fernsehen wollte – weshalb sie ihr erstes Praktikum im Studium dann auch direkt beim Bayerischen Rundfunk in München und Nürnberg absolvierte. „Bewegtbild und Fernsehredaktionen haben mich einfach schon immer gereizt.“  

Bild: Naomi Krimmel

Nach dem Bachelor merkte sie aber, dass sie sich weiterentwickeln wollte und auch, dass ihr die Welt im bayrischen Franken zu klein wurde. Die Überlegung, durch ein Volontariat auch in andere Redaktionen Einblicke zu bekommen, verwarf sie zwar noch nicht ganz – sie war sich jedoch bewusst, dass sie dafür den Masterabschluss in der Tasche haben sollte: Die Konkurrenz bei der Bewerbung für ein Volontariat beim Fernsehen ist nämlich bekanntermaßen groß. Naomi entschied sich also dazu, mit ihren Kolleg*innen vom Bayerischen Rundfunk in Kontakt zu bleiben, aber trotzdem erstmal den Master in Tübingen zu machen, wofür sie zurück ins „Schwoabaländle“ zog. Dabei wollte sie unter anderem herausfinden, ob auch nach dem Studium die Fernsehwelt weiterhin „ihre Welt“ sein würde oder, ob für sie doch ein Arbeitsplatz in der Wirtschaft erstrebenswerter sei. 

Naomi wollte sich während des Masters ausprobieren und auch die Luft der Privatwirtschaft schnuppern – so angelte sie sich während des Masterstudiums ein Praktikum bei Audi in der internen und externen Bewegtbild-Kommunikation, welches ihr genau dies ermöglichte. Während ihres Praktikums wurde dort außerdem eine Stelle in der Kommunikationsabteilung für das Thema „Antriebstechnologien“ frei. Die Aufnahme des Jobs hätte jedoch den Abbruch des nun schon fortgeschrittenen Studiums als Konsequenz, weshalb Naomi sich schlussendlich dagegen entschied. Zudem wurde sie von mehreren Seiten bei Audi dazu ermuntert, sich nach dem Master für ein Volontariat dort zu bewerben.  

Sich gegen ein Volontariat beim Fernsehen oder bei Audi entscheidend, arbeitete sie nach dem Masterstudium knapp zwei Jahre bei Erima, einem Sportklamotten-Hersteller, und sammelte hier erste berufliche Erfahrungen im Bereich Social Media und Unternehmenskommunikation. Naomis Weg führte zwar immer weiter weg vom klassischen Fernsehen, aber ein Teil von ihr schlägt immer noch für das Bewegtbild, den Journalismus und die „Geschichten“, die man dort erzählen kann. Eine komplette Abkehr war es aber sowieso nicht: Ihr Arbeitsbereich heute hat immer noch sehr viel mit Bewegtbild zu tun. 

Der Arbeitsalltag als Social MediaManagerin 

Aber wie sieht so ein Arbeitsalltag bei Naomi denn eigentlich aus? Was sind die genauen Arbeitsfelder und Themen, mit denen sie tagtäglich zu tun hat? Naomi arbeitet mit weiteren acht Kolleginnen und Kollegen, dem Pressesprecher und der stellvertretenden Pressesprecherin in der Koordinierungs- und Pressestelle zusammen und ist damit tagtäglich im engen Austausch mit dem Regierungspräsidenten und dem Regierungsvizepräsidenten.  

Naomis Spezialgebiet ist dabei die Tätigkeit auf Social Media. Dafür bespielt sie regelmäßig die offiziellen Facebook-, Instagram-, Twitter-, YouTube-, Xing- und LinkedIn-Profile, plant Kampagnen und kümmert sich um das Community Management. Außerdem ist sie in einer Art Arbeitsgruppe tätig, um die Öffentlichkeitsbeteiligung für Planungs- und Zulassungsverfahren (z.B. bei Infrastrukturvorhaben) im Land Baden-Württemberg weiter zu stärken.  

Ihren Arbeitsalltag beschreibt Naomi als eine „bunte Überraschungsbox“: Von der Büro-Arbeit am Laptop über die multimediale Content-Creation, Postproduktion, Redaktions- und Kampagnenplanungen, Abstimmungsmeetings mit Kolleg*innen zu aktuellen Themen bis hin zu spontanen Interviews über all das, was zum Regierungsbezirk und den dort lebenden Menschen gehört. Denn tatsächlich ist das viel mehr, als man so vermuten würde. 

FAKTENCHECK: Das Regierungspräsidium Tübingen

Das Regierungspräsidium Tübingen ist die Schaltstelle zwischen den Ministerien des Landes Baden-Württembergs und den kommunalen Verwaltungen (Landratsämter, Stadt- und Gemeindeverwaltungen) im Regierungsbezirk Tübignen und hat damit in fast allen Bereichen der staatlichen Verwaltung vielfältige Aufgaben.

Durch seine Genehmigungs- und Überwachungsfunktion setzt das Regierungspräsidium Tübingen politische Vorhaben und Entscheidungen der EU und der Bundes- und Landesregierung um. In seiner Hand liegen Förder-, Bau- und Planungsmaßnahmen.

Zum Regierungspräsidium Tübingen gehören ca. 1.700 Mitarbeiter*innen an 50 Dienstsitzen und Außenstellen im ganzen Land. Geleitet wird das Regierungspräsidium vom aktuellen Regierungspräsidenten Klaus Tappeser.

Mehr über das Regierungspräsidium könnt ihr auch auf dessen Website erfahren.

Naomi ist es gerade deswegen auch so wichtig, die vielen Bereiche, die zum Regierungspräsidium gehören, für die Öffentlichkeit sichtbar und greifbar zu machen, da diese bislang oftmals noch keine genaue Vorstellung davon hat, was das Regierungspräsidium überhaupt macht. Denn die Brandbreite an spannenden und wichtigen Themen der verschiedenen Abteilungen und Referate, wie bspw. des Eich- und Beschusswesens, der Mobilitätszentrale Baden-Württemberg, des Bevölkerungsschutzes oder des Gewässerschutzes, ist sehr groß und solle nicht im Verborgenen für die Bevölkerung bleiben. Der intensive Austausch im Team und mit den Fachkolleginnen und -kollegen aus den Abteilungen ist enorm wichtig, betont Naomi. Transparenz in den Kommunikationsprozessen ist ausschlaggebend, dass sich eine Organisation weiterentwickeln und flexibel auf sich verändernde Kommunikationsstrukturen reagieren kann. Die zielgruppenspezifische Distribution aktuell relevanter Themen aus der Arbeit des Regierungspräsidiums wird deshalb täglich im Team der Koordinierungs- und Pressestelle diskutiert und mit den Verantwortlichen in den Abteilungen abgestimmt. 

Bild: Koordinierungs- und Pressestelle Regierungspräsidium Tübingen

Zu ihrem Arbeitsbereich gehört auch die interne Kommunikation, die nicht zuletzt dafür da ist, dass alle Mitarbeiter*innen über hausinterne wichtige Änderungen und Entscheidungen auf dem neuesten Stand sind, über neue Projekte Bescheid wissen und auch mitbekommen, welche Themen in den anderen Abteilungen verhandelt werden. Im gleichen Zuge ist es aber auch wichtig, dass die Kolleg*innen selbst Erfahrungen mit neuen Kommunikationstools sammeln, um direkt erfahren zu können, welche Kanäle für welche Zielgruppen wie bespielt werden können. So ist es dann auch intern einfacher nachvollziehbar, wie die zwei Kolleginnen aus der Öffentlichkeitsarbeit eigentlich genau arbeiten. 

Regierungsamtliche Öffentlichkeitsarbeit in Zeiten von Corona 

Naomi Krimmels Arbeitseinstieg im Regierungspräsidium fiel mehr oder weniger genau auf den Anfang der Corona-Pandemie. Bemerkbar machte sich das auf dem von ihr angelegten Instagram-Profil für das Regierungspräsidium. „Man merkt einfach, dass von der Bevölkerung aktiv der Kontakt zu den Behörden gesucht wird.“ Aktuelle Updates, verlässliche Informationen und Orientierung zur Corona-Situation über die Social-Media-Profile des Regierungspräsidiums sind demnach auch für die junge Zielgruppe wichtig. Dem Account kommt es zugute: Die Follower-Zahlen wachsen stetig. 

Trotz – oder gerade wegen – dieser außergewöhnlichen und verrückten Zeit ist Naomi froh, dass sie für das Land Baden-Württemberg arbeiten darf, einen sicheren und sinngebenden Job hat und durch die Kommunikationsarbeit des Regierungspräsidiums einen Mehrwert leisten und einen Beitrag für das Gemeinwohl schaffen kann. 

Ob es nun pandemiebedingt die Planung digitaler Messen oder die Aufbereitung von Informationen zu medizinischen Masken ist – Naomi Krimmel hat immer wieder neue und spannende Herausforderungen vor sich, die ihr aber auch erlauben, sich ausprobieren zu dürfen. Das daraus resultierende Test-and-Learn-Umfeld ist für sie dabei in allen Facetten ihres Arbeitsalltags besonders bereichernd.  

„Immer neugierig bleiben und keine Angst haben, Neues zu erlernen!“ 

Diese Learning by Doing-Mentalität verfestigte sich unter anderem auch durch das Master-Studium. Naomis Tipp an angehende Master-Studierende der Medienwissenschaft ist es deshalb, sich immer neuen Herausforderungen zu stellen, neugierig zu bleiben und niemals aufzuhören, Neues lernen zu wollen.  

Zudem hat sie die Erfahrung gemacht, immer offen an Themenbereiche heranzugehen, auch, wenn diese vielleicht auf den ersten Blick nicht den eigenen Erwartungen entsprechen: „Man sollte auf keinen Fall den Fehler machen und sagen: ‚Das interessiert mich nicht, das mache ich nicht.‘ Irgendwann gibt es immer Berührungspunkte und man profitiert dann doch davon, das damals gemacht zu haben.“ Naomi spricht aus Erfahrung. Mit einem Schmunzeln fügt sie an: „Damals dachte ich ja auch, Social Media wäre nichts für mich. Aber dann wächst man da doch irgendwie rein und jetzt bin ich total glücklich und froh.“ 

Wenn ihr mehr über die Arbeit von Naomi erfahren möchtet, könnt ihr euch hier die Kanäle, die Naomi in ihrem Arbeitsalltag bespielt, ansehen: