Rückgang der Verkaufszahlen – bedingt durch das digitale Zeitalter
Alle wichtigen Informationen mit nur einem Klick – Nachrichtenapps punkten mit einfacher Bedienbarkeit. Bildquelle: Pixabay.
Mit der Jahrtausendwende begann nicht nur ein neues Zeitalter. Eine neue, technikversiertere Generation wuchs heran. Viele der Generation „Nachrichten-Apps“ hat sich vermutlich noch nie eine physische Ausgabe einer Zeitung gekauft. Nun haben wir aber das Glück, dass wir mittlerweile in einer Zeit leben, in der technisch vieles möglich und das gar nicht mehr nötig ist.
Die Entwicklung in Richtung der Digitalisierung der Printmedien hat aber erstaunlicherweise nicht erst in den letzten 10-20 Jahren stattgefunden. Überraschenderweise hatten die Verkaufszahlen der Zeitungen ihren Höchststand in den 1980er Jahren (Quelle: FAZ). Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das Privatfernsehen zu dieser Zeit einen enormen Aufschwung erlebte. Nachrichtensendungen wurden attraktiver und zuschauerfreundlicher gestaltet. Somit kam ein neues, informationsübermittelnde Medium auf den Markt.
Eine Studie zum Vergleich von Print-und Onlinezeitungen, durchgeführt im Jahr 2000 von Matthias Zürn, zu diesem Zeitpunkt Online-Redakteur der Mannheimer Morgen Großdruckerei, hat deutliche Ergebnisse gezeigt: Nachdem der Aufschwung des Privatfernsehens der Zeitungsindustrie zusetzte, wählten die Verlage einen entscheidenden Weg. Im Oktober 1995 schlägt die Süddeutsche Zeitung neue Wege ein und entscheidet sich, ausgewählte Artikel den Leser*innen online zur Verfügung zu stellen. Schon knapp 4 Jahre später (Ende 1999) werden etwa 50% der Artikel der Printausgabe ins Online-Angebot aufgenommen. Ein klarer Trend ist erkennbar: Printzeitungen verlieren an Popularität.
Obwohl die Verkaufszahlen stetig sinken, werden aber immer noch einige Printausgaben verschiedener Zeitungen verkauft. Um aber für ein dauerhaftes Fortbestehen der Printzeitungen zu sorgen, muss es der Industrie aber gelingen, das Interesse jüngerer Leser*innen zu wecken. Ist das eine machbare Aufgabe? Patrick Bernau, Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Rainer Hank, Freier-Autor in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und Winand von Petersdorff, Wirtschaftskorrespondent in Washington, sehen das eher kritisch. 2014 veröffentlichen sie dazu einen interessanten Artikel in der FAZ. Darin vergleichen sie Zeitungen mit einer Zigarette. So hätten Verlage die Aufgabe, besonders die jüngere Kundschaft so anzufixen, dass Zeitunglesen zur Gewohnheit werde. Aber wie soll das funktionieren, neben dem Bestehen einer Vielzahl an Online-Medien? Das erscheint, wie jemanden zu zwingen, an einer Schreibmaschine zu sitzen, um ihn davon „abhängig“ zu machen, wenn der Person gleichzeitig ein deutlich leichter bedienbarer Computer zum Schreiben zur Verfügung steht.