Szene(n)-Treff im Café Morgenstern

von Alexander Karl und Sanja Döttling (Fotos)

Was kann man sich Schöneres vorstellen, als an einem Freitagabend in Köln im Café zu sitzen, etwas zu essen und zu trinken und zu plaudern? Das dachten sich wohl auch die Queer as Folk-Stars, als Café-Besitzer Ralf Morgenstern sie in Seines einlud. Ich warte mit Sanja, wir trinken Kaffee und Wasser, als plötzlich durchsickert, dass es soweit ist: Die Stars kommen! Pärchenweise steigen sie aus den Autos, Journalisten und Fans belagerten Hal Sparks und Co., als sie stilecht über den pinken Teppich laufen wollen, den der Moderator und Gastgeber Ralf Morgenstern ausgerollt hatte. „Ich glaub, ich falle in Ohnmacht“, sagt einer der Fans, als sich Hal Sparks, Peter Paige, Scott Lowell und Herr Morgenstern dem Blitzlichtgewitter stellen.

Wir folgen den Serien-Stars in die gute Stube des Café Morgenstern und erleiden einen kleinen Hitzeschock: Drinnen ist es unglaublich warm, die Luft steht. Es wird geschoben und gedrückt. Die Stars werden in einen abgesperrten Bereich geführt, die Presse soll eigentlich an der Bar warten und von dort aus das Treiben verfolgen. Eigentlich. Denn der media-bubble.de Redakteuren gelingt es, in die VIP-Bereich zu kommen.

Neben lokalen Promis und ausgewählten Pressevertretern sitzen hier die Queer as Folk-Stars, Hal Sparks hat sogar seine Freundin mitgebracht. Ralf Morgenstern wird zum Kellner degradiert, er muss für Hal und Begleitung ein Wasser besorgen. Er drängt sich durch die Menge, und kommt schnell zurück. „For your wife“, sagt er, dann: „your girlfriend“. Hal grinst: „Both of them? Then I need one more bottle.“

Die Stars sind in Plauderlaune. Harris Allan redet ganz locker über sein Leben mit und ohne Queer as Folk. Zwei Meter weiter isst Scott Lowell gerade ein Mett-Brot. Ihm ist es peinlich, dass er immer wieder etwas aus den Zähnen puhlen muss. „Das muss man immer“, sage ich und versuche ihm zu erklären, was er da eigentlich gerade gegessen hat. „It’s called Mett. Like meet, met, met“, singsange ich mein Englischunterrichtswissen. Immerhin scheint es ihm geschmeckt zu haben. Hal Sparks sitzt mit seiner Freundin bei Peter Paige und Randy Harrison, der in Ruhe seine Suppe löffelt. Robert Gonzales Gant redet mit der Bürgermeisterin der Stadt Köln. Sie fragt mich, wie nochmal „Strassenbahn“ auf Englisch heißt.  Da steht plötzlich Thea Gill auf und verschwindet. Wohin? Unbekannt. Plötzlich ist sie weg. Michelle Clunie winkt mir zu, lächelt, redet trotz Gedränge mit mir über die Köpfe anderer hinweg. „Ich schreibe gerade mein erstes Stück“, erzählt sie. Ich als Autor weiß, wovon sie redet, nicke, erzähle, sie erzählt wieder.

Plötzlich kommt Bewegung in das kleine Café: Die Presse erscheint, muss dann wieder gehen. Wir wollen gehen, können aber nicht, sind eingeklemmt zwischen Journalisten und Randy, der mit uns über die Energie auf der Bühne plaudert. Dann geht die Tür auf, kurz frische Luft. Und frischer Wind, denn Guido Westerwelle erscheint. Mit Bodyguards und Lebensgefährte plaudert er mit den Stars der Serie – und das sogar auf Englisch. Von einem ruhigen Kaffee sind die Stars weit entfernt. Denn kaum verlassen wir das Café, folgen die Stars. Sie müssen weiter zum nächsten Termin, einer Party mit Fans in einem Club. Und da wird es wohl auch nicht kühler sein.

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