Superheld*innen, Feen und Selbstwahrnehmung
Wie sich Kindheitsvorbilder in den Medien auf junge Mädchen auswirken
Von Ekaterina Sharova
Welche Vorbilder hatten Sie als Kinder? War das Harry Potter, Prinzessin Lillifee oder doch das Sandmännchen? Wie unterschiedlich diese auch sein mögen, jedes Kind hat bestimmte mediale Held*innen zum Bewundern. Es ist lange bekannt, dass Medieninhalte, die man als Kind konsumiert, sich auf das gesamte spätere Leben auswirken können, was man auch anhand der in den Quellen aufgeführten Fallstudien erkennen kann. Doch nicht alle Vorbilder haben eine positive Wirkung. Besonders die Kinderserien, die sich gezielt an junge Mädchen richten, leiden an Geschlechterklischees und fehlender Diversität.
Obwohl der feministische Kampf um Gleichberechtigung bereits seit vielen Jahren anhält, wird das Ziel nach aktuellem Stand noch lange nicht erreicht. Frauenproteste in Polen, die „Me Too“-Bewegung oder „Catcalls of (Tübingen)“ sind nur wenige der vielen Beispiele dafür, dass Ungleichheit weiterhin herrscht und dagegen vorgegangen werden muss. Für Frauen beginnt diese Ungleichheit häufig schon sehr früh im Leben, ein Blick in den Fernseher auf zufällige Kinderserien zeigt das.
Bereits im Kindesalter werden sexistische Inhalte und Charaktere präsentiert, die sich im Gedächtnis verfangen und später einen starken Fluss auf die eigene Wahrnehmung haben können. Dabei ist es eine eindeutig schwere Aufgabe für die Eltern, ihre Töchter vor der Nutzung schädlicher Medieninhalte zu schützen, denn sie sind in der modernen Medienwelt kaum zu vermeiden.
Natürlich könnte man denken, dass sich Ungleichheit auf dem Bildschirm in den letzten zehn bis zwanzig Jahren stark vermindert hat. Schließlich bemühen sich viele einflussreiche Medienkonzerne wie Disney oder der Academy Award um Veränderungen und mehr Diversität. Doch wo sind die Ergebnisse dieser Bemühungen? Wozu brauchen Kinder Vorbilder? Welchen medialen „Held*innen“ sind junge Mädchen ausgesetzt und welche davon sind tatsächlich „vorbildlich“?