„Minions“ – Wie alles begann
Von Andrea Kroner
Sie waren schon die heimlichen Stars bei „Ich – einfach unverbesserlich 1 & 2“. Deshalb zeigen die kleinen gelben Helferlein nun in ihrem eigenen Kinoabenteuer, wie sie zu ihrem Job bei Gru gekommen sind.
Oft werden die Nebencharaktere zum Liebling der Zuschauer, sei es „Scrat“ in „Ice Age“ oder die Pinguine aus „Madagascar“, welche auch schon einen eigenen Kinoauftritt hatten. Das ist jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt. Ob es die Minions schaffen?
Die Geschichte einer Evolution
Minions leben schon seit mehreren Millionen Jahren auf der Erde. Und seit jeher sind sie auf der Suche nach einem Meister. Einem T-Rex, Anubis, Dracula und Napoleon haben sie schon gedient. Doch durch unglückliche Umstände haben sie auch allen zum Tod verholfen. Aus diesem Grund sind sie in eine Eishöhle ans Ende der Welt geflohen und werden dort immer lustloser, denn ohne Meister hat ihr Leben keinen Sinn mehr. Deshalb macht sich das ungleiche Trio Kevin, Stuart und Bob auf den Weg, um endlich den „Bigboss“ zu finden.
Zunächst landen sie im New York der 60er Jahre und werden dort auf die VillainCon, eine Messe für Superschurken, aufmerksam – die ideale Gelegenheit, einen Meister zu finden. Mit einer chaotischen Bankräuberfamilie trampen sie deshalb nach Orlando und schaffen es dort schließlich, die Gehilfen der größten Verbrecherin ihrer Zeit, Scarlet Overkill, zu werden. Diese setzt die drei darauf an, die Krone der Queen zu stehlen, was in einem kompletten Chaos voller lustiger Zwischenfälle endet.
Ein Kauderwelsch aus Bananas und Bosse
Die beiden Lieblingswörter der Minions sind „Bananas“ und „Boss“, die aus ihrem Kauderwelsch am besten herauszuhören sind. Davon abgesehen ist ihre Sprache eine Mischung aus einer Vielzahl von verschiedensten Sprachen und undefinierbaren Lauten. Dadurch ist es oft nicht leicht, ihren Gesprächen zu folgen, denn man versteht bei weitem nicht alles. Doch das scheint auch beabsichtigt zu sein: Meist sind bei längeren Reden Schlüsselwörter eingestreut, die grobe Zusammenhänge verständlich machen. Manchmal bleibt es aber auch beim unverständlichen Kauderwelsch. Das tut dem Spaß und Verständnis des Films jedoch keinen Abbruch – man versteht die kleinen gelben pillenförmigen Wesen und ihre Gags auch ohne viele Worte und muss oft schon lachen, wenn sie nur den Mund aufmachen. Interessant ist dabei, dass alle Minions vom Produzenten Pierre Coffin gesprochen werden.
Ein Spaß für jeden
Dieser Animationsfilm ist so von Witzen und lustigen Episoden durchsetzt, dass man gar nicht mehr mit dem Lachen aufhören kann. Doch er ist keinesfalls nur für Kinder gedacht. Auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten, denn es werden nicht nur andere Filme, sondern auch berühmte Persönlichkeiten aufs Korn genommen – beispielsweise die berühmte Überquerung eines Zebrastreifens von den Beatles. Auch die Musik dazu kommt aus den Sechzigern. Statt Pharrell Williams mit „Happy“ hört man „The Who“ oder die „Kinks“. Das ist vielleicht nicht so einprägsam, jedoch passender für die Zeit und weckt Erinnerungen bei so manchem Erwachsenen.
Wie auch schon bei den beiden „Ich – einfach unverbesserlich“-Filmen sind viele Gags jedoch nicht offensichtlich, sondern nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen. Besonders bei den zahlreichen Anspielungen wird es schwierig, alles zu entschlüsseln. Doch gerade das macht den Reiz des Films aus und regt dazu an, ihn nochmals anzusehen.
Der gelbe Kult
Schon vor dem Kinostart haben die quirligen kleinen Männchen die Herzen vieler Fans erobert und sind mittlerweile in allen möglichen Formen und Größen, zum Essen oder Knuddeln erhältlich. Sie haben schon einen gewissen Kultstatus erreicht.
Und auch in ihrem Film konnten sie überzeugen. Natürlich darf man keine tiefgründige Handlung erwarten, aber wer „Ich – einfach unverbesserlich“ kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Jedoch ist es durchaus kein seichter Film, da viele hintergründige Informationen eingestreut werden. So eignet sich der Film für jeden, der gerne lacht.
MINIONS, 2015 – Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda. Buch: Brian Lynch, Ken Daurio, Cinco Paul. 91 Minuten.
Fotos: © Universal Pictures