Kein Volontariat ohne Multimedia
Alumni-Portrait über den SWR-Volontär Alexander Moskovic
Von Laura Frisina
Die kleinen Geschichten erzählen und die großen Chancen nutzen – Alexander Moskovic berichtet von seinem Volontariat beim SWR und erzählt, was er am Journalismus besonders schätzt.
Alexander Moskovic ist 27 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Trier. Sein grundständiges Bachelorstudium der Medienwissenschaft, welches er in seiner Heimatstadt absolvierte, brachte ihn erstmals mit dem Journalismus in Berührung. Im Zuge seines Pflichtpraktikums war er beim SWR in Trier angestellt. Daraufhin blieb er mit Neugierde freier Mitarbeiter für das Radio. Hierbei erhielt er hilfreiche Seminare und Trainings für Radiosendungen und merkte zeitnah, dass er seinen Fokus zwar aufs Studium gelegt hatte, die Arbeit jedoch eine ebenso wichtige Rolle für ihn spielte. Dieser doppelte Fokus änderte sich bis in seinen Masterstudiengang nicht und sollte ihm noch später einige Türen in Sachen Praxis- und Berufserfahrung öffnen.
Den Master of Arts der Medienwissenschaft begann der 27-Jährige im Wintersemester 2016/2017 in Tübingen. Er schaut in unserem Gespräch auf eine sehr lehrreiche und spannende Zeit zurück, in der er sehr viel erlebt und für später mitgenommen hat. Besonders zugesagt hat ihm der einwöchige Filmdreh in Avignon in Südfrankreich und allgemein die Möglichkeiten, auch außerhalb des örtlichen Campus oder gar des Landes, Praxiserfahrungen, beispielsweise in Form eines Auslandssemesters, zu machen. Nichtsdestotrotz erinnert er sich auch heute gern an lokale Projekte wie eine TV-Sendung mit Claus Kleber, der den Studierenden mit einschlägiger, langjähriger Erfahrung den ein oder anderen Ratschlag geben konnte.
Von Hörfunk, Fernsehen und Social Media
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Bild: Alexander Moskovic.
Alexander hat sowohl während seiner beruflichen Stationen als auch während seiner Studienzeit den theoretischen Input geschätzt, allerdings war ihm die Einbringung seiner eigenen Ideen und die praktische, kreative Umsetzung in einem professionellen und eigenständigen Umfeld ebenso wichtig. Deshalb hat er ein Praxisprojekt für seine Masterarbeit angestrebt, welches er auch in Form eines Werkstücks zum Thema alternative Medien und Journalismus durchführte. Hierbei halfen ihm die technischen Gegebenheiten, mit der die Universität Tübingen Studierende der Medienwissenschaft unterstützt. Im Zentrum für Medienkompetenz fand Alexander genau das, was er für die erfolgreiche Durchführung seiner Projekte, insbesondere für seine Masterarbeit, benötigte.
Für sein Volontariat hatte Alexander sich nach seinem Master beim SWR beworben. Die berufspraktische Ausbildung, in der sich Alexander gerade befindet, dauert insgesamt 18 Monate und beinhaltet diverse Einsatzstationen an verschiedenen Standorten. Hierbei wird man zum sogenannten „Multimedia-Reporter“ ausgebildet und durchläuft, wie der Begriff bereits ahnen lässt, Stationen mit Workshops und Praxiseinsätzen in den Bereichen Hörfunk, TV, und Social Media. Alexander weist darauf hin, dass die Grenzen zwischen Print- und Onlinejournalismus im Zeitalter der voranschreitenden Digitalisierung verschwimmen und sich dadurch auch neue Bereiche, die im Volontariat Ausbildungsgegenstand sind, auftun. Der ehemalige Tübinger Student liebt demnach die Abwechslung, die er aufgrund der modernen Crossmedialität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erfährt. Er schätzt seine Tätigkeit beim SWR allerdings auch aufgrund der weniger prekären Situation verglichen mit der des freien Journalismus. Demzufolge fühlt sich Alexander im öffentlich-rechtlichen Bereich gut aufgehoben und freut sich weiterhin auf neue Perspektiven innerhalb des Volontariats und nach der Ausbildung. Sein Arbeitsalltag bietet ihm auch deshalb Inspiration und Motivation, weil er ein inspirierendes Team aus älteren und jüngeren Menschen um sich hat, was einen vielfältigen Austausch aufgrund der verschiedenen Erfahrungen ermöglicht.
Die kleinen Geschichten erzählen und jede Chance nutzen
Vor allem aber liebt Alexander seinen Beruf, da er viele verschiedene Geschichten erzählen darf. Spannend ist hierbei auch, dass die tägliche journalistische Arbeit durch das aktuelle Tagesgeschehen immer unvorhersehbar ist. Alexander stellt durch seinen Beruf mehr und mehr fest, wie wichtig die regionale Berichterstattung für die Menschen direkt vor Ort ist. Auch durch seine journalistischen Erfahrungen, welche er während seines Auslandsaufenthalt in Russland gesammelt hat, weiß er freie, ausführliche und auch kritische Berichterstattung sowie deren Bedeutung umso mehr zu schätzen. Es wirkt, als seien es besonders Eindrücke und Erfahrungen wie diese, welche seine Hingabe und seinen Einsatz für seinen journalistischen Beruf festigen und seine Kompetenz dahingehend noch mehr stärken.
Zum Abschluss hat Alexander Moskovic noch einen guten Tipp für die ein oder andere Person, die sich gerade im Studium der Medienwissenschaft befindet und vielleicht ihren Weg in Richtung Journalismus einschlagen möchte. Er rät dazu, jede Möglichkeit zur Praxiserfahrung innerhalb und außerhalb des Studiums beim Schopfe zu packen. Dies wird sich auch dann lohnen, wenn das Studium dadurch möglicherweise etwas verlängert wird – beispielsweise, wenn man mehr Praktika absolviert als nur das Pflichtpraktikum. Denn gerade im Journalismus und vergleichbaren medienpraktischen Berufen sind Vorerfahrungen, auf denen man tiefergehende Expertise aufbauen kann, äußerst wichtig. Diese Erfahrungen sind gern gesehen und ein absoluter Pluspunkt für ein mögliches Volontariat oder die Festanstellung nach dem Studium.
Für sich selbst hat Alexander nahezu eine ganze Bandbreite an Vorstellungen bezüglich seiner beruflichen Zukunft. Er würde es begrüßen, eigene Formate entwickeln zu dürfen. Auf jeden Fall möchte er im öffentlich-rechtlichen Medienbereich bleiben und sich dort in einem jungen Team ausprobieren, sich aber währenddessen ebenso selbst voranbringen.