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Memes

Wie beeinflussen sie uns?

Von Silas Osswald

Witze waren schon immer ein erfolgreiches Mittel, die Stimmung aufzuheitern. Mit den sozialen Medien sind es heute Memes, die an Stelle von Witzen, Millionen von Menschen innerhalb von Sekunden erreichen. Mit zwei Knopfdrücken kann ich mir, wann und wo ich will, einen kurzen Lacher abholen. Aber was bewirken die Memes, die wir tagtäglich in unseren Feeds auffinden, wirklich?

 

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Der Begriff „Memes“ wurde erstmals vom Biologen Richard Dawkins verwendet. In seinem Buch „Das egoistische Gen“ (1976) nutze Dawkins besagtes Wort und schrieb ihm seine Bedeutung zu. In seiner Definition handelt es sich bei den Schaubildern um Ideen, die in der Populärkultur weit verbreitet sind und sich dabei immer wieder verändern. So könnte man zum Beispiel den Gedanken nehmen: „Die Macht sollte nicht bei wenigen, sondern beim Volk liegen“. Dieser Gedanke hat sich im Verlauf der Zeit weiterentwickelt und weiterverbreitet bis hin zum Prinzip der Wahlen und letztendlich der Demokratie.

Heutzutage kennen wir Memes als Bilder, Videos oder Trends, die sich auf den verschiedenen sozialen Medien verbreiten. Sie sind meist humorvoll, ironisch und sollen für einen kleinen Lacher sorgen. Als Meme gilt praktisch schon ein lustiges Bild mit einem kurzen Text darauf, was man seinen Freunden oder Bekannten schickt.

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Mittlerweile werden Memes aber auch deutlich vielseitiger eingesetzt, zum Beispiel für politische Botschaften, aus Marketingzwecken, aber leider auch zur Verbreitung von Hass und Rassismus. So haben sich im Laufe der Zeit viele Online-Communitys gebildet, dessen einziger Zweck ist, Memes zu sammeln, zu erstellen und diese dann zu veröffentlichen. Instagram-Accounts wie z.B. 9gag, Unilad oder Pubity liefern derweil etwa 2-3 Beträge täglich, die unter die Beschreibung von Memes fallen. 

Die Herkunft vieler dieser Memes ist auf die Popkultur zurückzuführen. Film- und TV-Ausschnitte liefern die meisten Grundlagen zur Erstellung. Beliebte Fernsehsendungen wie zum Beispiel „The Office“ (2005), „SpongeBob“ (1999) etc. finden sehr häufig Verwendung für die Erstellung von Memes. Der Grund ist, dass diese Sendungen schon größtenteils humorvoll gestaltet sind und so einzelne Szenen schon Meme potenzial haben.

Die Wirkung von Memes

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Memes dienen nicht nur der Unterhaltung. Das zeigte die Facharbeit von Gianluca Stringhini vom University College London (2018). Diese untersuchte den Erfolg und den Einfluss von Memes auf Konsument*innen. Dafür wurde ein Algorithmus entwickelt, der eine Datenbank von über 100 Millionen Bildern aus verschiedenen Online-Communitys analysierte. Darunter die beliebten Online-Plattformen Reddit, Twitter, 4chan und Gab. Dadurch waren Stringhini und sein Team in der Lage zu beobachten, wie sich Memes im Verlauf der Zeit veränderten und welche Arten von Memes am beliebtesten waren.

Der vielseitige Einsatz von Memes wurde bereits angesprochen. Mit der Macht, die Memes mittlerweile besitzen, können sie für so ziemlich jeden Zweck eingesetzt werden. Firmen benutzen daher Memes für Marketingkampagnen auf den sozialen Netzwerken. Politiker verschaffen sich mit Memes ein netteres und sympathischeres Bild, bei ihren potenziellen Wählern. Gianluca Stringhinis Studie bestätigt, dass Memes nicht allein für Unterhaltung genutzt werden. Parteien oder Gruppen können mittels Bildern und Videos ihre Ansichten verbreiten und das so ziemlich ohne Filter. Diese können moralisch gut, aber eben auch moralisch verwerflich oder gar absolut schlecht sein.

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Bei Privatpersonen spielen Memes vermeidlich oft einen eher emotionalen Faktor. Internetnutzer benutzen Memes, um Gefühle auszudrücken, andersrum suchen sich viele Nutzer auch passende Memes für ihren aktuellen Gemütszustand. Daher ist es möglich, dass Memes für viele Menschen auch als emotionales Ventil dienen. Wenn man also etwa momentan Beziehungsprobleme hat, gibt es auf Knopfdruck aber tausende Memes über dieses Thema, die einem bei der Verarbeitung helfen können. 

Besonders jungen Menschen, etwa Schülern und Studenten können Memes helfen, Stresssituation besser zu verarbeiten. Vor allem während der Pandemie-Phase im Onlineunterricht der Universitäten spielten Memes eine große Rolle. Während der Kontakt mit den Mitstudenten ein bisschen verloren ging, wurde doch über den Austausch von Memes Kontakt gehalten. Gleichzeitig können Memes dabei helfen zu sehen, dass es anderen Studenten bezogen auf viele Uni Aspekte gleich geht. Ob es die viel zu späte Vorbereitung auf die Prüfungsphase ist, das Umgehen mit nicht zufriedenstellenden Noten oder Abgaben, oder aber auch positive/lustige Erfahrungen im Uni-Alltag. Auf jegliche Gemütszustände findet man immer ein passendes Meme.

Fazit

Es entstehen ständig neue Memes im Internet. Das Material für Memes ist gar unbegrenzt und so kann es immer neuen Content geben, an denen sich die Benutzer erfreuen können. Mit dem weiteren Ausbau der sozialen Netzwerke und der steigenden Abhängigkeit, der vielen Nutzer, sind Memes ein großer Bestandteil unserer Gesellschaft und haben somit auch einen hohen Einfluss. Doch ist das Potenzial von Memes in beide Richtungen enorm. Mit Memes kann man Freude, aber auch Hass verbreiten. Daher sollte immer darauf geachtet werden, was sich angeschaut und gegebenenfalls weitergeleitet wird.