Engagieren – aber wie?

Von Chrissi Maierhöfer

Du hast dich schon immer für Fragen der Medienethik interessiert? Soziale Verantwortung und Medienpraxis sind für dich untrennbar? Oder wurde dein Interesse für diese Themen jetzt erst durch unsere Reihe geweckt? Wie du soziales Engagement und dein MeWi-Studium verbinden kannst – inklusive Studiengangsübersichten – zeigen wir dir in Teil 3 der Reihe zu sozialem Engagement und Medienpraxis.

Engagieren – aber wie?

Du hast dich schon immer für Fragen der Medienethik interessiert? Soziale Verantwortung und Medienpraxis sind für dich untrennbar? Oder wurde dein Interesse für diese Themen jetzt erst durch unsere Reihe geweckt? Wie du soziales Engagement und dein Medienwissenschafts-Studium verbinden kannst – inklusive Studiengangsübersichten – zeigen wir dir in Teil 3 der Reihe zu sozialem Engagement und Medienpraxis.

„Keine Zeit“ ist eine oft gehörte Ausrede, weshalb Leute sich nicht mehr ehrenamtlich engagieren. Das mag meistens auch subjektiv wahr sein, doch wenn man einmal genauer hinblickt, hätte man eigentlich doch mehr Zeit für Andere, als man eigentlich denkt. Besonders im Studium, wenn nicht gerade Klausurenphase ist, kann man theoretisch viel mehr Einsatz für das Gemeinwohl zeigen, als es bis jetzt getan wird. Und leichter als oft gedacht ist es auch.

Ab in eine Initiative!

Die einfachste – und vielleicht naheliegendste – Art, sich während des Studiums zu engagieren, ist die Mitarbeit in einer studentischen Initiative. Wie jeder Verein benötigen auch die Initiativen ständig helfende Hände, ob für organisatorische Aufgaben oder eben auch für die Öffentlichkeitsarbeit. Neben „klassischen“ PR Aufgaben kann man sich in Initiativen oft selbst ausprobieren und vielfältige Erfahrungen sammeln. Von der Übernahme des Social Media Accounts über die Gestaltung von Flyern, bis hin zum Verfassen von Presseberichten ist meist fast alles dabei. Ganz nach dem Motto „learning by doing“. Gleichzeitig unterstützt man damit soziale Projekte und trägt etwas zum Gemeinwohl bei.

Allein die Universität Tübingen listet 38 Gruppen, in denen man sich engagieren kann. Ob politische Arbeit, Umweltschutz oder Bildungsförderung – für jedes Interesse ist etwas geboten. Also los geht’s : Do something great!

Einfach „irgendwas mit Medien“ und sozialer Verantwortung studieren!

Lernstress, Deadlines und der Versuch, sich finanziell über Wasser zu halten, können Studierende jedoch auch so vereinnahmen, dass für intensives soziales Engagement einfach keine Zeit bleibt. Wer sich jedoch trotzdem für Themen wie soziale Verantwortung in Verbindung mit Medien interessiert, der kann dies einfach zum Schwerpunkt seines Studiums machen.

Hier an der Universität Tübingen wird ab dem Wintersemester 19/20 ein neuer Masterstudiengang angeboten, mit dem Profil „Öffentlichkeit und Verantwortung“. Fragen der Medienethik, Medienphilosophie und -politik stehen dort im Vordergrund. Der forschungs- und analyseorientierte Studiengang soll den Studierenden Kompetenzen vermitteln, aktuelle gesellschaftliche Vorgänge, wie beispielsweise Digitalisierung, zu analysieren und einzuordnen. Absolvent*innen sind in der Lage, beratende Tätigkeiten zu medialer Verantwortung von Organisationen einzunehmen, weitere Forschung zu betreiben oder selbst sozialbewusst Medienpraxis zu betreiben. Weiterte Infos zu einzelnen Inhalten des Studiums findest du hier.

Kurzübersicht

„Medienwissenschaften“ Profil II Öffentlichkeit und Verantwortung

Ort: Eberhard Karls Universität Tübingen

Abschluss: Master of Arts

Regelstudienzeit: 4 Semester

Studienstart: immer zum WS

Seite des Studiengangs : Link

Doch nicht nur die Uni Tübingen hat erkannt, dass Fragen zu medialer Verantwortung in Zeiten von voranschreitender Digitalisierung an Dringlichkeit gewinnen. Aus diesem Grund gibt es in ganz Deutschland Studiengänge, die sich voll oder teilweise auf Medienethik und sozialbewussten Umgang mit Medien fokussieren.

Wir haben eine klitze-kleine Auswahl zusammengetragen:

Medien, Ethik, Religion“

Ort: Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Standort Erlangen

Abschluss: Master of Arts

Regelstudienzeit: 4 Semester

Studienstart: immer zum WS

Seite des Studiengangs : Link

„Zertifikat Medienethik“

Ort: Hochschule für Philosophie München

Abschluss: Berufsbegleitendes Zertifikat

Regelstudienzeit: 2-3 Semester

Studienstart: immer zum WS

Seite des Studiengangs: Link

Des Weiteren werden in vielen Studiengängen wie Journalistik, Medien- oder Kommunikationswissenschaften einzelne Module oder Schwerpunkte zum Thema Medienethik angeboten, so zum Beispiel auch an der HdM in Stuttgart und an der Leipziger School of Media.

Konstruktiven Journalismus betreiben!

Dann gibt es noch den konstruktiven Journalismus. Aber wie sollen Studierende konstruktiven Journalismus betreiben? Zugegebenermaßen ist das nicht immer realistisch, aber Praktika und Nebenjobs eröffnen oft ungeahnte Möglichkeiten. Die World Citizen School (WCS), eingebunden in das Weltethos-Institut in Tübingen, sucht beispielweise immer wieder sogenannte SocialReporter*innen, die sich journalistisch mit Themen wie Nachhaltigkeit, Chancengerechtigkeit und vielem mehr auseinandersetzen. Oder vielleicht hat man in der vorlesungsfreien Zeit ein paar Wochen frei für ein Praktikum bei der Wüsten Welle, dem freien und nicht-kommerziellen Radiosender aus Tübingen. Die Möglichkeiten sich abseits des Studiums in der Praxis am konstruktiven Journalismus auszuprobieren sind breiter gefächert, als man denkt.

Und nächstes Mal…

Um euch die Idee des sozialen Engagements in der Medienpraxis und den konstruktiven Journalismus noch näher zu bringen, haben mir mit echten Praktiker*innen des sozialbewussten Journalismus gesprochen. Was Mitarbeiter aus sozialbewusst arbeitenden Unternehmen zu den Aufgaben und Herausforderungen des konstruktiven Journalismus sagen, lest ihr in dem kommenden Beitrag.

Bilder:

https://unsplash.com/photos/Cecb0_8Hx-o

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