7 Fragen – 3 Geschichten: Mewi-Praktikanten berichten (Part 2)

Von Marie-Luise Michel

Berlin, Paris, Barcelona – nächster Halt London? Wer als Kameramann bei einem Modeunternehmen arbeitet, kommt schon mal in den Genuss, an außergewöhnlichen Orten zu shooten. Hier bekommt ihr einen Einblick in die Arbeit rund um die Videoproduktion der Outletcity Metzingen.

Wo und in welchem Bereich hast du dein Praktikum gemacht?

Ich arbeite beim Onlineshop Outletcity Metzingen im Bereich Videoproduktion und mach‘ quasi alles, was mit Bewegtbild zu tun hat. Ob es jetzt eben Kampagnen-Videos sind, GIFS oder kurze Animationen – das übernehme dann ich.

Manu (22):
Kameramann/ Videoproduktion

Wie bist du an die Praktikumsstelle gelangt?

In Tübingen gibt’s immer den Tigers Career Day. Normalerweise ist das eher was für BWLer oder Informatiker, aber weil es da auch kostenloses Frühstück gibt, bin ich einfach mal hin. Da hab ich dann den Stand von der Outletcity Metzingen gesehen. Ich dachte mir, Produkt- oder Werbevideos zu machen ist bestimmt ganz cool, konnte mir aber noch nicht viel drunter vorstellen. Ich habe deswegen mal nachgefragt und die Outletcity hatte zu dem Zeitpunkt gerade auch eine Stelle frei. Hab mich dann ganz normal beworben und die Stelle bekommen. Es hat auf jeden Fall was gebracht, mit den Leuten schon mal persönlich gesprochen zu haben, weil ich sonst gar nicht auf die Stelle aufmerksam geworden wäre.

Waren hierfür besondere Vorerfahrungen gefragt?

Ich sollte auf jeden Fall bei meiner Bewerbung zwei bis drei Werkstücke mit anhängen, das heißt, als totaler Laie könnte man dort nicht anfangen. In die Bewerbung habe ich zum Beispiel den Tübinale-Film mit eingereicht. Im Job selbst habe ich ziemlich schnell gesehen, dass auf jeden Fall Vorerfahrung nötig ist. Es gab aber auch ziemlich viel Neues, wo ich mich erst mal reinfuchsen musste.

Welchen Mehrwert/Nutzen bringst du dem Unternehmen?

Ich würde schon sagen, dass ich ein essentieller Posten für das Unternehmen geworden bin. Dort arbeiten 140 Leute, der Großteil davon beschäftigt sich mit Design und der Produktion von neuem Bildmaterial. Ich bin gerade der Einzige, der für Video- und Bewegtbild zuständig ist. Von daher würde ich sagen, dass ich dort eine ziemlich wichtige Rolle bekommen habe.

Warum besetzt dein Arbeitgeber die Stelle „nur“ mit einem Werkstudenten – wäre es nicht lukrativer/ weniger Arbeitsaufwand, wenn er stattdessen eine Vollzeitkraft einstellen würde?

Es lohnt sich in dem Sinne nicht, diese Stelle mit einer Vollzeitkraft zu besetzen, weil es nicht so viel Videomaterial mit Bewegtbild gibt. Die zwei Tage, die ich in der Woche da bin, reichen völlig aus, um alles zu bearbeiten. Manchmal habe ich sogar noch einen Leerlauf und schaue dann, was man auf der Seite noch verändern oder animieren könnte. Deshalb glaub ich nicht, dass daraus mal eine Vollzeitstelle wird. Vor allem auch nicht, weil man ziemlich schnell in die Arbeit rein findet, wenn man ein bisschen Ahnung vom Bereich der Videoproduktion hat. Man muss das also nicht studiert haben – wenn man ein bisschen Know-How mitbringt, kann man sich da schnell reinfuchsen. Ich glaube, dass ein neuer Werkstudent ebenfalls eine Eingewöhnungsphase von einem Monat hat und dann wieder für ein Jahr eine billige und flexible Arbeitskraft ist.

Was würdest du deinem Nachfolger raten?

Generell als Kameramann kann ich sagen: Zeig viel Eigeninitiative. Je mehr Angebote man am Anfang annimmt, desto weiter bringt es einen beruflich – auch wenn man jetzt nicht das große Geld verdient. Egal für wen oder was du arbeitest – mach’s einfach, wenn du Zeit und Bock hast. So ergeben sich dann viel mehr Möglichkeiten, anstatt die ganze Zeit auf eine „bessere“ Gelegenheit zu warten. Wichtig ist, sich ein Netzwerk aufzubauen.

Der Praktikantenspiegel nennt folgende Beweggründe für ein Praktikum: 1. Lernen, 2. Lebenslauf, 3. Branche. Würde die Reihenfolge bei Dir auch so aussehen?

An erster Stelle wäre bei mir, dass man die Möglichkeit hat, in einen Beruf reinzuschnuppern und zu sehen, wie es später mit einer Festanstellung laufen könnte. Ich überlege mir nämlich, entweder selbständig zu werden oder als Festangestellter zu arbeiten. Von dem her war das ganze letzte Jahr ein guter Einblick in ein Unternehmen. Und es gibt einem natürlich auch die Möglichkeit Dinge auszuprobieren, die man sonst nicht machen könnte, wie zum Beispiel Kampagnen-Filme zu drehen. Aber nochmal zur Frage zurück: An erster Stelle „Orientierung“ und an zweiter Stelle die Möglichkeiten, die sich dadurch auftun.

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