Klappe, die Achte – Die Tübinale 2019

Von Dilara Erkem

Sicherheit. Internet. Geheimdienst. Gesichtserkennung.  Kontrolle. Facebook. Angst. Datenklau. All diese oder ähnliche Begriffe schießen vielen Menschen aktuell bei dem Thema „Überwachung“ in den Kopf. Der Überbegriff der Überwachung ist aus den gegenwärtigen Nachrichten nicht mehr wegzudenken und immer mehr Menschen beschäftigt, aber auch verunsichert dieses Thema. Was das Ganze mit der diesjährigen Tübinale zu tun hat, erfahrt ihr im ersten Teil meiner Beitragsserie rund um das Thema Überwachung.

Die Studierenden der Medienwissenschaft befassen sich in diesem Semester in ihrer Vorlesung „Medienkonvergenz und Überwachung“ mit den verschiedenen Formen des Medienwandels im aktuellen Zusammenhang mit Beobachtungs- und Informationserhebung. Im Rahmen der Vorlesung besteht auch in diesem Semester wieder die Möglichkeit zur projektorientierten Abschlussarbeit – einem eigenen Film auf der Tübinale 2019!

MeWis im Spotlight

Tübingen schmeißt sich in die Abendgarderobe – der große Abend, die Tübinale 2019 steht vor der Tür. Die Tübinale ist ein Kurzfilm-Festival aber gleichzeitig auch ein Wettbewerb. Hier bekommen die Studierenden der Medienwissenschaft die Chance, ihre erlernten theoretischen Fähigkeiten praktisch umzusetzen und ihr filmisches Talent auf die Probe zu stellen. Von allen im Rahmen der Vorlesung eingereichten fünfminütigen Kurzfilmen werden zehn ausgewählt und bei der großen Abendveranstaltung am 13. Mai 2019 dem Publikum präsentiert. Die Tübinale ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Medienwissenschaft, dem ZfM (Zentrum für Medienkompetenz) und der Studentenschaft. Organisiert wird das Festival von MeWi- Studierenden in einem gemeinsamen Abschlussprojekt. Bewertet werden die Filme von einer Fachjury. Die Jury besteht in diesem Jahr unter anderem aus Prof. Dr. Sachs-Hombach, Kurt Schneider, Dominik Kuhn aka Dodokay, Oliver Häußler und Prof. Dr. Lowry von der HDM in Stuttgart. Seit dem letztem Jahr gibt es sogar vier glückliche Gewinnerteams – die drei Hauptkategorien Bester Film, Beste Kamera und Beste Idee werden von der Jury gekürt. Der Publikums-Liebling wird am Abend des Festivals von euch, den Zuschauern, gewählt.

Licht aus – Film ab!

Schon zum achten Mal findet in diesem Jahr das Kurzfilmfestival statt. Die Idee brachte Prof. Dr. Sachs-Hombach vor einigen Jahren aus Magdeburg mit nach Tübingen. Die „VIDEOEXPO“ fand dort 2018 bereits zum 22. Mal statt. Das Festival unterscheidet sich jedoch ein wenig von der Tübinale, zum Beispiel sind dort die Filme in der Regel zehn Minuten lang. Mit den Jahren wurde auch das Tübinger-Event immer größer, beliebter und auch professioneller. Die Tübinale machte sich als Filmfestival ihren eigenen Namen. In den ersten Jahren fand das Festival noch in einer Schul-Aula oder dem verhältnismäßig kleinen Kino Arsenal statt – doch mit der Zeit wurden die Räumlichkeiten dem steigenden Interesse nicht mehr gerecht. Dieses Jahr wird die Tübinale zum dritten Mal im Kino Museum stattfinden. Die Veranstaltung findet in allen drei Kinosälen statt und bietet somit der steigenden Zahl interessierter und neugieriger Zuschauer mehr Platz als im Vorjahr.

Die Sieger aus der Kategorie „Bester Film“ aus dem letzten Jahr (Thema: Medienkonvergenz und Terror):

Ernste Themen – Freie Gestaltung

Die Kurzfilme finden im Rahmen der Vorlesung „Medienkonvergenz“ statt. Die Vorlesung, geleitet von Prof. Dr. Sachs-Hombach, befasst sich jedes Jahr mit aktuellen Medieninnovationen, und zwar im Zusammenhang mit Themen wie Gaming, Propaganda oder Terror. In der Vorlesung werden ausgewählte Formen des Medienwandels und der Medieninnovation aus historischer wie systematischer Perspektive vorgestellt. In diesem Jahr befassen sich die Studierenden mit der seriellen Überwachung, Praktiken und Bilder der Überwachung und Whistleblower im Dokumentarfilm. Das Thema wird aus technischer, theoretischer, sozialer sowie rechtlicher Dimension betrachtet und anhand konkreter Beispiele analysiert.

Anstatt für eine Klausur zu pauken, wird die Möglichkeit geboten, einen eigenen Kurzfilm zu produzieren, um praktische Erfahrungen mit audio-visueller Kommunikation zu ermöglichen. Zusätzlich zur Vorlesung werden vom Zentrum für Medienkompetenz verschiedene Einführungskurse angeboten, beispielsweise zur Videobearbeitungssoftware Avid. Die Studierenden hatten außerdem die Möglichkeit in einem Dramaturgie Workshop, geleitet von der international ausgezeichneten Regisseurin Wiebke Berndt, das wichtige Know-How für eine professionelle Filmproduktion zu erlernen. Die produzierten Filme bestechen durch ihre komplexen Zusammenhänge, die auf ästhetisch sowie technisch hohem Niveau umgesetzt werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Vom Beziehungs-Drama über den Animationsfilm bis hin zum Psycho-Thriller ist auch in diesem Jahr wieder eine große filmische Vielfalt geboten.

Neugierig? Dann sichert euch eure Tickets für die Tübinale ab dem 06. Mai an den Verkaufsstellen auf dem Campus! Falls ihr die Tübinale 2018 verpasst habt, schnappt euch Popcorn und schaut gerne hier die ganze Veranstaltung im Live-Stream.