Fanbuch-Autorin: „Sex ist Sex“

Von Alexander Karl und Sanja Döttling

Lynn van Houten ist medizinische Bibliothekarin ein paar Meilen nördlich von San Francisco, dem amerikanischen Pendant zur Schwulenmetropole Köln. An diesem Wochenende ist die 65-jährige Amerikanerin auf der Convention und verkauft ihr Buch „The Queer as Folk Companion“. Mit viel Liebe zum Detail listet das Guide-Book einzelne Episoden und Zitate auf, verweist aber auch auf wissenschaftliche Artikel. Daneben bietet das Buch eine handvoll Bilder, Interviews, und – als besonderes Extra – Rezepte aus der Serie, zum Beispiel Justins „Jambalaya“ oder die „Lesbian Lasangna“. Media-bubble.de sprach mit van Houten über die Arbeit am Buch, ihre Fanliebe und Romantik.

[captionpix imgsrc=“http://www.der-prinz.de/wp-content/uploads/2012/05/Wordpress-Theme-Consultant-Update-617×289.jpg“ captiontext=“Autorin Lyinn van Houten“]

Media-bubble.de: Du arbeitest eigentlich im medizinischen Bereich der Bibliothek. Wie kam es dazu, dass du ein Buch zu „Queer as Folk“ geschrieben hast?

Van Houten: Die Serie habe ich mir zufällig in meiner lokalen Videothek ausgeliehen. Es geht vielen Fans so, dass sie die Serie erst auf DVD entdeckt haben. Und sie hat mich sofort gefesselt. Das Schreiben und Recherchieren war aber eine kleine Herausforderung.

Wie lang dauerte die Arbeit an dem Buch?

Ich habe drei Jahre lang recherchiert und danach noch zirka ein Jahr geschrieben. Immer nach der Arbeit natürlich, ich bin in Vollzeit angestellt. Wenn ich in zwei Jahren in Rente gehe, möchte ich aber weiterhin Sachbücher schreiben.

Wer ist dein Lieblingscharakter?

Brian. Natürlich. Ich finde, als Charakter in der Serie durchläuft er eine lange Reise. Brian ist ein Charakter, bei dem unter der Oberfläche viel vorgeht.

In der Serie – vor allem mit Brian – wird Sex ja auch sehr explizit gezeigt. Hat dich das gestört?

Nein, gar nicht. Sex ist schließlich Sex. Außerdem war es natürlich interessant, schwulen und lesbischen Sex zu sehen. Das hat ja auch eine bildende Komponente. Wann sieht man das schon mal?

 

 

Macht dieses Lernen über das Leben von Schwulen und Lesben die Serie nicht auch aus?

Ja! Queer as Folk war sehr wichtig für die LGBT-Bewegung. Zum ersten Mal wurde dem schwulen Leben mehr Tiefe gegeben. So was gab es im Fernsehen davor nicht.

Welche Bedeutung hat die Serie für dich?

Wie die meisten heterosexuellen Frauen ist es vor allem die romantische Komponente der Serie, die mich fesselte.

Nachdem du dir die fünf Staffeln intensiv angeschaut hast; was ist deine Lieblingsszene?

In der dritten Staffel verliert Brian Geld und Job. Er kommt zu Debbie, sie backt einen Kuchen und sie rauchen zusammen einen Joint. Es war auch die Szene, in der die Kamera am längsten unterbrochen lief, um die Stimmung so authentischer einzufangen. Beim Testlesen der Szene [Anm.: dabei sitzen die Schauspieler um einen Tisch und lesen das Script, bevor es ans Set geht] stand der ganze Cast auf und applaudierte. Wunderbar!

 

Lynn van Houtens Buch „The Queer as Folk Companion“ ist für 38 Euro (46,99 $) plus Porto zu haben. Der Verlag ist für Bestellungen erreichbar unter der Mailadresse anteaterpress@gmail.com.

Fotos: Sanja Döttling

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